#fahrscheinfrei – Modellkommunen stehen fest

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Bus und Bahn müssen immer mehr leisten, Pendlerinnen und Pendler würden den öffentlichen Nahverkehr immer öfter gerne nutzen und dies käme auch den politischen Zielen vom Klimaschutz bis zur Gestaltung des städtischen Lebensraums entgegen.

Trotzdem steht der aktuelle Mix zur Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs auf der Kippe: Querverbund, kommunale Haushalte, Regionalisierungs- und Entflechtungsmittel – überall drohen die Weichen in Richtung weniger Attraktivität gestellt zu werden. Das muss sich ändern.

Die Piratenfraktion im Landtag NRW will nun zeigen, dass das freie Fahren ohne Fahrschein in Bus und Bahn, finanziert durch eine Umlage und neue, kommunale Finanzierungsinstrumente, nicht nur theoretisch funktioniert, sondern auch klar und einfach ‘vor Ort‘ umsetzbar ist.

WIE?

Dazu beauftragen wir eine Studie, die zeigt, welche Umsetzungsschritte in einer Gemeinde ganz konkret notwendig sind, um dort langfristig Bus und Bahn #fahrscheinfrei einzuführen.

Um die spätere Übertragbarkeit der Ergebnisse auf das ganze Land NRW optimal leisten zu können, haben wir uns sieben lokale Initiativen näher angesehen und drei Räume ausgewählt, die wir näher untersuchen wollen. Hier soll die Studie konkrete Umsetzungsschritte erarbeiten.

MODELLKOMMUNEN

  1. Bad Salzuflen
  2. Nördliches Ruhrgebiet (Kreis Recklinghausen)
  3. Wuppertal

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Veröffentlichung Gutachten Enquete ÖPNV

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Erstmals veröffentlicht eine Enquete-Kommission in NRW die in Auftrag gegebenen Gutachten noch während der Laufzeit der Enquete. So soll transparent und offen die interessierte Öffentlichkeit in die Diskussion mit eingebunden werden.

Folgende drei Gutachten der Enquetekommission IV – „Finanzierungsoptionen des Öffentlichen Personenverkehrs in Nordrhein-Westfalen“ sind ab sofort einsehbar:

Digitalisierung und Tarife im ÖPNV
Information 16/358
vorgelegt am 18.12.2015 durch: Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH (rms GmbH), Frankfurt am Main

Finanzierungsoptionen des Öffentlichen Personenverkehrs in Nordrhein-Westfalen
Information 16/359
Vorgelegt am 30.11.2015 durch: Schmid Mobility Solutions GmbH, Willich

Bedarfe und Potenziale bei Angebot und Organisation im ÖPNV Nordrhein-Westfalens
Information 16/360
Vorgelegt am 27.01.2016 durch: BPV Consult GmbH, Koblenz

 

Oliver Bayer, Vorsitzender der Enquete-Kommission „Öffentlicher Personenverkehr“:

Die Enquete-Kommission hat in der letzten Woche die estnische Stadt Tallinn besucht und sich dort über den für die 400.000 Bewohner Tallinns kostenlosen Nahverkehr und die auf den fahrscheinfreien Nahverkehr übertragbaren Auswirkungen sowie über die Digitalisierung des ÖPNV und der Mobilität in Estland informiert. Estland hat mit beiden Themen viele Erfahrungen gesammelt, die den aktuellen Planungen in NRW weit voraus sind.

Öffentlich-Private-Partnerschaften (ÖPP): Viele Worte, wenige Argumente, noch weniger Sinn!

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2015-09-22_Oliver Bayer_ Anhörung PPPWeshalb wir keine Partnerschaft mit der ÖPP-Mafia brauchen!

Immer noch und immer wieder soll uns der Nutzen sogenannter Öffentlich-Privater-Partnerschaften (ÖPP) bzw. Public Private Partnerships (PPP) nahe gebracht werden. Die Befürworter präsentieren ÖPP als „neue, innovative“ Lösung für Finanzierungsprobleme bei der Verkehrsinfrastruktur. Doch ÖPP löst diese Probleme nicht und innovativ ist ÖPP auch nicht – nicht einmal neu. Dennoch gibt es kaum positive Beispiele. Die wenigen müssen als Beweis für das komplette Luftschloss herhalten.

Mit wirklich neuen Technologien und dem Wandel der Gesellschaft können und müssen wir die Probleme mit der Verkehrsinfrastruktur anders lösen als vor 30 Jahren. ÖPP brächte dagegen eine Verschlimmbesserung, um eine kaputte Verkehrspolitik weiter zu betreiben.
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Zukunft des Semestertickets nach den Vertragskündigungen

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Der VRR hat die Verträge mit den Hochschulen über das Semesterticket zum Wintersemester 2015/16 gekündigt. Das Ziel sind Verhandlungen und Verträge über neue und deutlich höhere Beiträge, möglich ist aber auch ein Wegfall des Semestertickets an mehreren Hochschulstandorten in NRW mit massiven Folgen für die Verkehrspolitik in NRW – u.a. durch den Umstieg vieler Studenten auf das Auto und die auch formal an das Semesterticket gebundenen reduzierten Stellplätze und verbesserten ÖPNV-Anbindungen.

Für die Sitzung des Ausschusses für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr am 20. November 2014 haben wir den Tagesordnungspunkt „Zukunft des Semestertickets nach den Vertragskündigungen“ beantragt. In der Vergangenheit hat sich das Verkehrsministerium für die Thematik nicht zuständig gefühlt. Daher stellen wir dazu zunächst Fragen, die sich direkt an das Verkehrsministerium richten und dessen Zuständigkeit unterstreichen. Wir behalten uns vor, im Dezember auch noch einmal Vertreter des VRR in den Ausschuss einzuladen.

 

Wir bitten dazu um einen schriftlichen Bericht der Landesregierung mit der Beantwortung der folgenden Fragen:

  • Sind die Verkehrsinfrastruktureinrichtungen an den Hochschulen und des Landes heute noch geeignet, einen entsprechenden plötzlichen Modal-Shift auszuhalten?
  • Wie geht die Landesregierung damit um, dass die Hochschulen infolge des Erfolgs des solidarischen Semestertickets beträchtliche Teile ihrer bisher vorgehaltenen und bewirtschafteten Stellplätze zurückbauen oder anderweitig nutzen konnten?
  • Wie bewertet die Landesregierung die Preispolitik des VRR und die aktuelle Entwicklung im Rahmen der klima- und verkehrspolitischen Ziele des Landes? Wie kann die Landesregierung im Sinne der klima- und verkehrspolitischen Ziele einer unerwünschten Entwicklung entgegenwirken?
  • Wie schätzt die Landesregierung die Auswirkungen dieses Preissprungs für mehrere hunderttausend Menschen auf die Verkehrsinfrastrukturen in NRW ein? Ist mit weiteren Engpässen, der Verkürzung von Instandhaltungsintervallen und in der Folge weiteren Kosten für das Land zu rechnen?

Pläne durchleuchtet: Dobrindts PKW-Maut ist ein Placebo.

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Die Bundesautobahn A2Am Montag hat Verkehrsminister Alexander Dobrindt in Berlin sein Konzept für eine PKW-Maut vorgestellt. Oliver Bayer, Sprecher der Piratenfraktion im Verkehrsausschuss des Landtags NRW, Carsten Spengler und Ralf Muschall haben nach der Pressekonferenz gemeinsam die Pläne durchleuchtet:

Dobrindts PKW-Maut ist ein wirkungsloses Placebo. Da uns weisgemacht wird, eine weitere Medizin sei nicht nötig, ist die PKW-Maut eine Fehlbehandlung mit schwerwiegenden Folgen für die Infrastruktur.

Die für das Verkehrssystem lebensnotwendige Vorgabe an den neuen Bundesverkehrsminister lautete »zusätzlich 28,8 Milliarden Euro, um die politischen Versäumnisse der Vergangenheit auszubessern und die Verkehrsinfrastruktur zu retten«. Daraus wurden im Koalitionsvertrag 5 Milliarden, von denen 6,7 Milliarden bereits verplant sind. Eine Minusrunde von 1,7 Milliarden für die Infrastruktur.
Die PKW-Maut dient Minister Dobrindt nun als Alibi, die gleiche bayrische Verkehrspolitik betreiben zu können wie bisher – mit Diskriminierung und Schönrechnerei populistisch aufgetischt. Dabei hat uns genau diese kurzsichtige Politik in die Lage gebracht, die nun Vorwand für die PKW-Maut ist.

Minister Dobrindt nennt sie jetzt lieber »Infrastrukturabgabe«, obwohl die Einnahmen wie bei der KFZ-Steuer weiter in den allgemeinen Bundeshaushalt fließen sollen. Bei einer Infrastrukturabgabe, müssen allerdings auch Schiene, Wasserstraße und vor allem der ÖPNV von den Einnahmen profitieren.
Und wenn diese Infrastrukturabgabe auch für Kommunal- und Landesstraßen gilt, müssen natürlich auch die Kommunen und Länder anteilig an den Einnahmen beteiligt werden, und zwar unabhängig von dem Gedanken, dass zeitgleich die KFZ-Steuer sinkt. Beide Ansprüche sollte Minister Dobrindt ernst nehmen, um dem Placebo wenigstens etwas Wirkstoff mitzugeben.

Seine Versprechen wird Dobrindt so oder so nicht halten können: Die prognostizierten Einnahmen von 625 Millionen Euro bei 260 Millionen Euro Systemkosten sind viel zu optimistisch, und selbstverständlich sind auch die inländischen Autofahrenden an den Kosten beteiligt: Da der Betrag der KFZ-Steuer zukünftig geteilt werden soll, zahlen alle Autofahrenden einen Teil der Verwaltungskosten der PKW-Maut. Dieses Geld kommt nicht mehr der Infrastruktur oder dem allgemeinen Steuerhaushalt zugute. Dobrindt nennt es »KFZ-Steuer-System reformieren«; »deformieren« wäre korrekter gewesen.

Letztlich würde Dobrindts PKW-Maut eine europäische Mautrisierung nach sich ziehen. Unsere inländischen Autofahrenden würden in den Niederlanden, Belgien und Dänemark zahlen und ganz Europa sich um die Verwaltung von Mautsystemen kümmern müssen. Straßen und Bahnstrecken in Deutschland blieben weiter sanierungsbedürftig.

Dobrindts »Infrastrukturabgabe« basiert auf einem veralteten System. Die Konstruktion hat Fehler und ist weder innovativ noch bringt sie die Komponenten intelligent zusammen.

LKW dürfen mautfrei durch Dörfer brettern, während PKW demnächst dafür eine Maut zahlen müssen und kleine LKW ab 3,5 Tonnen womöglich ebenfalls befreit bleiben. Diesel-Fahrzeuge zahlen eine deutlich höhere »Infrastrukturabgabe«, obwohl sie die Infrastruktur gar nicht stärker belasten. Die Lenkungswirkung der Infrastrukturabgabe ist daher insgesamt fragwürdig.

Ungeklärt ist auch, wie Minister Dobrindt sein Versprechen umsetzen möchte, dass inländische Autofahrende »sich um nichts kümmern« müssen. Wie kommen die Daten von der Bundesfinanzverwaltung datenschutzkonform zu der Behörde, die die Vignetten ausstellt?

Mit der »Infrastrukturabgabe« werden die dringenden Probleme und Aufgaben in der Verkehrspolitik, wichtige Weichenstellungen, von der Bundesregierung in die nächste Legislaturperiode vertagt. Selbst die Instandhaltung der Verkehrswege wird versäumt, da das eingenommene Geld kaum weiterhilft, wenn an anderen Stellen viel größere Summen gestrichen werden. Jede bereits diskutierte Alternative von der Ausweitung der LKW-Maut für alle Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen auf allen Straßen bis zur Kraftstoffabgabe würden hier bessere Ergebnisse erzielen.

Maut bleibt Maut

Mit Dobrindts PKW-Maut erhalten wir ein schlechtes und teures Zusatzfeature des Systems, welches uns erst in die Instandhaltungskatastrophe der Verkehrsinfrastruktur geführt hat. Damit werden echte Innovationen für eine sinnvolle Infrastrukturabgabe und die notwendige Verkehrswende auf Dauer erschwert.
Die bayrische Dobrindt-Maut ist ein Alibi dafür, mit der katastrophalen Verkehrspolitik der vergangenen Jahre fortzufahren wie bisher. Selbst wenn ein paar Millionen zusätzlich in die Verkehrsinfrastruktur fließen würden, wäre das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Teuer bezahlt dadurch, dass sich hinter den Kulissen nichts ändert. Daran ändert auch die Umbenennung von Maut in »Infrastrukturabgabe« für Inländer nichts. Maut bleibt Maut.
Dobrindts Innovation in der Verkehrspolitik ist lediglich, dass die Vignetten automatisch per Post zugestellt werden.

Dass die Bayern-CSU aus politischen Geisterfahrern ohne Sachkenntnis besteht, war klar! Noch schlimmer ist, dass SPD und CDU dieser Politik folgen und 260 Millionen Euro in die Verwaltung stecken wollen, anstatt direkt in die Straßen und Schienen. Der eigene Machterhalt ist der Großen Koalition offenbar wichtiger als der Erhalt der Infrastruktur.

Mehr dazu auch im Blogbeitrag von Oliver Bayer vom Sonntag: Verrechnet und Verarscht: PKW-Maut schadet der Infrastruktur-Erneuerung

 

Bild: CC-BY-SA-3.0 Kira Nerys

Verkehrswende statt Tempolimit

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Anlässlich der Aktuellen Stunde zum Thema Tempolimit erklärt Oliver Bayer, Sprecher der Piratenfraktion im Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr:

„Wir lehnen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ab. Statt mal wieder den Holzhammer rauszuholen, sollte die Politik lieber zum Schraubendreher greifen Weiterlesen »

Keine Sperren an Bahnsteigen in NRW!

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Der Vorstoß des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), nach Pariser Vorbild Bahnsteig-Sperren bauen zu wollen, ist überflüssig und aberwitzig. Deshalb hat die Piratenfraktion in der heutigen Plenarsitzung den Antrag gestellt, Zugangshürden zum öffentlichen Personennahverkehr ab- statt aufzubauen. Weiterlesen »