Persönlicher Blog-Eintrag von Dietmar Schulz, MdL

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Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Tweet vom vergangenen Sonntagabend war missverständlich.

Ich habe mich falsch ausgedrückt; hierfür bitte ich um Entschuldigung. Es war schlichtweg nicht meine Absicht und liegt mir überzeugtermaßen fern, Aussagen zu treffen, die auch nur im Entferntesten als anti-semitisch interpretiert werden könnten. Diese Tragweite war mir im Zeitpunkt des Tweets nicht bewusst. Ich hatte mit meinem gestrigen Blog-Eintrag versucht, dies klarzustellen. Wenn mir dies nicht eindeutig genug gelungen ist, so bedauere ich dies.

Ich werde das Kommunikationsmedium „Twitter“ künftig bewusster nutzen. Mir wurde durch die Erfahrungen, die ich seit Sonntagabend machen musste, klar, dass der Kurznachrichtendienst „Twitter“ in keinem Fall geeignet ist, derart komplexe Zusammenhänge darzustellen oder auch nur anzureißen.

Ich hoffe, dass durch diese erneute Erklärung meinerseits das Thema abgeschlossen werden kann. Mir ist bewusst geworden, dass ich durch meinen Tweet zahlreichen Menschen zu nahe getreten bin. Bei diesen und nicht zuletzt auch bei Landtagspräsidentin Gödecke sowie den Abgeordneten des Parlaments bitte ich hierfür in aller Deutlichkeit um Entschuldigung.

Ich hoffe, dass diese Zeilen von mir nun zu einer angemessenen Aufklärung der Missverständnisse beigetragen haben, so dass wir uns gemeinsam in der Fraktion der 20 Piraten sehr schnell wieder auf die eigentlichen politischen Inhalte konzentrieren können.

Dietmar Schulz, MdL

Persönlicher Blog-Eintrag von Dietmar Schulz, MdL

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Erklärung zu einem Tweet mit Irritationsfolgen

Montag, 19. November 2012

Angesichts eines von mir am gestrigen Sonntag geposteten und hier zitatweise wiedergegebenen Tweets

„Grotesk: Gedenken der Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg auf jüdischem Friedhof während Israel bombt was das Zeug hält #Volkstrauertag“

sehe ich vor dem Hintergrund offenbar zu Missverständnissen Anlass gebendem Inhalt Veranlassung zur Klarstellung wie folgt: Weiterlesen »

Über die Anträge zur KMV Kleve

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Um die Diskussion über die endlich einmal VOR einer Mitgliederversammlung zu führen und nicht immer erst auf selbiger (inklusive kurzfristiger Entscheidungen nach Tagesstimmung), möchte ich hier meine Meinung zu den Anträgen öffentlich machen und um ein Streitgespräch bitten, wenn ihr anderer Meinung seid. Ich nehme mal die Vorlage für die Plenarsitzungen dazu, das bietet sich so an… :)

ABSTIMMUNGSVERHALTEN MICHELE MARSCHING

KREISMITGLIEDERVERSAMMLUNG PIRATENPARTEI KREIS KLEVE

17.11.2012

beim-Klabautermann.de
POSITIONSPAPIERE

Positionspapier 1
von Michael Welbers

Freier Eintritt in Sportstädten für Feuerwehrangehörige

Begründung

Kann nur für Sportstätten in kommunaler Hand gelten, das muss noch rein, sonst dagegen


Positionspapier 2
von Michael Welbers

Piratenpartei zur Energiewende

Begründung

Wir hatten da so einen Infotag, wenn ich recht informiert bin war dieser Antrag ein Ergebnis der Beobachtungen


Positionspapier 3
von Michael Welbers

Flächennutzung

Begründung

Bebauung schafft Versiegelung von freien Flächen. Dort wo schon versieglt ist, sollte zuerst an Umnutzung gedacht werden.


Positionspapier 4
von Michael Welbers

ÖPNV RE 10 

Begründung

Gute Begründung, guter Antrag


Positionspapier 5
von Michael Welbers

Positionspapier zum Flughafen Niederrhein 

Begründung

Gute Begründung, guter Antrag


SATZUNGSÄNDERUNGSANTRÄGE

Antrag 1
von Norbert Prümen

Einführung von “virtuellen Ortsverbänden” im Kreis mit eigener finanzieller Ausstattung 

Begründung

Ohne den finanziellen Hintergrund genau zu kennen wird das Budget des Kreisverbandes irgendwo im niedrigen vierstelligen Bereich liegen. Davon noch Geld zur Seite zu legen hindert eher die politische Arbeit, als das es nützt. Bisher ist außerdem meines Wissens nach nicht ein einziger Finanzantrag beim Kreisvorstand eingegangen, der in Richtung Unterstützung einer lokalen Aktion zeigt. Daher nehme ich an, dass diese Konten nicht genutzt würden und einfach nur Finanzen auf der Kante liegen, die nicht aktiv in die Parteiarbeit eingehen können.

Zudem stehen dem OV 12% der Mitgliedsbeiträge zu. Ein Beispiel: In Weeze gibt es 8 (in Worten acht) Mitglieder. Davon ausgehend, dass die 3/4 brav zahlen und 2/3 davon den vollen Mitgliedsbeitrag entrichten, sind das 48,00 € * 0,12 % für den OV

= 5,76 € * 0,75 % Zahlende

= 4,32 € * 0,66 % Vollzahler

= 2,88 € * 8 Mitglieder

= 23,04 €

Mit 23 Euro ist eine Ortverbandsgründung nicht nur nicht “leichter”, sondern unmöglich. Alleine die Kosten für den jährlichen Rechenschaftsbericht übersteigen die Summe um ein vielfaches. Daher mein Votum.


Antrag 2
von Norbert Prümen

Wahl eines dann erweiterten Vorstands nur alle zwei Jahre 

Begründung

Ich bin prinzipiell für den Gedanken, aber die Formullierung ist zu unscharf und zu weit. Die Wahl „für eine Amtszeit bis zum übernächsten ordentlichen Kreisparteitag“ zeigt, dass nicht verstanden wurde, was eine ordentliche Sitzung ist. Davon kann (und sollte) es durchaus mehr als eine im Jahr geben. Ich habe den Antrag in geänderter Form an den Vorstand geschickt, indem ich die Wahl des Vorstands „versetzt“ haben möchte und ich unterstütze den Antrag 7 von Michael Welbers (s.u.)

Außerdem kommen hier noch Finanzen mit rein, alles in allem ist mir das zuviel Wurst auf einmal. Zudem ist hier kein Text für eine Änderung der Satzung vorhanden (bei SÄA1 kann man das wohlwollend noch behaupten), daher mein Votum.


Antrag 3
von Norbert Prümen

Kassenprüfer und Ombudsmann “antizyklisch” für die Dauer von 2 Jahren wählen 

Begründung

Ich mag antizyklische Wahlen (wie mein eigener Antrag zeigt), aber da ich für die Anschaffung des sinnlosen Ombudsmannes bin und Kassenprüfer jährlich einen Job haben, den sie erfüllen müssen.


Antrag 4
von Norbert Prümen

Streichung von Online-Parteitagen aus der Satzung 

Begründung

Mal davon ab, dass Parteitage nicht einmal im Jahr stattfinden, sondern öfter…

Mal davon ab, dass ich grundsätzlich dezentralen Parteitagen offen gegenüber stehe…

Streichung von §6b … von §6b… §6b… HÄH? Es gibt keinen §6b!


Antrag 5
von Michael Welbers

Streichung von des Ombudsmanns aus der Satzung

Begründung

War ein Versuch, hat nicht funktioniert.


Antrag 6
von Norbert Prümen

Zulassen von Tischvorlagen auf KMV 

Begründung

Es muss sichergestellt sein, dass keine Anträge auf der KMV plötzlich auf den Tisch kommen, die mich dringend interessiert hätten. Auch hier wieder: Eine ordentliche KMV ist nicht nur einmal im Jahr, daher ist die Argumentation entkräftet.


Antrag 7
von Michael Welbers

Vorstand um zwei Beisitzer ausweiten 

Begründung

Muss ich das begründen? Die Begründung ist doch schon super!


Antrag 8
von Michele Marsching

Änderung der Amtszeit von Vorständen 

Begründung

Muss ich das begründen? Die Begründung ist doch schon super ;)


SONSTIGE ANTRÄGE

Antrag 1
von Norbert Prümen

Bürgerpreis ausloben 

Begründung

Warum nicht?


Antrag 2
von Norbert Prümen

Termin für die MKV 2013.1 festlegen 

Begründung

Nein! Die KMV repräsentiert nicht alle Mitglieder! Bitte doodle nutzen o.ä.


Antrag 3
von Norbert Prümen

Termine zu den Vorstandssitzungen veröffentlichen

Begründung

Würde sogar hinzufügen, dass der Ort der Sitzung veröffentlicht werden muss.


Antrag 4
von Norbert Prümen

GO des Vorstandes veröffentlichen 

Begründung

Ich glaube nicht, dass sich DIESER Vorstand eine GO gegeben hat. Daher Erweiterung:

“Der Vorstand wird beauftragt, eine GO zu erstellen und diese auf der Webseite des Kreisverbandes zu veröffentlichen.”


Antrag 5
von Norbert Prümen

Tätigkeitsbericht des Vorstandes und der Rechenschaftsbericht des Schatzmeisters veröffentlichen

Begründung

Die Berichte werden eh mit dem Protokoll veröffentlicht, dieser Antrag bringt keinen Mehrwert!


Antrag 6
von Norbert Prümen

kommunales Leitbild erarbeiten

Begründung

Dazu braucht es keinen Antrag, sondern eine Arbeitsgruppe, die das Leitbild ausarbeitet.


Antrag 7
von Norbert Prümen

mehr Domains reservieren

Begründung

Frage: Wer soll das bezahlen? Bisher gilt: Der Landesverband kümmert sich um Domains und hostet diese, wenn ein Kreis will. Die PPKLE wollte nicht!


STRUKTURELLES

Antrag 1
von Michael Welbers

Bildung eines ständigen AK “EDV und IT”

Begründung

Grundsätzlich dafür, ob der Beschluss eine Regelung der Treffen beinhalten muss, halte ich für fraglich.


Antrag 2
von Michael Welbers

Dezentrale Aufbewahrung von Wahlkampfmaterial

Begründung

Das die Infostände im Kreis verteilt werden sollen – dafür.

Das Wahlkampfmaterial auf 5 (warum nicht 4 oder 6?) Standorte verteilt wird, halte ich aus logistischen Gründen für fragwürdig.

Zudem: 5 Lager? Wer soll das bezahlen?


Antrag 3
von Michael Welbers

Wanderstammtische

Begründung

Wieder ein Antrag, der unnötig ist. Es müssen sich die Mitglieder eines Stammtisches für ein Gebiet zuständig erklären. Stammtische sind immer freiwillige Zusammenkommen, ein Beschluss auf der KMV bringt da nix. Maximal könnte man den Vorstand verpflichten, die Koordination zu übernehmen.

Statement zum Statement

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Nein, keine Sorge. Ich will jetzt gar nicht anfangen, auf dem Statement groß rumzuhacken. Ich war bei der Klausurtagung wegen anderer Termine nicht dabei und weiß nicht, wie die Diskussion zu diesem Thema verlaufen. Jedenfalls hätte ich folgende Erklärung schöner gefunden:

 

Thema auf der Klausurtagung der Piratenfraktion NRW in Dortmund war u. a. das Twitter-Verhalten der Fraktion während der vergangenen Plenartage.

Weder der von verschiedenen Medien thematisierte Fraktionsausschluss von Birgit Rydlewski, noch Verhaltensregeln für das Twitterverhalten von Mandatsträgern der Fraktion sind geeignete Konsequenzen. Darüber sind sich die Abgeordneten einig. „Wir müssen allerdings unser Bewusstsein dafür schärfen, dass jeder von uns auch Verantwortung für alle anderen Piraten trägt“, erklärt Monika Pieper, Parlamentarische Geschäftsführerin.

Angesichts der negativen Berichterstattung rund um die Plenartage im September, wo wir bewusst keine Anträge eingereicht haben, wundert uns die Schwerpunktsetzung bei der Berichterstattung aller Medien aus dem Landtag. Politische Inhalte über die man hätte schreiben können, wären beispielsweise unser Antrag zur Schaffung eines Transparenzgesetzes (1), dem Antrag auf Wiedereinsetzung des BLB-Ausschusses (2) oder dem Antrag, die PCB-Belastung in Kindergärten und Schulen festzustellen (3).

 

Wie auch immer: Bitte lasst uns ab Montag mit der Arbeit weitermachen. Natürlich zusammen, insofern #wirsind20

Das Krähennest zu Besuch

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Das Krähennest war in dieser Woche auch mal wieder bei mir.

Daniel hat mit uns ein Interview über seinen Blogbeitrag geführt (http://blog.duengel.com). Hierbei wird der parlamentarische Ablauf im Vorfeld der Plenartage erläutert, welche Rituale und Traditionen dort herrschen und was für dicke Bretter von den Piraten noch gebohrt werden müssen. Es wurde auch über die letzten Plenartage, die viele tolle Arbeit, welche die Fraktion samt Mitarbeiter dafür geleistet haben, die An-/Abwesenheit der Parlamentarier im Plenum und Fraktionszwang gesprochen.
Dauer (ca.): 45 Minuten
Moderation: Bernd.Pirat (@bernd.pirat)

https://blog.piratenpartei-nrw.de/kraehennest/2012/11/16/367-daniel-dungel-rwolupo-zur-struktur-des-landtages-nrw-und-den-ablauf-der-plenarsitzungen/

Facebook-Fahndung und die ewige Strafe

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Derzeit wird wieder intensiver diskutiert, inwieweit die Behörden Fahndungen nach Straftätern per Internet, speziell über Facebook, durchführen sollen. Der hessische Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) möchte der Polizei dieses Fahndungsmöglichkeit einräumen..

Als zusätzlicher Kanal für die Fahndung nach Straftätern oder die Suche nach Zeugen eines Verbrechens ist Facebook mit Sicherheit geeignet. Man kann damit die jüngeren Generationen erreichen, die eher weniger das Fernsehen oder Tageszeitungen nutzen.

Es ist aber ein großes Risiko, nach Verdächtigen oder nicht überführten Personen zu suchen. Hier sehe ich die Gefahr, dass durch Fotos oder die Nennung personenbezogener Daten Menschen an einen Online-Pranger gestellt werden, die sich nachher als unschuldig erweisen, oder dass es zu Lynchjustiz kommt.

Außerdem muss man berücksichtigen, dass die Veröffentlichung von Daten im Internet stets für die Ewigkeit ist. Eine solche Stigmatisierung hält selbst dann an, wenn der Täter seine Strafe womöglich längst verbüßt hat, oder sich seine Unschuld erweist. Die Veröffentlichung stellt dann eine Strafe dar, die niemals endet – ohne Richter, ohne Urteil und ohne Möglichkeit der Verteidigung.

Die Diskussion, wie sich die Inhalte nach Ende einer Fahndung wieder aus dem Internet entfernen lassen, ist müßig. Es liegt in der Natur des Netzes, dass sich Inhalte verbreiten, wiederverwendet werden, aggregiert und an anderem Ort gespeichert werden. Einmal in das Internet gegebene Informationen lassen sich nicht mehr rückstandslos entfernen, der Ruf nach dem “digitalen Radiergummi” ist naiv.

Die Übergabe von Daten an Facebook bedeutet auch, dass sie an ein amerikanisches Unternehmen preisgegeben werden, welches nicht den deutschen Datenschutzbestimmungen unterliegt. Bekannt ist doch auch, dass wieder gelöschte Postings dennoch physisch auf Servern bei Facebook erhalten bleiben – sie werden nur unsichtbar geschaltet.

Ich würde empfehlen, die Kommentierungsfunktion der Fahndungsaufrufe abzuschalten, damit von den Besuchern der Seiten keine vermuteten Personendaten gepostet werden.

Facebook unterliegt als amerikanisches Unternehmen dem DMCA und der Antiterror-Gesetzgebung. Informationen über Straftäter fliessen mit ziemlicher Sicherheit an die amerikanischen Sicherheitsbehörden.

Insgesamt ist also bei der Fahndung im Internet oder per Facebook mit größter Vorsicht vorzugehen. Auf keinen Fall dürfen standardmäßig alle möglichen Fahndungsaufrufe und Daten veröffentlicht werden, sondern die Suche muss auf wirklich schwere und eindeutige Fälle beschränkt sein, wo der Nutzen diese Risiken überwiegt.

Bild: Vít Luštinec, Wikipedia, Lizenz: CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0, via Wikimedia Commons

Sitzung Steuerungsgruppe 15.11.

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Sitzung der Steuerungsgruppe “Landesaktionsplan zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen in NRW”

An der Sitzung der Steuerungsgruppe im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter habe ich heute zum zweiten Mal teilgenommen. Beim letzten Mal ging es um einen Rückblick auf 10 Jahre Gewaltschutzgesetz.

Heute ging es um die Frage, wie man unterschiedliche Zielgruppen besser inkludieren kann bezüglich Schutz, Hilfe und bei Unterstützungsangeboten.
Hierbei wurden speziell folgende Zielgruppen analysiert:

Frauen in der Pflege
MediennutzerInnen
Transsexuelle Mädchen und Frauen
Frauen ohne Papiere
Frauen in Wohnungsnotlagen
Frauen in Haft
Frauen und Mädchen mit Behinderungen
(Insbesondere taubblinde, gehörlose und Frauen mit Lernbehinderung)
Lesbische Frauen/Mädchen
Frauen mit höheren Bildungsabschlüssen

Es gab mehrere kurze Inputvorträge zu verschiedenen Zielgruppen.
Danach folgte eine Gruppenarbeit, in der wir für alle Zielgruppen Best Practise Beispiele gesammelt sowie Möglichkeiten und Grenzen der Weiterarbeit gesucht haben.

Der erste Inputvortrag beschäftigte sich mit lesbischen Frauen:
Die Vertreterin des Beratungsnetzwerks für LSBT* bei Diskriminierung und Gewalt erläuterte, dass 80 Prozent der lesbischen Frauen eine Form von Diskriminierung und Gewalt aufgrund ihrer sexuellen Identität erlebt hätten. Jede 4. bis 5. Frau sei Opfer von Gewalt in der Partnerschaft. Das Dunkelfeld sei hoch (Polizei erhebt die Daten nicht).

Lesbische Frauen wenden sich überwiegend an ihre Community oder Vereinigungen, die deren individuellen Bedürfnisse verstehen.
Problem dabei auch: Tabuisierung der Thematik, dass Frauen Täterinnen sein können.
Weiterhin wird gelegentlich bagatellisiert, weil viele lesbische Frauen Diskriminierung als Teil des Lebens akzeptiert hätten.

Beim zweiten Kurzvortrag ging es um Mädchen/Frauen mit Behinderung. Sie seien oft Opfer von Mehrfachdiskriminierung. Ausgrenzung und Bevormundung ist ein Teil des Bereichs. Das Risiko, Opfer von sexualisierter oder struktureller Gewalt zu werden, sei besonders hoch in dieser Gruppe. Abhängigkeiten spielen ebenfalls eine Rolle.
Täter: Pflegepersonal, Verwandte, andere Behinderte, Personen aus dem beruflichen Umfeld
Problematisch: In Prozessen kann passieren, dass sie als weniger glaubwürdig eingeschätzt würden.
Es gebe fünf spezialisierte Beratungsstellen, Gelsenkirchen wird hierbei explizit genannt.
Nicht überall gebe es inklusive Flyer in einfacher Sprache, behindertengerechter Sprache etc.

Im dritten Kurzvortrag ging es um bildungsnahe Schichten.
Häusliche Gewalt gibt es quer durch alle Schichten, jedoch seien in der Gruppe ab 45 Jahren Frauen mit höchsten Bildungsressourcen signifikant höher betroffen (27 Prozent) im Vergleich zu 15-17 Prozent bei Frauen mit geringer Schul-und Berufsausbildung.
Dies gehe zurück, wenn Frauen weniger als der Mann verdienen oder in der Bildung/im Job tiefer stehen als der Mann.

Gerade in dieser Gruppe erhalten Frauen in der Gesellschaft unter Umständen wenig Verständnis. Es käme die Angst vor sozialem Abstieg und die Angst vor Skandalisierung hinzu sowie die Angst, nicht glaubwürdig zu sein gegen einen angesehenen Mann.

Für alle genannten Zielgruppen gibt es derzeit zu wenig spezielle Angebote.

Eine Vision für eine Infrastruktur der Zukunft und erste Schritte dahin sollen in der nächsten Sitzung im Januar identifiziert werden.
Dabei wird es um Standards gehen, um Kollaboration, Vernetzung etc. gehend und darum, wie man zeitgemäße Angebote schaffen kann (z.B. adressatengerechte Flyer, Öffentlichkeitsarbeit, Verstärkung anonymer Angebote etc.)

Leserbrief: Stahlgebadete Vollprofis

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Ulrike Posche schreibt im STERN 46/12 unter der Überschrift “Mensch, Schlömer, dann heul doch” in ihrer Kolumne:

(Zusammenfassung, ich versuche Zitate zu vermeiden):

  • Ich habe lieber Profis in der Politik als empfindsame Weicheier
  • an Politikern sollte alles abprallen, sie sollten knallhart sein, wie Merkel
  • die eigene Befindlichkeit muss hinten an stehen in der Politik
  • Bernd Schlömer würde zu oft über die Lasten des Amtes heulen
  • Schlömer hätte ein Bällebad erwartet und ein Stahlbad bekommen
  • Vollprofis blieben nie lange bei schlechten Gefühlslagen
  • Vollprofis seien “Gesellschaftsexperten” und verträten gnadenlos eigene Ideen
  • Schröder habe auch viel Gegenwind bekommen, unter dem wäre Schlömer zusammengebrochen
  • Steinbrück sei auch so ein Harter, klare Worte, klare Kante
  • “richtige” Politiker seien klar abgrenzbar, die PIRATEN dagegen eine Soße
  • nur wer wirklich Lust an der Auseinandersetzung habe, sollte Politiker werden

Wie mich jedes Wort dieser Kolumne ankotzt! Sie ist der Auslöser für meine neue Blog-Kategorie “Leserbriefe”, sie hat mich so wütend gemacht, dass ich Stundenlang an einer Antwort feilen musste, die sachlich bleibt und eine Gegenanalyse darstellt. Hier also ist sie:

beim-Klabautermann.de

Sind wir wirklich schon so weit? Müssen Politiker Maschinen sein, die einfach funktionieren, gewissenlos, freudlos, leidlos? Ist so etwas das Idealbild eines Politikers in Deutschland. “[...] die eigene Befindlichkeit hinter das Wohl des Volkes zu stellen”? Hat uns nicht gerade diese Art der Politik da hingebracht, wo wir jetzt stehen? Simple Zahlentheorie statt Menschlichkeit, Optimierung der Wirtschaft statt Optimierung des Sozialstaates? Nur “für die Menschen” statt “mit den Menschen”?

Ich bin in die Politik gekommen, weil ich ein ureigenes Ziel hatte – meine Vision eines besseren Lebens, einer besseren Gesellschaft. Jeder Politiker fängt einmal so an. Wer das nicht macht, ist einfach nur geil auf die Macht, auf die Posten, auf den Einfluß. Das möchte ich keinem Menschen unterstellen…

Ich habe eigene Gefühle, ich heule wenn ich rührende Momente fühle, wenn in Berlin bei einer Führung über den zweiten Weltkrieg der Amerikaner neben mir seine Mutter vom Handy aus anruft und ihr sagt, wie toll es in Deutschland ist. Wenn ich lese wie selbstlos manchen Menschen sich für Verbesserungen in ihrem Heimatland einsetzen und dafür Leib und Leben riskieren. Wenn ich sehe, wie blind und dumm Politik sein kann bei der Einführung von Überwachungsmaßnahmen und Verboten. Gerne diskutiere ich mit ihnen einmal durch, warum Computer nicht die besseren Entscheidungen treffen und Kameras nicht die Sicherheit erhöhen.

Ich habe Befindlichkeiten, ich bin enttäuscht, wenn ein guter Antrag nicht drankommt oder abgelehnt wird, ich bin traurig, wenn gute Arbeit am Ende in belanglosen Sex-Tweets untergeht. Na und? Ich bin ein Mensch und keine Maschine! Ich bin ehrgeizig und reizbar, ich renne schreiend aus Sitzungen und komme später gesenkten Hauptes wieder rein…

Das alles gehört dazu, das alles macht uns Politiker aus, das alles macht uns PIRATEN aus, das alles macht uns Menschen aus. Wer lieber Maschinen als Politiker hätte, kann ja Computer in den Bundestag setzen.

Über “Leserbriefe”

Veröffentlicht am von unter Persönliche Blogposts.

Seit langer Zeit schon rege ich mich über die verschiedensten Pressekommentare und Analysen über die PIRATEN auf, die aus der Sicht und mit dem Wissen eines Insiders einfach völlig anders geartet und zu bewerten wären. Da meine Leserbriefe sicherlich niemals gedruckt würden, mache ich hier eine neue Rubrik auf in der ich mich mit diesen Artikeln auseinandersetze.

Dazu gebracht haben mich zwei Dinge: Der Artikel “Am Weg zu einer normalen Partei” über die Analyse “Diskurs mit den Piraten” der Böll-Stiftung, wo mich nicht der Titel störte, sondern die einfache Tatsache, dass grundlegende Fehler bei der wissenschaftlichen Analyse gemacht wurden – aus purer Unwissenheit. So wird die “grüne Bucht” im Forum der Piratenpartei analysiert und die dort aufzufindenden Begriffe als Diskussionen der PIRATEN ausgegeben. Tatsächlich diskutieren hier aber Mitglieder der Grünen, denen seinerzeit ihr eigenes Forum dicht gemacht wurde. Die Ergebnisse sind also verfälscht, weil man nicht nachgefragt hat – setzen, sechs!

beim-Klabautermann.de

Kurz darauf fiel mir wieder mal der STERN 46/12 in die Hände mit dem Kommentar “Mensch, Schlömer, dann heul doch” (leider nicht im Netz verfügbar). Darin schreibt die Autorin Ulrike Posche sinngemäß: “Ich kann diese sensiblen Politiker wie den Schlömer nicht mehr sehen, geh einfach in die Ecke, heul dich aus und lass die knallharten Profipolitiker ohne eigene Gefühle und Befindlichkeiten ‘ran!”.

Wie mich jedes Wort in dieser Kolumne angekotzt hat!

Daher werde ich jetzt des öfteren Berichte über die PIRATEN kommentieren, genau mit dieser Kolumne anfangen. Hier ist der Link zum ersten Leserbrief “Stahlgebadete Vollprofis”.