Lehrkräfte für die Potentiale von Open Educational Resources und den verantwortungsvollen Einsatz von freien Lernmaterialien sensibilisieren

Veröffentlicht am von unter Anträge, Schule und Weiterbildung (A15).

Unser Antrag im Plenum:

Mittwoch, 02. Dezember 2015, TOP 9, ca. 15.35 Uhr

ohne Debatte – umgekehrtes Verfahren –

Lehrkräfte für die Potentiale von Open Educational Resources und den verantwortungsvollen Einsatz von freien Lernmaterialien sensibilisieren
Drucksache 16/10298

Künftige Lehrkräfte sollen in der Lehrerausbildung über die Nutzungsmöglichkeiten von Open Educational Resources informiert und für die Potentiale sensibilisiert werden. Hiermit soll eine Verbesserung in der Entwicklung und im Umgang mit freien Lernmaterialien erzielt werden. In der Lehrerfortbildung muss für eine angemessene Berücksichtigung dieser Themen gesorgt werden.

Abschiebung in Verfolgung, Hunger, Kälte und Not stoppen – NRW muss die Abschiebung von Flüchtlingen in den Westbalkan über den Winter aussetzen

Veröffentlicht am von unter Anträge, Innenausschuss (A09).

Unser Antrag im Plenum:

Mittwoch, 02. Dezember 2015, TOP 17, ca. 19.05 Uhr – geschoben auf 2. Dezember-Plenum –

Abschiebung in Verfolgung, Hunger, Kälte und Not stoppen – NRW muss die Abschiebung von Flüchtlingen in den Westbalkan über den Winter aussetzen
Drucksache 16/10297

NRW muss die Abschiebung von Flüchtlingen in den Westbalkan über den Winter aussetzen. Für verfolgte oder diskriminierte Minderheiten wie zum Beispiel Roma, Ashkali oder Ägypter stellen Abschiebungen in den Westbalkan eine Gefahr für Leib und Leben dar. In den letzten Jahren  haben deshalb verschiedene Bundesländer beschlossen, zumindest in den Wintermonaten auf Abschiebungen zu verzichten. Die Situation hat sich in den Herkunftsländern Serbien, Mazedonien, Kosovo, Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Albanien nicht im Geringsten verbessert.

Europaeinheitliche Regelung zum Verbot von Bisphenol-A anstreben und vorbeugenden Gesundheitsschutz ernst nehmen

Veröffentlicht am von unter Anträge, Arbeit, Gesundheit, Soziales (A01).

Unser Antrag im Plenum:

Mittwoch, 02. Dezember 2015, TOP 6, ca. 14.05 Uhr

Europaeinheitliche Regelung zum Verbot von Bisphenol-A anstreben und vorbeugenden Gesundheitsschutz ernst nehmen
Drucksache 16/10296

Die Landesregierung muss eine Bundesratsinitiative zum Verbot von Bisphenol A starten. Bei der alltäglichen Anwendung von Stoffen mit Bisphenol A gibt es laut den aktuellsten veröffentlichten Studien Hinweise auf eine potentielle gesundheitliche Gefährdung. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, einen solchen Stoff aus dem Verkehr zu ziehen bis eine Unbedenklichkeit für den Verbraucher wirklich sichergestellt werden kann.


Simone Brand, Sprecherin der Piratenfraktion NRW für Verbraucherschutz:

Wir fordern eine europaeinheitliche Regelung und die Prüfung eines nationalen Verbots von Bisphenol-A bei der Herstellung von Lebensmittelkontaktmaterialien.

2015-12-02_Simone Brand Bisphenol A

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiterlesen »

Nach de facto-Abschaffung der Netzneutralität in Europa: Nordrhein-Westfalen muss freies und offenes Internet für Einwohner und Unternehmen sicherstellen

Veröffentlicht am von unter Anträge.

Lukas Lamla, Abgeordneter der Piratenfraktion NRW zum Eilantrag

Nach de facto-Abschaffung der Netzneutralität in Europa: Nordrhein-Westfalen muss freies und offenes Internet für Einwohner und Unternehmen sicherstellen!
Drucksache 16/10127

Die umstrittene Verordnung des EU-Parlaments zur Netzneutralität ist ein Kniefall der Politik vor Netzbetreibern und Telekommunikationsunternehmen. Eine neue Melkmaschine für Start-Ups wurde in Stellung gebracht. Und ausgerechnet NRW, welches sich gerne als Nährboden für die Kreativbranche verkauft, erstarrt in Teilnahmslosigkeit. NRW muss für Netzneutralität kämpfen, denn sonst findet Innovation woanders statt und der technische Fortschritt läuft freundlich winkend an uns vorbei.


2015-11-04_Lukas Lamla Netzneutralität

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Komplette Debatte zum TOP:

Protokoll der Rede von Lukas Lamla:

Lukas Lamla (PIRATEN): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Zuschauer hier und auch zu Hause am Stream! Trotz großer Kritik hat das Europäische Parlament die umstrittene Verordnung zur Netzneutralität mit deutlicher Mehrheit verabschiedet. Ladies and Gentlemen, goodbye Netzneutralität, goodbye Internet, wie wir es heute kennen, hello digitale Wegelagerei! Was haben sich die sachkundigen Akteure vorher die Fersen abgetreten und davor gewarnt! Seit Monaten, wenn nicht sogar seit Jahren wird davor gewarnt, dass das heutige Internet mit schlecht durchgeführten Verordnungen dereguliert und somit unbrauchbar wird. Unzählige Konferenzen, Anhörungen, Artikel zu diesem Thema, eine Koalition aus europäischen Verbraucher-, Bürgerrechts- und sogar Industrieorganisationen haben alle Repräsentanten der EU-Mitgliedstaaten im Europäischen Rat angeschrieben und mit einem offenen Brief starke Regelungen zum Schutz der Netzneutralität gefordert.

Auch im Landtag NRW konnten wir nicht gerade behaupten, davon nicht gewusst zu haben. Allein die Piratenfraktion hat seit 2013 mindestens drei Anträge zu diesem Thema, diverse Kleine Anfragen und Initiativen in Ausschüssen eingebracht und öffentliche Anhörungen veranstaltet. Sogar in das Landesmediengesetz hat es die Wahrung der Netzneutralität geschafft. In einem letzten Mobilisierungsversuch haben sich über 30 IT-Unternehmen, Start-ups und Investoren an die EU-Abgeordneten gewandt, um für strenge Netzneutralitätsregeln zu werben. Trotzdem, entgegen aller sachlichen Argumente und Warnungen wurde am 27. Oktober im Europäischen Parlament anders abgestimmt. Mit Stimmen von CDU und CSU und, ja, auch mit Stimmen der SPD votierten auch deutsche Abgeordnete gegen Änderungsanträge, die Schlimmeres hätten verhindern können, und begruben somit die Netzneutralität – ein Kniefall der europäischen Politik vor den Netzbetreibern und den Telekommunikationsunternehmen.

Meine Damen und Herren, diese Beratungsresistenz ist beschämend für die Politik in Europa.

(Beifall von den PIRATEN)

Dass all die Warnungen und Sorgen keine bloße Einbildung von irgendwelchen Netzaktivisten waren, bekamen wir eigentlich ganz schnell mit. Immerhin hatte der Telekom-Chef Tim Höttges Anstand genug, um fast 24 Stunden damit zu warten und dann fast schon stolz den Erfolg zu verkünden. Auf der Unternehmenswebseite wirbt er ganz unverhohlen mit dem neuen Zweiklasseninternet. Das Fazit: Wer zahlt, fährt schneller.

Und Start-ups? Die können ja wohl ein paar Prozent ihres Umsatzes dafür abgeben, so Höttges. Was für ein Eigentor! Hierdurch wurde ganz offiziell eine neue Start-up -Cybermelkmaschine in Stellung gebracht.

(Beifall von den PIRATEN)

Ausgerechnet NRW, das Bundesland, das sich so gern als Nährboden für die Kreativbranche, Start-up-Landschaften, Game- und Videoproduktionen verkauft, erstarrt in Teilnahmslosigkeit. Fast schon lethargisch lässt es die rot-grüne Landesregierung einfach geschehen. Eine Stellungnahme aus den Ministerien? Ein Statement der Ministerpräsidentin? Nix, nada, absolut gar nichts. Wird schon irgendwie, sagt man so. Man bereitet lieber die nächste PR-wirksame Schnittchenveranstaltung für Gründerinnen und Gründer vor, statt sich für essenzielle Rahmenbedingungen einzusetzen.

(Beifall von den PIRATEN)

Auch die CDU als größte Oppositionspartei hat den Knall nicht gehört. Während die eigenen Leute im Europäischen Parlament diesen Bockmist verzapfen, stellt man hier scheinheilige und inhaltsleere Anträge zum Thema „Start-up-Kultur stärken“. Da fragt man sich ernsthaft, wie häufig man gegen die Wand gelaufen sein muss, um das nicht zu merken.

(Beifall von den PIRATEN)

Meine Damen und Herren, wenn der Kampf für Netzneutralität an dieser Stelle aufhört, dann war’s das mit der Start-up-Kultur, dann war’s das mit dem Kreativland NRW. Dann findet die Innovation irgendwo anders statt, und der technische Fortschritt rennt winkend an uns vorbei. Wir brauchen jetzt mehr denn je ein starkes Zeichen aus NRW. Die Landesregierung muss sich jetzt dazu äußern und Planungssicherheit schaffen!

(Beifall von den PIRATEN)

Die Politik in NRW muss wieder das Ruder übernehmen. Es reicht hier an dieser Stelle nicht aus, der Landesanstalt für Medien eine diffuse Aufsicht über die Netzneutralität zu geben und dann die Hände in den Schoß zu legen. Sie muss die Landesmedienanstalt stärker in die Pflicht nehmen und dabei auch unterstützen. Sie muss jetzt zeigen, dass der Standort NRW auch ein Standort mit Zukunft ist. Und sie muss jetzt klarstellen, dass die Entscheidung auf EU-Ebene eine falsche Entscheidung war!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall von den PIRATEN)

 

NRW braucht eine Grundbildungsoffensive Breites Bündnis gegen Analphabetismus in Nordrhein-Westfalen Teil 2

Veröffentlicht am von unter Anträge.

Unser Antrag im Plenum:

Donnerstag, 05. November 2015, TOP 5, ca. 13.05 Uhr

NRW braucht eine Grundbildungsoffensive
Breites Bündnis gegen Analphabetismus in Nordrhein-Westfalen Teil 2
Gemeinsamer Antrag aller Fraktionen, Drucksache 16/10074

Alphabetisierung und Grundbildung müssen dauerhaft und nachhaltig im Verständnis einer breit gefassten Weiterbildung verankert werden. Auf die vielfältigen Bemühungen zur Alphabetisierung müssen Angebote zur Grundbildung folgen. Es ist eine grundlegende Aufgabe von Schule, dass alle Schulabgänger über ein hinreichendes Grundbildungsniveau verfügen, um das Entstehen von funktionalem Analphabetismus so weit wie möglich zu verhindern.


2015-11-05_Monika Pieper Grundbildungsoffensive

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Monika Pieper, Bildungspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW

Wir brauchen neben Maßnahmen zur Ausweitung der Grundkompetenz im Lesen und Schreiben auch weitere Bemühungen im Bereich der Grundbildung. Mit der digitalen Revolution stehen und fallen die Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe durch die Fähigkeit, mit den netzbasierten digitalen Medien umzugehen. Daher ist es notwendig, auch die Medienbildung bei der Grundbildung noch intensiver in den Blick zu nehmen.

Komplette Debatte zu diesem TOP:

NRW braucht ein Flüchtlingsforum: Die Landesregierung muss Helferinnen und Helfern in der Flüchtlingshilfe besser vernetzen und mehr unterstützen

Veröffentlicht am von unter Anträge.

Hier geht’s zum Beratungsverlauf mit dem Abstimmungsprotokoll

Unser Antrag im Plenum:

Mittwoch, 04. November 2015, TOP 3, ca. 12.35 Uhr

NRW braucht ein Flüchtlingsforum: Die Landesregierung muss Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingshilfe besser vernetzen und mehr unterstützen
Drucksache 16/10062

Die Helfer in der Flüchtlingshilfe brauchen mehr Unterstützung durch die Landesregierung. Sie benötigen eine landesweite Koordinierungsstelle für ihre umfangreichen ehrenamtlichen Aktivitäten. Mithilfe von Regionalkonferenzen soll ein Austausch von Helfern in den Regierungsbezirken organisiert werden. Ziel ist ein Handlungskonzept für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in ganz NRW und die Ausgestaltung einer hauptamtlichen Koordinierungsstelle.


2015-11-04_Simone Brand Flüchtlingsforum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Simone Brand, Integrationspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW:

Wir reden mit den Menschen, die helfen, und nicht über sie. Die Teilnehmer unserer Helferkonferenz haben viele offene Baustellen in der Flüchtlingshilfe aufgezeigt. Am wichtigsten sind die hauptamtlichen Koordinierungsstellen auf Landes- und kommunaler Ebene. Darüber hinaus fehlen Regionalkonferenzen zum Austausch der Helfer und Informationen zu aktuellen Entwicklungen, rechtlichen Bedingungen und neuen Errungenschaften in der Flüchtlingsaufnahme in NRW. Außerdem muss das angekündigte überregionale Beschwerdemanagement endlich aufgesetzt werden.

Komplette Debatte zum TOP:

 

Protokoll der Rede von Simone Brand:

Simone Brand (PIRATEN): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Verehrte Zuschauer! Helfer helfen – wie schön! Auch wir haben heute die Gelegenheit dazu. An dieser Stelle geht mein ausdrücklicher Dank an alle Helfer, die dort draußen Unglaubliches leisten, und auch an diejenigen, die jetzt zu unserer Helferkonferenz gekommen sind und sich miteinander ausgetauscht haben.

(Beifall von den PIRATEN)

Oftmals werden Lösungen einfach von oben aufgeflanscht, ohne die wirklichen Bedarfe der Akteure zu berücksichtigen. Es gibt zum Beispiel die Seite „ich-helfe.nrw“. Diese ist gut, und ich will sie auch nicht schlechtmachen. Dort wird schon vieles von dem umgesetzt, was gewünscht ist. Aber der Austausch, nach dem die Helfer fast schreien, ist dort nicht möglich. Unsere Maxime bei der Lösung von Problemen ist, dass wir mit den Leuten reden und nicht über sie. Deshalb haben wir diese besagte Helferkonferenz veranstaltet und diese ganz bewusst offen gestaltet, anders als die handverlesene Veranstaltung, die zwei Tage später hier im Landtag nach schriftlicher Einladung stattfand. Die Teilnehmer waren uns richtig dankbar für das Forum und die Möglichkeit, sich untereinander über Probleme und mögliche Lösungen auszutauschen. Was ist das Ergebnis der Konferenz?

Es fehlen Regionalkonferenzen zum Austausch der Helferinnen und Helfer. Es fehlen Informationen zu aktuellen Entwicklungen, rechtlichen Bedingungen und neuen Errungenschaften in der Flüchtlingsaufnahme in NRW, die man zum Beispiel in Form eines Newsletters präsentieren könnte. Der Flüchtlingsrat, dem ich hier auch ausdrücklich meinen Dank aus sprechen möchte was dieser leistet, ist fast unglaublich, ist dringend mit genügend Ressourcen auszustatten, um künftig unter anderem ein moderiertes Flüchtlingsforum zu implementieren und zu betreuen. Projekte in den Kommunen, die Modelle von Self Empowerment entwickeln und durchführen, sollen finanziell gefördert werden. Es soll also Hilfe für Flüchtlinge geben, die somit wiederum anderen Flüchtlingen helfen können. Außerdem muss endlich das angekündigte überregionale Beschwerdemanagement implementiert werden.

Am allerwichtigsten sind – aber das war die durchgängige Meinung die hauptamtlichen Koordinierungsstellen auf Landes- und kommunaler Ebene. Das Schöne ist: Ich kann Ihnen versichern, dass die Kommunen bei diesen Forderungen der Helfer eins zu eins auf unserer Seite sind. Das haben sie mir erst vor kurzer Zeit persönlich versichert. Unser Antrag hilft den Helfern unmittelbar und ist leicht umzusetzen. Man muss aber vielleicht auch einmal ein paar Schritte weiterdenken. So fordert aktuell das Deutsche Rote Kreuz eine Freistellung der Helfer, wie zum Beispiel bei der Feuerwehr. In dieser Hinsicht stände einmal ein Gespräch mit den Arbeitgeberverbänden an. Man sollte vielleicht auch einmal über die Anrechnung von Rentenpunkten für ehrenamtliche Helfer nachdenken. Rentenpunkte sind keine finanzielle Unterstützung. Das wäre eine Konterkarierung des Ehrenamts. Dennoch wird damit eine Wertschätzung ausgedrückt. Bis zum Renteneintrittsind die Flüchtlinge integriert und zahlen in die Rentenkasse ein. Es is t also eine Win-win Situation.

Aber das ist nur ein möglicher Ausblick. Heute haben wir die Gelegenheit, die helfenden Menschen mit einfachen Maßnahmen schnell und effektiv zu unterstützen. Das sollten wir nicht versäumen. Deshalb bitte ich Sie, unseren Antrag zu unterstützen. Vielen Dank.

(Beifall von den PIRATEN)

 

Mehr politische Widersprüchlichkeit geht nicht: CDU und SPD bejubeln erst die Aufkündigung von Safe Harbor und führen dann die anlasslose Vorratsdatenspeicherung (VDS) wieder ein

Veröffentlicht am von unter Anträge.

Unser Antrag im Plenum:

Donnerstag, 05. November 2015, TOP 3, ca. 12.05 Uhr

Mehr politische Widersprüchlichkeit geht nicht: CDU und SPD bejubeln erst die Aufkündigung von Safe Harbor und führen dann die anlasslose Vorratsdatenspeicherung (VDS) wieder ein
Drucksache 16/10061

Eine grundsätzliche Begrüßung des EuGH-Urteils zu Safe Harbor und die Wiedereinführung einer anlasslosen VDS sind politisch vollkommen widersprüchlich. Das Urteil des EuGH zur Safe-Harbor-Entscheidung stärkt die individuellen Grundrechte von in der EU lebenden Menschen und die Verantwortung der Datenschutzaufsichtsbehörden. Aber die vom Bundestag beschlossene Regelung zur Vorratsdatenspeicherung stellt eine anlasslose und massenhafte Vorratsdatenspeicherung dar und ist ein tiefgreifender Eingriff in die Grundrechte der in der EU lebenden Menschen.


2015-11-05_Nico Kern_Safe Harbor

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nico Kern, Europapolitischer Sprecher der Piratenfraktion NRW

Mit der Vorratsdatenspeicherung tragen CDU und SPD unsere Grundrechte zu Grabe. Gleichzeitig bejubeln sie die Verteidigung jener Grundrechte durch das Safe Harbor-Urteil. Ist das exzessive Widersprüchlichkeit, kollektive Schizophrenie oder doch nur maßlose Verlogenheit?

Komplette Debatte zu diesem TOP:

Inklusion verantwortungsvoll gestalten und Qualität gewährleisten

Veröffentlicht am von unter Anträge.

Hier geht’s zum Beratungsverlauf mit dem Abstimmungsprotokoll

Unser Antrag im Plenum:

Donnerstag, 05. November 2015, TOP 14, ca. 17.35 Uhr

Inklusion verantwortungsvoll gestalten und Qualität gewährleisten
Drucksache 16/10058

An den Regelschulen muss die sonderpädagogische Förderung aller Schüler mit besonderen Förderbedarfen flächendeckend gewährleistet werden. Dafür müssen ausreichend Sonderpädagogen zur Verfügung stehen. Aktuell ist Inklusion an den Schulen nicht ausreichend mit personeller und sachlicher Ausstattung versehen. So kann Bildung, als Grundlage von gesellschaftlicher Teilhabe, nicht ausreichend gewährleistet werden.


2015-05-11_Monika Pieper_Inklusion

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Monika Pieper, Bildungspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW

Wer es mit der Inklusion an unseren Schulen ernst meint, muss auch die notwendige Ausstattung dafür schaffen. Sonst bleibt schulische Inklusion ein reiner Etikettenschwindel.

Schluss mit dem Betrug bei Verbrauchs- und Emissionswerten von Kraftfahrzeugen – Potenziale für den Verkehr von morgen mobilisieren

Veröffentlicht am von unter Anträge.

Unser Antrag im Plenum:

Mittwoch, 04. November 2015, TOP 7, ca. 14.35 Uhr

Schluss mit dem Betrug bei Verbrauchs- und Emissionswerten von Kraftfahrzeugen – Potenziale für den Verkehr von morgen mobilisieren
Drucksache 16/10059

Die Landesregierung muss Regelungen schaffen, dass die Angaben der Automobilhersteller zum Verbrauch und zu den Emissionen der Fahrzeuge im Alltagsbetrieb zutreffend sind. Verbraucherschutz, Umweltschutz und Klimaschutz erfordern realistische und transparente Angaben zu Emissionen und Verbrauch bei Kraftfahrzeugen. Die Landespolitik muss erreichen, dass überholte Technologien nicht durch praxisferne Werte und Subventionen einen künstlichen Vorteil gegenüber fortschrittlicheren Lösungen erhalten.


2015-11-04_Oliver Bayer Abgase VW

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oliver Bayer, Sprecher der Piratenfraktion NRW im Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr:

Es ist keine Überraschung, dass jetzt bei 800.000 Autos des VW-Konzerns auch die CO2-Werte nicht stimmen. Nur wenn der Selbstbetrug der Automobilindustrie in Zusammenarbeit mit der Politik beendet wird, hat sie den Anreiz und die Möglichkeiten, die wichtigen Entwicklungen für den Verkehr von morgen anzugehen. Alle Angaben der Hersteller zu Verbrauchs- und Emissionswerten müssen realistisch sein, damit unsere Maßnahmen zum Gesundheits-, Umwelt und Klimaschutz von der Umweltzone bis zum Flottenverbrauch funktionieren. Es ist ein Gebot der Transparenz, die Hersteller zu verpflichten, ihren Kunden realistische Angaben zu machen.

Komplette Debatte zu diesem TOP:

Protokoll der 1. Rede von Oliver Bayer:

Oliver Bayer (PIRATEN): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Verehrte Besucher hier und am Stream im Auto! Stellen Sie sich einmal vor, das Land Nordrhein-Westfalen hätte Ziele – Ziele wie Fortschritt, wirtschaftliche Stärke, außerdem den Schutz der Umwelt, unseres Klimas und der Gesundheit. Für den Umweltschutz und die Gesundheit der Bevölkerung gäbe es funktionierende Umweltzonen, und auf die Feinstaubbelastung in den Städten würde geachtet. Einen Beitrag zum Klimaschutz könnte ein konsequenter Klimaschutzplan leisten, dem ein Klimaschutzgesetz zugrunde liegt.

Aber ich frage Sie: Weshalb sollten wir uns lange über die Ziele und Maßnahmen streiten, wenn die Werte, mit denen wir arbeiten, und die Zahlen, die wichtig sind, damit Umweltzonen und Klimaschutz funktionieren, falsch sind? Wenn wir uns auf die Grundlagen nicht verlassen können, dann sind die Ziele rein gar nichts wert, auch die im Koalitionsvertrag nicht. Die Maßnahmen für Klimaschutz und Umweltschutz sind entwertet. Tatsächlich wissen wir seit vielen Jahren, dass zugunsten der deutschen Autobauer getrickst und weggesehen wird. Allein den VW-Betrug aufzuklären, reicht daher nicht. Ebenso reicht es nicht, nur auf die Stickoxidemissionen zu achten. Unser Antrag weist besonders auf die Verbrauchswerte und die CO2-Emissionen hin, die durchgängig weder ehrlich noch realistisch angegeben werden. Dabei brauchen gerade Maßnahmen mit Lenkungswirkung realistische und nachvollziehbare CO2-Werte. Sogar die Kfz-Steuer wird damit berechnet. Dass nun bei 800.000 Autos des VW-Konzerns die CO2-Werte nicht stimmen, ist gar keine Überraschung. Das dürfte auch andere Autobauer betreffen. Dass es sich dabei vielleicht nicht nur um ganz legale Steuerprogrammtricks handelt, die von Sigmar Gabriel und Alexander Dobrindt abgesegnet sind, ist eine Sache. Dass es sich hierbei womöglich um echten Betrug handelt, ist eine andere Sache und natürlich schlecht für VW.

Aber es ist ein Weckruf, damit die Chance, etwas an der Politik, etwas an diesen unehrlichen Werten und am Selbstbetrug zu ändern, nicht verpasst wird. Dafür steht auch unser Antrag.

(Beifall von den PIRATEN)

Politik und Autobauer wollen lieber zum Tagesgeschäft übergehen; das ist klar. Doch das würde allen Beteiligten schaden – auch den Autobauern. Uns Piraten wundert ja, dass der Drang gerade auch der Grünen hier in NRW gut, Oliver Krischer im Bund kann es ja, wie wir heute Morgen gesehen haben nicht größer ist, den VW-Betrug -„Dieselgate“- für die Autoindustrie zu dem werden zu lassen, was Fukushima für die Energiebranche war, nämlich der Einstieg zum Ausstieg konkreter: der Einstieg in das Zeitalter der Mobilität nach der digitalen Revolution, und der Ausstieg aus dem Zeitalter des Verbrennungsmotors. Das würde der Erreichung aller klimapolitischen Ziele weiterhelfen.

(Beifall von den PIRATEN)

Der Verbrennungsmotor – gerade der Dieselmotor – ist zu Ende entwickelt. Das ist kein Geheimnis. Für minimale Verbesserungen beim Wirkungsgrad und bei der Sauberkeit müssen Milliarden investiert werden. Hohe Investitionen in Lobbyismus sorgen dafür, dass das Geschäft dennoch weiterläuft – bis heute. Durch die digitale Revolution gibt es große Umwälzungen auch in der Mobilität mit einem ordentlichen Technologiesprung. Es sind plötzlich neue Player im Markt und sehr viel Geld wartet darauf, mit hohem Risiko investiert zu werden. Denken Sie dabei nicht nur an Google, Apple, Tesla oder Uber, sondern auch an die neuen Zulieferer wie zum Beispiel Samsung, LG oder Panasonic.

Drei Entwicklungen werden die Zukunft der Mobilität entscheidend beeinflussen.

Die Elektromobilität: Der Elektromotor wird den Verbrennungsmotor und die komplizierten Teile eines Autos ersetzen. Das wird auch jahrzehntelange Tüftel- und Entwicklungsarbeit entwerten.

Das autonome Fahren: Assistenzsysteme werden ganz schnell immer wichtiger. Updates werden während der Lebenszeit eines Autos Systeme verbessern und ausbauen. Das Betriebssystem des Autos entkoppelt sich von der Hardware und wird kaufentscheidend.

Der offene Umgang mit Daten: Offene Standards oder nicht, Chancen für Start-ups oder Monopole beim Datenschutz wird sich viel entscheiden.

Ich halte fest: Die Vergangenheit kann man nicht mit Tricks und Täuschung in die Gegenwart retten und schon gar nicht in die Zukunft. Die deutsche Verkehrslandschaft braucht den Wendepunkt dringend. Allein den VW-Betrug aufzuklären, reicht nicht. Nur wenn der Selbstbetrug der Automobilindustrie im Zusammenhang mit der Politik beendet wird, hat sie den nötigen Anreiz, die wichtigen Entwicklungen für den Verkehr von morgen anzugehen. Es ist ein Gebot der Transparenz, die Hersteller endlich dazu zu verpflichten, dem Kunden realistische Angaben zu machen. Ich komme zum Schluss: Der Verbrennungsmotor ist eine Technologie von gestern. Wir fordern eine klare Ausstiegsperspektive. Nur dann können wir gemeinsam unsere Ziele zur Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutzpolitik erreichen.

Vielen Dank.

(Beifall von den PIRATEN)

 

Gesetz zur Änderung der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen

Veröffentlicht am von unter Anträge.

Unser Antrag im Plenum:

Donnerstag, 05. November 2015, TOP 4, ca. 12.35 Uhr

Gesetz zur Änderung der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen
Drucksache 16/10057

Verbraucherschutz muss als Staatsziel in der Landesverfassung verankert werden. Verbraucherschutz ist Querschnittsthema, dass in viele politische Ressorts hinein wirkt. Die Aufnahme des Themas in die Verfassung soll dieser Bedeutung gerecht werden.


2015-11-05_Simone Brand Verbraucherschutz in Landesverfassung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Simone Brand, Sprecherin der Piratenfraktion für Verbraucherschutz

Verbraucherschutzpolitik hechelt den Skandalen hinterher. Dabei sollte sie proaktiv die richtigen Weichen stellen. Wir brauchen eine gute Verbraucherbildung, transparente Verbraucherinformationen, umfassenden Verbraucherschutz und effektive Lebensmittelsicherheit. Verbraucherschutz ist ein Querschnittsthema, welches nicht nur alle Ministerien, sondern auch alle legislativen Ebenen betrifft. Deswegen müssen wir mit der Verankerung des Verbraucherschutzes als Staatsziel in der Landesverfassung ein starkes Zeichen setzen.

Komplette Debatte zu diesem TOP: