Unnötig und unsozial – eine Drosselung bleibt eine Drosselung

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1968367444Die Telekom hat heute angekündigt, ihre Drosselung ab 2016 nicht ganz so gravierend ausfallen zu lassen wie zunächst gemeldet – so soll es nur auf das Niveau der 90er Jahre gedrosselt werden, nicht direkt zurück in die 80er. Es bleibt aber natürlich dabei, dass es eine Drosselung ist und ein Verstoß gegen das Gebot der Netzneutralität. Dazu habe ich heute die folgende Pressemitteilung veröffentlicht.

Diese Entscheidung ist nichts als Augenwischerei nach der altbekannten Taktik “zwei Schritte vor, einer zurück”. Sie zeigt, dass die Telekom sich des Kerns des Problems nicht im Mindesten annehmen will. Eine Drosselung ist auch dann eine Drosselung, wenn sie nicht ganz so stark abschwächt wie zunächst angekündigt. Es bleibt dabei, dass die Telekom den Anschluss ohne technische Notwendigkeit künstlich kaputt machen will.

Aus Gesichtspunkten des Verbraucherschutzes muss eine Flatrate ungedrosselt sein – alles andere ist ein Volumentarif und damit Verbrauchertäuschung. Nach wie vor ist die angekündigte Drossel unsozial. Sie benachteiligt Familien und Wohngemeinschaften sowie Menschen, die das Internet intensiv für Bildung benötigen, wie Schüler, Lehrer, Studenten oder Auszubildende.

Die Telekom wirft unsere Gesellschaft im Bemühen zu einer Wissens- und Informationsgesellschaft zu werden um Jahre zurück. Die Partizipation an Bildung, Kultur, Politik und Gesellschaft im Internet wird unnötig behindert. Bis zum Jahr 2016 – dem Jahr, in dem die Drosselung greifen soll – wird sich der Bedarf an Information und deren Nutzung mit Sicherheit noch deutlich erhöhen.

Es bleibt beim Verstoß gegen die Netzneutralität. Den eigenen Fernsehdienst “Entertain” von der Drossel auszunehmen, stellt immer noch eine Benachteiligung anderer TV-Dienstleister dar. Ihn als “Managed Service” und damit nicht als Bestandteil des normalen Internetanschlusses bezeichnen zu wollen, ist Etikettenschwindel. Dieses Vorgehen benachteiligt insbesondere neue und innovative Unternehmen.

Wir fordern nach wie vor die gesetzliche Festschreibung der Netzneutralität und den Verzicht der Telekom auf die Drosselungspläne.

Telekom – Netz der Zukunft

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Liebe Telekom, die Volumengrenze meines Kontos ist für diesen Monat erreicht. Sie erhalten die Bezahlung Ihrer Leistung jetzt mit gedrosselter Geschwindigkeit…

Mario Sixtus und Alexander Lehmann haben ein tolles Video produziert, welches anschaulich erklärt, wohin die Drosselpläne der Telekom wirklich führen werden. Viel Spaß!

Buch und Stimme: Mario Sixtus
Animation: Alexander Lehmann
Musik: Alexander Blu
Lizenz: CC-BY

Ausflug Schulausschuss 12.06.

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Schulbesuch bei diesen beiden Schulen:

Schillergymnasium Münster:

http://www.schillergymnasium-muenster.de/

Unterricht in integrativen Lerngruppen

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Wichtige Bedingungen:
Kleine Lerngruppen
Doppelbesetzung (wünschenswert: Gymnasiallehrer*in und Lehrer*in mit sonderpädagogischer Ausbildung, klappt wegen enger Zusammenarbeit mit entsprechender Förderschule, praktisch aber auch mal mit Schulsozialarbeiter*in etc.)
Normalerweise 5 Kinder mit Förderbedarf in einer integrativen Klasse
Raum für Differenzierung

Integrative Lerngruppen mit Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Kinder mit Förderbedarf Sehen, Hören etc. gehen in Regelklassen

Auswahl der Kinder?
Normale Anmeldung
(Bisher alle angenommen)

Beispiel einer Lehrerin: Unterrichtsplanung
Vier von fünf Stunden in Doppelbesetzung
Start der Stunde gemeinsam
(Beschreibung von Tieren, also zum Beispiel mit einem Bild)
Differenzierung in verschiedenen Stufen (zwei nach unten vom Durchschnitt, aber auch nach unten)
Arbeitsblätter sehen gleich aus, Bilder gleich, aber eventuell Texte mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, ebenso Arbeit mit Wochenplänen mit Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad
(was natürlich recht viel Arbeit bedeutet für die Lehrer*innen; im Vergleich LK Sozialwissenschaften mehr Arbeit als 5 integrativ, aber 5. Klasse integrativ viel mehr Arbeit als eine normale 5. Klasse)

Der Dezernent aus Münster berichtet, dass es sehr schwer ist, die Arbeitsbelastung zu erfassen. Da müssen vermutlich nochmal ganz neue Modelle durchdacht werden, weil die alte Stundenerfassung den Bedingungen für Inklusion nicht gerecht werden.

Fortbildung (Regionales Fortbildungszentrum am Stift Tilbeck)
http://www.stift-tilbeck-gmbh.de/_rubric/index.php?rubric=Stift-Tilbeck-GmbH

Ängste von Eltern?

Mutter mit zwei Kindern (davon einer mit Hochbegabung), die sehr begeistert von den Möglichkeiten der individuellen Förderung (auch für Kinder, die schneller und weiter sind).

Bericht einer Mutter über die sehr positive Entwicklung ihrer Tochter mit Förderbedarf (die in der ersten Grundschule nach der zweiten Klasse überhaupt keine Lust mehr hatte und jetzt richtig aufblüht.)

Wichtig dabei aber: Gesprächs- und Klassenführung, Sitzgruppen gemischt, Kommunikation mit Eltern, mit Schüler*innen, Transparenz auch bei unterschiedlichen Lernzielen etc.
(Konflikte treten aber grundsätzlich natürlich in allen Klassen auf.)

Spannender Nebeneffekt der Diskussion: sowohl der Staatssekretär, wie auch der Dezernent der Bezirksregierung begrüßt eine hoffentlich nun im Landtag zu führende Diskussion über den Sinn von Ziffernnoten und eine eventuelle Ablösung oder Ergänzung durch Kompetenzbeschreibung.
(Was ich persönlich sehr begrüßen würde!)

Pestalozzischule Ennigerloh:

http://www.pestalozzi-ennigerloh.de/

Kompetenzzentrum
Präsentation zu deren Ansatz von individueller Förderung sozialräumlich

Definition Sozialraum als Raum des Gemeinwohls

Ausgangsfrage: “Wofür bist Du verantwortlich?”

“Jeder ist willkommen.” Ziel im Ort, aber auch bei Beschulung und im Netzwerk, also als Begleitung des Lebens, nicht nur im Kontext von Unterricht, also mit z.B. Ärzten, Bürger*innen, Therapeuten, Jugendamt, Jugendhilfe, Geschäftsleuten/Unternehmen, Beratungsstellen etc.
(Schwieriger für Großstädte!)

Vorgestellt wurden mehrere erfolgreiche Projekte aus der Region:

Das Café Kinderwagen/Ennigerloh
Der Box Lern Stall/Ostbevern

Damit also flexiblere Angebote, die nach früherer Definition außerhalb von Schule lagen, heute aber, um unterschiedlichen Menschen gerecht zu werden, sinnvoll sind.

Denkbar sind hiermit im Kompetenzzentrum unterschiedliche Modelle.
Fallbeispiele:
Schüler, 8. Klasse, Schulverweigerer, kann mit einem Konzept aus Lernen (individuell, nach seinen Interessen, das kann auch Zeitung lesen mit anschließendem Gespräch oder Beschäftigung mit Technik sein) und Sport (Box Lern Stall) wieder Bindung an Institution erhalten

Schülerin, Gesamtschule, 5. Klasse, nach Krise im Elternhaus Konzentrationsprobleme, lernt in Kleingruppe (durchaus an Inhalten ihrer Klasse), Kombination mit Sport möglich.

Somit hat sich das Kompetenzzentrum auch sehr gut mit den Schulen des Kreises vernetzt und die Fachkräfte der Pestalozzischule sind insofern auch Ansprechpartner und Hilfe im Unterricht anderer Schulen.

Weiterhin: echte Angebote! (Schüler*innen können selbst entscheiden über Themen und Tempo.)
Klassenbildung nach Persönlichkeit und Interessen, nicht nach Alter oder Fach, sondern Schwerpunkt auf flexible Lösungen!

“Nur Schüler inkludieren Schüler.”

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Roma im Landtag

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Seit Monaten beschäftigt sich die Politik mit dem wachsenen Zuzug aus Rumänien und Bulgarien.
Reißerische Artikel und Sendungen berichten von den unhaltbaren Zuständen in Duisburg und Dortmund, Politiker aller Parteien werden nicht müde populistisch nach Ausweisung dieser EU-Bürger zu rufen.
Gerade gestern hat Innenminister Friedrich wieder nachgelegt:
Er will die Roma ohne Federlesen rausschmeißen!
Häufig werden die immer gleichen Bilder von den „Problemhäusern“ gezeigt, obwohl manche Sachen längst gelöst worden sind. So sieht man beispielsweise auch in dem Bericht über den Besuch von Sigmar Gabriel und Minister Jäger am 12.April dieses Jahres wieder die Müllberge vor einem Haus, welche eine Woche vorher beseitigt worden waren. Es gibt dort längst Mülltonnen, der Müll wird getrennt.
Während die SPD-Größen eine Pressekonferenz gaben und (wer hätte das gedacht) die Schuld bei der CDU bzw. bei Kanzlerin Merkel suchen und finden, war ich an dem Tag vor Ort und habe mir selbst ein Bild gemacht.
Es gab und gibt unzählige Expertenrunden, Anhörungen und Debatten zu dem Thema.
Nur an eines hat die ganze Zeit niemand gedacht: Es wird stets über Roma geredet aber nie mit ihnen selbst.
Keiner hat sich gefragt, welche Lösungsansätze die Roma vielleicht selbst haben, um eine erfolgreiche Integration zu erreichen.
Stattdessen spricht man über sie, wie über einen Problembär, der da ist, aber faktisch nichts zur Lösung seiner Situation beitragen kann.
Welches Menschenbild steckt hinter einem solchen Verhalten und fördert nicht gerade dieses Verhalten auch die Fremdenfeindlichkeit in der Bevölkerung?
Durch die Mitläufer e.V. wurde mir vor zwei Wochen der Kontakt zu einer Roma vermittelt, die bereits seit Jahrzehnten in Deutschland lebt. Eine studierte, resolute und überaus engagierte Frau, die sich mit ihrem ganzen Herzblut für die Roma einsetzt: Vasilka Bettzieche
Nach einem Telefonat mit ihr war schnell klar, dass ich sie kennenlernen wollte und sie eröffnete mir die Möglichkeit andere Roma zu treffen.
So kam es am Mittwoch zunächst zu einem Vortreffen mit Frau Bettzieche und am Freitag dann zu einer großen Runde mit zwölf Roma im Landtag.
Grumpy und Frank Herrmann nahmen ebenfalls an dem Termin teil.
Zusätzlich zu ihnen hatte ich Vertreter der AWO Duisburg und der Mitläufer e.V. eingeladen. Ich hatte im Vorfeld immer wieder von Spannungen zwischen den vor Ort engagierten Gruppen gehört und wollte von allen welche am runden Tisch haben.
Zu meiner großen Überraschung waren in der Gruppe der Roma nicht nur alteingesessene wie Frau Bettzieche, sondern die ganze Bandbreite an Verweildauer in Deutschland von einem Jahr und wohnhaft In den Peschen („Problemhaus“) bis zu 23 Jahre.
Der Anfang des Termins gestaltete sich etwas schleppend, da die AWO sich nicht an meine Bitte hielt, maximal 10 min zu referieren, stattdessen fast 40 Minuten Folie um Folie präsentierte.  So ging wertvolle Zeit verloren.
Als ich aber nochmals betonte, das dieser Termin in der Hauptsache ein Forum für die Roma sein soll und etwas härter moderierte, bekamen wir viele Informationen und Lösungsansätze aus erster Hand.
Zum Glück konnte sowohl vom AWO-Team als auch bei den Roma jemand übersetzen, sonst hätten wir nicht so vielfältige Aussagen erhalten.
Die Roma haben einen Verein in Gründung und einen 10-Punkte Plan um die Problematik in den Griff zu bekommen.
Für unsere Ohren sehr radikal klingt die Aussage der Roma selbst: Wir müssen die Zugezogenen erst zivilisieren und dann können wir integrieren.
Die Argumentation ist aber schlüssig: Wenn man sein ganzes Leben in einem Ghetto zugebracht hat ohne fließendes Wasser, Briefkästen, Müllabfuhr und Kontakt zu Behörden, dann muss man gewisse Sachen erst lernen bzw. kennlernen.
Der Ansatz sieht viele Dinge vor, die auch schon die Organisationen vor Ort vorgeschlagen haben, nur hier kommt die Lösung aus der Mitte der Roma und mit ihnen, nicht als Projekt, was übergestülpt wird.
Haushaltstrainerinnen, Hauswarte, Sprachkurse, Sport- und Musikgruppen sind nur einige Punkte des Plans.
Gegen Ende der viel zu kurzen Zeit, gab es dann auch noch das Angebot der Unterstützung seitens der AWO, obwohl diese zunächst von Frau Bettzieche sehr kritisch angegangen worden war. Es lag Versöhnung, Hilfsbereitschaft und Freude in der Luft. Freude endlich ein Forum bekommen zu haben, wo man zuhört, wo man als Mensch ernst genommen wird.
Wir werden uns für die Roma und ihren Verein einsetzen, versuchen Sponsoren zu finden (der neu geschaffene Fußballverein braucht zum Beispiel Sportbekleidung) und die anderen Hilfsorganisationen auf das Projekt aufmerksam zu machen.
Wenn es klappt, muss man sich hinterher fragen, wie konnte man nicht daran denken, zunächst mit den Menschen zu sprechen, die es selbst betrifft – den Roma.
Wir werden uns wieder treffen – das ist Wunsch und Versprechen!

„Auf dem Weg zu amerikanischen Verhältnissen“

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Frank Herrmann, Sprecher für Privatspähre und Datenschutz der Piratenfraktion NRW, zur Überwachung der US-Bürger durch die #NSA und das Abhörprogramm #Prism:

Es besteht schon seit Jahren der Verdacht, dass es geheime Überwachungsprogramme auch für bzw. gegen US-Bürger gibt. Jährlich fließen Milliarden Dollar an das Department of Homeland Security und die NSA. Jetzt wurde das Thema medial aufgegriffen und man hat dem Kind einen Namen gegeben: Prism. Weiterlesen »

Offener Brief an den WDR-Rundfunkrat

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Sehr geehrte Frau Hieronymi,

die Redaktionsgruppe „Junges Fernsehen“ des WDR hat sich mit Verweis auf § 5 des WDR-Gesetzes dazu entschlossen, den Beitrag „Dunk den Herrn“ der Satirikerin Carolin Kebekus nicht zu senden. Ursprünglich sollte der Beitrag am 5.6.2013 in der Satiresendung „Kebekus“ im Abendprogramm auf Einsfestival ausgestrahlt werden. In einer Pressemitteilung begründet der WDR diese Entscheidung damit, dass die religiösen Überzeugungen der Bevölkerung zu achten und eine Verunglimpfung religiöser Symbole im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht zuzulassen seien.

Aus unserer Sicht ist diese redaktionelle Entscheidung des WDR im Spannungsfeld zwischen der Achtung religiöser Gefühle der Bevölkerung einerseits und der im Grundgesetz verbrieften Kunstfreiheit, unter die auch die Satirefreiheit zu fassen ist, zu sehen.

Der deutsche Presserat hat sich in dieser Frage bereits deutlich positioniert. Er stellte bereits vor Jahren klar, dass auch Religionsgemeinschaften und ihre Mitglieder Kritik – auch scharfe – ertragen müssten. Die Beschwerdekammer betonte, dass es Grenzen auch für Satire und Karikaturen gebe. Diese seien allerdings weit zu ziehen.

Wir würden uns wünschen, dass der WDR-Rundfunkrat als Aufsichtsgremium des WDR in seiner nächsten Sitzung über die Entscheidung, den Beitrag „Dunk den Herrn“ nicht auszustrahlen, diskutiert und eine deutliche Position zugunsten der Meinungs- und Kunstfreiheit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bezieht.

Daniel Schwerd, Netz- und medienpolitischer Sprecher und

Lukas Lamla, Kulturpolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Landtag NRW

Wer sich das Video anschauen will, um sich selbst ein Bild zu machen, hat hier die Möglichkeit dazu:

https://youtu.be/4Y3IWFLFHbk

Offener Brief an den WDR-Rundfunkrat

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Sehr geehrte Frau Hieronymi,

die Redaktionsgruppe „Junges Fernsehen“ des WDR hat sich mit Verweis auf § 5 des WDR-Gesetzes dazu entschlossen, den Beitrag „Dunk den Herrn“ der Satirikerin Carolin Kebekus nicht zu senden. Ursprünglich sollte der Beitrag am 5.6.2013 in der Satiresendung „Kebekus“ im Abendprogramm auf Einsfestival ausgestrahlt werden. In einer Pressemitteilung begründet der WDR diese Entscheidung damit, dass die religiösen Überzeugungen der Bevölkerung zu achten und eine Verunglimpfung religiöser Symbole im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht zuzulassen seien.

Aus unserer Sicht ist diese redaktionelle Entscheidung des WDR im Spannungsfeld zwischen der Achtung religiöser Gefühle der Bevölkerung einerseits und der im Grundgesetz verbrieften Kunstfreiheit, unter die auch die Satirefreiheit zu fassen ist, zu sehen.

Der deutsche Presserat hat sich in dieser Frage bereits deutlich positioniert. Er stellte bereits vor Jahren klar, dass auch Religionsgemeinschaften und ihre Mitglieder Kritik – auch scharfe – ertragen müssten. Die Beschwerdekammer betonte, dass es Grenzen auch für Satire und Karikaturen gebe. Diese seien allerdings weit zu ziehen.

Wir würden uns wünschen, dass der WDR-Rundfunkrat als Aufsichtsgremium des WDR in seiner nächsten Sitzung über die Entscheidung, den Beitrag „Dunk den Herrn“ nicht auszustrahlen, diskutiert und eine deutliche Position zugunsten der Meinungs- und Kunstfreiheit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bezieht.

Daniel Schwerd, Netz- und medienpolitischer Sprecher und

Lukas Lamla, Kulturpolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Landtag NRW

Wer sich das Video anschauen will, um sich selbst ein Bild zu machen, hat hier die Möglichkeit dazu:

Seltsame Moves bei der CDU

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äußert Thomas Kufen, energiepolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, die Landesregierung könne sich nicht weiterhin hinter Gerichtsurteilen verstecken. Die Piraten sind der Meinung, dass in einem Rechtsstaat die Unabhängigkeit der Justiz fundamental ist. Gerichtsurteile sind daher bedingungslos zu respektieren. Das gilt auch und insbesondere für Regierungen.

 

Weiterhin sehe ich nicht, dass es „energie- und umweltpolitisch geboten ist“, den Beschluss zum Bau von Datteln IV zu fassen. Datteln IV ist zweifellos moderner als die Blöcke I-III, sicher auch effektiver, aber Datteln IV besiegelt auch für einen sehr langen Zeitraum die weitere Verwendung von Kohle zur Energiegewinnung. Ein einmal errichtetes Kohlekraftwerk schaltet Niemand nach 10 Jahren ab, weil die „Energiewende“ schneller voranschreitet als erwartet. Nein, es zementiert die weitere Verbrennung des schmutzigsten fossilen Energieträgers mit allen Folgen für Umwelt und Klima.

 

Zahlenspiele? Dann bitte so: Wenn 20% Einsparung durch Datteln IV pro Jahr die Emission um 1,2 Millionen Tonnen CO2 absenken, dann werden immer noch 4,8 Millionen Tonnen/Jahr freigesetzt. Was das für eine zu erwartende Betriebsdauer von 40 Jahren heißt, das mag Herr Kufen gerne selbst berechnen (lassen). Die übliche Argumentation mit der Einsparung lässt den Schluss zu, dass Herr Kufen auch glaubt mit jeder Anschaffung eines neuen Flat-TV tatsächlich Geld zu sparen, so wie es die Werbung verspricht. Wer den Fehler erkennt, fragt zumindest einmal nach der Alternative (zum neuen Fernseher). Es sei denn, man ist Anhänger des Prinzips der Alternativlosigkeit, da gibt es ja  bekannte Vorbilder in seiner Partei.

 

Unter diesem Blickwinkel erscheint es  hanebüchen von Kufen, die Ideologiekeule zu schwingen. Denn Ideologie ist, wenn die CDU fordert, neue Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, ans Netz zu nehmen. Diese besiegeln für mindestens 40 weitere Jahre an dieser Stelle die Verwendung nicht erneuerbarer Energieträger und blockieren genau die notwendige „Energiewende“, die Frau Merkel ausgerufen hat. Wer es jedoch als Aufgabe seiner Politik betrachtet Konzerninteressen zu bedienen, der muss wohl so argumentieren. Alternativen, die es zweifellos gibt, müssen da gar nicht erst gedacht werden. Im Gegenteil, es gilt deren Umsetzung zu blockieren.

“Inklusion ist eine Systemfrage”

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(Zitat aus der Anhörung von G. Weidemann, GEW)

Heute und morgen findet die Anhörung zum 9. Schulrechtsänderungsgesetz mit zahlreichen Expert*innen statt.

Alle Infos (Gesetzestext, Stellungnahmen etc.) hier:
http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_I/I.1/Ausschuesse/A15_-_Ausschuss_fuer_Schule_und_Weiterbildung/Anhoerungen.jsp

Im Grunde ist das doch alles halbherzig. Ja. Ich weiß. Man kann so ein Schulsystem nicht mal eben komplett umkrempeln. Aber wir müssen das. Jetzt. Nicht in 20 Jahren.

Wir versuchen, Kinder und Jugendliche in ein System zu pressen. Und da geht es jetzt gar nicht mal um Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf, sondern um jedes Kind und jede Jugendliche/jeden Jugendlichen mit seinen ganz individuellen Bedürfnissen.

Eigentlich geht es um Selbstverständlichkeiten. Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sind Teil der Gesellschaft. Darauf muss sich auch das Schulsystem einstellen (nicht umgekehrt!)

Unser Regelschulsystem ist aber im Grunde ein System aus der Zeit der Industrialisierung. Sortierung nach Alter (als gäbe es keine anderen Kriterien).

Als größte Innovationsbremse nehme ich oftmals das Gymnasium und seine Vertreter (tatsächlich hier auch meist Männer) wahr und zwar mit der typischen “das haben wir immer so gemacht” – Argumentation…

Ich verstehe durchaus, dass Eltern vor allem für ihr eigenes Kind das allerbeste wollen.
Aber Bildung ist immer auch gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und da versagen wir gerade. Und zwar auf ganz breiter Basis. (Ich gehe davon aus, dass es an der Stelle auch viele Vorurteile gibt. Bildung für alle gemeinsam ist nach meiner Auffassung vor allem auch bereichernd für alle.)

Da geht es um Chancen und um Auf- oder Abwärtsmobilität. Um Durchlässigkeit. Und um die ist es in Deutschland immer noch schlecht bestellt.

(Eine der etlichen Studien dazu: http://t.co/HbCMtT9gXR)

Und was machen wir? Wir diskutieren im Kleinen. Über Klassengröße. Und Lehrerstellen. Klar. Das ist auch wichtig. Aber eigentlich geht es um das große Ganze.

Es geht darum, dass unser Schulsystem in Gänze komplett veraltet ist. Wir müssen weg davon, dass alle Kinder/Jugendlichen zur selben Zeit denselben Inhalt mit denselben Materialien in derselben Zeit lernen.

Es gibt doch genug Schulen, die das vorbildlich zeigen.
Die Stadtteilschule in Winterhude zum Beispiel. Das Berufskolleg in Bünde. Die Laborschule in Bielefeld. Und zahlreiche weitere großartige Schulen. Aber wir setzen viel zu wenig davon auf breiter Basis um.

Stattdessen nehmen wir in Kauf, dass wir Generationen von Schüler*innen (übrigens auch Lehrer*innen) frustrieren durch ein System, was den heutigen Anforderungen in einer modernen Gesellschaft und den Menschen nicht mehr gewachsen ist und entsprechend nicht mehr angemessen.

Wir brauchen eine Schule für alle. Eine, in der Schüler*innen Inspiration für Ihr Leben angeboten wird. In der Schüler*innen und Lehrer*innen gemeinsam lernen. In der wir umgehen mit dem Kontrollverlust. Und damit, dass Lehrer*innen kein Wissensmonopol mehr haben. Eine Schule, die Schüler*innen unterschiedliche Angebote macht und Hilfestellung bietet. Die vorbereitet auf eine komplexe Welt, in der wir nicht mehr eine Arbeitsstelle für 40 Jahre ausfüllen werden. Die vorbereitet mit Persönlichkeitsbildung und nicht auf Abprüfen von Wissen beharrt. Eine Schule, die alle Menschen so annimmt, wie sie sind und nicht neoliberal darauf beschränkt ist, Leistung für ein wie auch immer geartetes Wirtschaftssystem zur Verfügung zu stellen. Ich möchte glückliche Menschen, die gerne lernen…

Dazu habe ich “damals” schon mal diverse Artikel geschrieben….
(Und jährlich könnte ich etwas Ähnliches wiederholen…)

http://www.gedankenstuecke.de/archives/2450-Mein-Traum-von-Schule.html

(Entschuldigt bitte. Der Text ist noch in generischem Maskulinum. Ich habe da viel gelernt diesbezüglich seitdem…)

Und wie ich es auch schon mehrfach schrieb: Vermutlich werde ich 150 Jahre tot sein, bis wir da auch nur annähernd ankommen…

(Das Fass, dass Schule auch “Klassenkampf” (ich mag den Begriff nicht so, aber mir fällt gerade kein besserer ein) ist, mache ich ein anderes Mal auf. Zum Beispiel an Hamburg und dem unerträglichen Herrn Scheuerl….)

Und dann finde ich hoffentlich auch endlich Zeit, um das Buch von Gunter Dueck zu lesen, darüber wie Innovationen in die Welt kommen…

US-Botschafter Murphy verabschiedet sich in der Villa Horion

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Am Montag nahm der US-Botschafter in Deutschland, Philip D. Murphy, in der Villa Horion Abschied von Weggefährten in NRW. Vor Murphys Ehefrau Tammy, Ministerpräsidentin Kraft, US-Generalkonsul Stephen A. Hubler und vielen Gästen aus Politik, Kultur und Wirtschaft durfte ich das Grußwort sprechen:

Good evening ladies and gentlemen, a very warm welcome to you. Please take your seats!Exzellenz,

sehr geehrter Herr Botschafter Murphy, sehr geehrte Frau Murphy,

sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Kraft,

Herr Generalkonsul,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

meine Damen und Herren,

liebe Gäste,

ich heiße Sie heute Abend hier in der Villa Horion willkommen – stellvertretend für die Hausherrin, Landtagspräsidentin Carina Gödecke, die Sie alle sehr herzlich grüßen lässt.

Ich habe diese Eröffnung sehr gerne übernommen – auch deswegen, weil ich seit Dezember letzten Jahres den Vorsitz der Parlamentariergruppe NRW-USA innehabe.

Der Landtag Nordrhein-Westfalen pflegt seit Jahren eine enge Freundschaft zu den Vereinigten Staaten. Und auch in dieser Wahlperiode arbeiten viele Abgeordnete mit großem Engagement und Interesse an dieser transatlantischen Beziehung. Über 30 Parlamentarier engagieren sich derzeit in unserer deutsch-amerikanischen Parlamentariergruppe und beschäftigen sich intensiv mit US-amerikanischer Politik.

Dieses große Interesse, sehr geehrter Herr Botschafter, meine Damen und Herren, spiegelt die Bedeutung dieser transatlantischen Freundschaft wider und verdeutlicht zugleich, dass Amerikaner und Deutsche viele gemeinsame Themen haben, die eines regelmäßigen Austauschs bedürfen. Dies gilt für soziale, kulturelle, gesellschaftliche wie auch wirtschaftliche Themen.

Diese „Beziehungsarbeit“ ist und bleibt spannend – und ohne die Unterstützung des hiesigen US-Generalkonsulats wäre sie nur schwer denkbar. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle – auch im Namen meiner Abgeordnetenkolleginnen und -kollegen – einmal sehr herzlich bei US-Generalkonsul Stephen Hubler und seinem Team bedanken.

Sehr geehrter Herr Botschafter Murphy,

wir treffen uns heute Abend unter dem von Ihnen gewählten Motto „The Transatlantic relationship: What we have learned together“.

Es geht also um unsere langjährige deutsch-amerikanische Freundschaft, um den gemeinsamen Erfahrungsaustausch.

Es geht aber heute Abend auch darum, Abschied zu nehmen.

Ich vermute, Sie werden uns gleich noch von einigen Erlebnissen, die Sie hier in Deutschland hatten, berichten. Darauf freue ich mich jetzt schon.

Vielleicht sprechen Sie dabei auch über eine Leidenschaft, die wir beide teilen: den Fußball.

Die Begeisterung für diesen Sport, wie man sie hier zuletzt beim Champions League-Spiel Bayern München gegen Borussia Dortmund erleben konnte, nehmen Sie, Exzellenz, hoffentlich als gute Erinnerung aus Ihrer Zeit in Deutschland mit und bleiben uns als überzeugter Botschafter des Fußballs verbunden.

Dies dürfte Ihnen nach dem gestrigen Fußballabend umso leichter fallen.

Aber… Sie – als Fan der Berliner Hertha – und ich – als Anhänger von Rot Weiß Oberhausen – wissen, wie unberechenbar der Fußball ist.

Dass so viele Gäste aus sämtlichen Bereichen des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens heute zu diesem Event gekommen sind, zeigt:

Herr Botschafter, Sie haben Ihr Amt in Deutschland wirklich ausgefüllt. Zu nennen sind für unser Bundesland – neben vielem – Ihre zahlreichen Besuche, die Sie nach NRW geführt haben. Dafür möchte ich mich stellvertretend für meine Abgeordnetenkollegen bei Ihnen bedanken.

Herr Botschafter, wir beide haben uns eben gerade erst persönlich  kennenlernen können, gleichwohl wünsche ich Ihnen, Ihrer Frau und Ihren Kindern für die Zukunft alles erdenklich Gute.

Und seien Sie gewiss, wir werden hier in Nordrhein-Westfalen die deutsch-amerikanische Freundschaft weiter hegen und pflegen.

Time to say goodbye.

Meine Damen und Herren, herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit:

Frau Ministerpräsidentin, Sie haben das Wort.

US-Botschafter_02

v.l.n.r. Landtagsvizepräsident Daniel Düngel, US-Generalkonsul Stephen A. Hubler und der kanadische Konsul Leslie Thomas Reissner

Foto: Landtag NRW, Bernd Schälte

US-Botschafter_06

v.l.n.r. US-Generalkonsul Stephen A. Hubler, US-Botschafter Philip D. Murphy, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Tammy S. Murphy, Landtagsvizepräsident Daniel Düngel

Foto: Landtag NRW, Bernd Schälte

US-Botschafter_08

Landtagsvizepräsident Daniel Düngel

Foto: Landtag NRW, Bernd Schälte