Zensus dreht Strick für die Kommunen

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Frank Herrmann, Sprecher für Privatsphäre und Datenschutz der Piratenfraktion NRW, zu den Ergebnissen des Zensus 2011

Den mit schätzungsweise rund 1 Milliarde Euro teuren Volkszählungsirrsinn hätte man sich sparen können. In Nordrhein-Westfalen wurden gerade einmal 1,7 Prozent, bundesweit 1,9 Prozent, weniger Einwohner gezählt. Diese geringe Abweichung liegt nahe an der normalen Fehlerquote einer jeden Statistik und ist Beweis dafür, dass die seit den 80er Jahren erfolgte Fortschreibung der Statistik funktioniert hat. Weiterlesen »

Fraktionssitzung vom 29.05.2013 – das Wichtigste in Kürze

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Das wichtigste in Kürze:

  • Die Fraktion wählt routinemäßig einen neuen Vorstand: Dienstag, 4. Juni 2013, 10.30 Uhr. https://www.piratenfraktion-nrw.de/2013/05/vorstandswahlen-bei-den-20-piraten/
  • Die Fraktion präsentiert sich am 06./07. Juli 2013 beim Tag der offenen Tür des Landtags NRW. Hierfür entwickeln wir derzeit ein inhaltliches und ein buntes Rahmenprogramm.
  • Zeitgleich findet in Köln der Christopher-Street-Day statt. Auch hier wird sich die Fraktion präsentieren.
  • Am 24./25. Juni wird eine Fraktionssitzung in Brüssel stattfinden.

Das Protokoll der Fraktionssitzung vom 28.05.13 in voller Länge

 

Übrigens: Morgen (29.05.13) jährt sich der Brandanschlag von Solingen zum 20. Mal. Aus diesem Anlass haben wir unseren Blog verdunkelt. https://www.piratenfraktion-nrw.de/2013/05/trauerseite/

Trauerseite

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„Wir setzen ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenhass und verdunkeln aus diesem Anlass unsere Homepage 24 Stunden lang.

Denn morgen (29.05.13) jährt sich zum 20. Mal der Brandanschlag von Solingen, bei dem damals fünf Frauen und Kinder ums Leben kamen. Auch wenn die Täter zwischenzeitlich verurteilt wurden und ihre Strafen abgesessen haben, so bleibt die Trauer um die Opfer ewig erhalten.

Ich habe die Eltern Genc persönlich kennengelernt und bin zutiefst beeindruckt, dass Frau Genc trotz ihrer Erfahrungen von damals, Liebe, Toleranz und ein Miteinander der Kulturen lebt.

Ein solch rassistischer Anschlag darf sich niemals wiederholen – hierfür setzen wir 20 Piraten uns jeden Tag aufs Neue ein.

Der Brandanschlag von Solingen, aber auch die NSU-Morde zeigen, dass dies auch heute noch nach wie vor immens wichtig ist.“

Simone Brand MdL, Integrationspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW

 

„Die damals gelebte Fremdenfeindlichkeit, wie u. a. bei den Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992, wurde zusätzlich durch eine ungeschickte Politik angefacht. Dies ist heute anders.

Gleichwohl haben wir immer noch mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu kämpfen. Sie beginnt bei kleinen, auf den ersten Blick eher unscheinbaren Bemerkungen und Gesten in unserem Alltag. Sie setzt sich fort bis in die Existenz von ideologisch rassistischen Gruppen.

Dabei müssen wir uns deutlich machen, dass der Kern einer zukunftsorientierten Kultur darin besteht, den Anderen und seine Verschiedenheit anzuerkennen und aktiv anzunehmen.

Kulturelle Vielfalt ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal einer modernen Kultur. Hiernach müssen wir alle streben.

Wir dürfen eines nicht vergessen: wenn es um die bloße Abstammung geht, sind wir alle ausnahmslos Afrikaner.“

Dr. Joachim Paul, Vorsitzender der Piratenfraktion im Landtag NRW

Körperscanner sind nichts anderes als Nacktscanner

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Am Flughafen Düsseldorf werden Reisende ab morgen auch mit einem sogenannten „Körperscanner“ kontrolliert.

 

Frank Herrmann, Sprecher der Piratenfraktion für Datenschutz und Privatsphäre:

Nacktscanner jetzt einfach Körperscanner zu nennen, ist ein schlechter Witz. Es sind die gleichen Geräte. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das gescannte Bild des Menschen durch eine Software in eine Grafik umgewandelt Weiterlesen »

Unsere Anträge – eine aktualisierte Plenarübersicht

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Transparenz, Netzneutralität, Wasserschutz, Lebensmittelkennzeichnung… Mit unseren Anträgen konnten wir in der vergangenen Plenarphase erfolgreich wichtige politische Initiativen starten. Hier eine aktualisierte Übersicht:

  • Wohnungsangebot sichern – Zweckentfremdung von Wohnungen verhindern

Die Umwandlung von Wohnraum zu anderen Nutzungszwecken und der spekulative Leerstand muss begrenzt werden. Weiterlesen »

#drosseldemo – Demo zum Schutz der Netzneutralität

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Schwerd: „Das heutige freie, offene und gleichberechtigte Internet wird von den Drosselungsplänen der Telekom akut bedroht.“

Die Piratenfraktion im Landtag NRW unterstützt die heutige Demonstration gegen die Drosselpläne der Deutschen Telekom AG vor der Lanxess Arena in Köln. Piratenpartei, Chaos Computer Club, der Arbeitskreis „Vorrat“ und die Aktivistengruppe Anonymus sowie viele weitere Organisationen initiierten die Demo anlässlich der Telekom-Hauptversammlung. Weiterlesen »

Aktualisierte Plenarübersicht: Unsere Anträge vom 15. Mai 2013

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Keine Erdgasförderung mit Fracking

Die Erdgasförderung durch Fracking gefährdet das Grund-, Oberflächen- und Trinkwasser. Es führt zu irreversiblen Schäden der Umwelt. Wir wollen diese Fördermethode verbieten lassen. Darüber hinaus sollen Unternehmen verpflichtet werden, die Öffentlichkeit über alle geplanten Maßnahmen für das Erkunden, Aufsuchen und Fördern von Erdgas zu informieren. Ein wichtiger Bestandteil des Antrags ist der Schutz des Wassers: Der Gesetzgeber muss dafür Sorge tragen, dass der Wasserschutz bei der Erkundung und Förderung von Erdgas uneingeschränkten Vorrang erhält.

Hanns-Jörg Rohwedder, Sprecher der Piratenfraktion für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft: „Ein wesentliches Hindernis für ein Frackingverbot ist das Bergrecht. Unser Antrag unterscheidet sich von allen anderen bisher eingebrachten durch die Forderung, das Bergrecht abzuschaffen und ein Bundesumweltgesetzbuch inklusive einer dreidimensionalen Raumplanung einzuführen. Denn es ist das Bergrecht mit seinen hochmittelalterlichen Wurzeln, seinen feudalistischen, autoritären, obrigkeitsstaatlichen Inhalten, das eine zeitgemäße rechtsstaatliche Ordnung im Bereich der Förderung von Bodenschätzen verhindert. Das einseitige Bevorzugen profitorientierter Einzelinteressen auf Kosten von Umwelt, Bevölkerung und Nachhaltigkeit muss durch eine angemessene Abwägung aller Gemeininteressen ersetzt werden.“

Drucksache 16/2893

Abstimmungsergebnis: In der Einzelabstimmung haben die Abgeordneten aller Fraktionen Ziffer 5 unseres Forderungskatalogs angenommen. Der Landtag hat somit die Landesregierung dazu aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass der Wasserschutz bei der Erkundung und Förderung von Erdgas uneingeschränkten Vorrang erhält.

Unsere Plenarreden zu diesem Antrag:

Rede Hanns-Jörg Rohwedder

Rede Kai Schmalenbach

 

Gesetzentwurf gegen Vetternwirtschaft

Das aktuelle Abgeordnetengesetz von Nordrhein-Westfalen erlaubt, dass Abgeordnete, Verwandte dritten und vierten Grades für sich arbeiten lassen und mit Steuergeldern bezahlen. Das birgt die Gefahr, dass verwandtschaftliche Verhältnisse und nicht ausschließlich die Qualifikation über die Einstellung entscheiden. Die Problematik besteht nicht nur bei Ehegatten, eingetragenen Lebenspartnern, Verschwägerten und bei Verwandten ersten und zweiten Grades, sondern auch bei weiteren Angehörigengruppen. Diese Art der Vetternwirtschaft will die Piratenfraktion verbieten lassen.

Michele Marsching, Abgeordneter der Piratenfraktion: „Nach der Amigo-Affäre im bayerischen Landtag konnte keine der großen Fraktionen hier im Landtag NRW die Beschäftigung von Verwandten ausschließen. Wir wollen in Nordrhein-Westfalen sicherstellen, dass die Auswahlkriterien für eine Beschäftigung ausschließlich Qualifikation und Fachwissen sind. Schon den Anschein eines Postenschiebens müssen wir vermeiden. Er kostet uns das Vertrauen der Menschen in uns und in das politische System. NRW soll eine Vorreiterrolle einnehmen und als erstes Bundesland die Vetternwirtschaft im Wortsinne gesetzlich verbieten.“

Drucksache 16/2897

Abstimmungsergebnis: Der Antrag wurde einstimmig an den Hauptausschuss überwiesen.

Rede Michele Marsching

Planungen zur Inklusion offenlegen

In einem gemeinsamen Eilantrag haben Fraktionen von Piraten, FDP und CDU die Landesregierung aufgefordert, dem Landtag rechtzeitig vor der Expertenanhörung im Juni den überarbeiteten Entwurf zur Verordnung über Schulgrößen der Förderschulen vorzulegen. Nur so ist eine qualitative Bewertung der rot-grünen Planungen zur Inklusion möglich.

Monika Pieper, Sprecherin der Piratenfraktion im Schulausschuss: Die Landesregierung hat angekündigt, dass wir in den nächsten Wochen eine ergebnisoffene Diskussion führen werden. Ich hoffe sehr, dass diese Ergebnisoffenheit ernst gemeint ist. Das bedingt aber auch, möglichst viele Informationen zur Verfügung zu haben, die eine transparente Diskussion ermöglichen. Ohne diese Informationen ist es so als kaufe man eine schön dekorierte Kiste, ohne deren Inhalt zu kennen.“

Drucksache 16/2933

Abstimmungsergebnis: Der gemeinsame Antrag wurde mit den Stimmen von SPD und Grünen abgelehnt.

Rede Monika Pieper

Bestehende Steuergesetze durchsetzen und Steuerschlupflöcher schließen

Wir wollen erreichen, dass Finanzbehörden künftig mit einer strengeren Steuerprüfung gegen Steuerhinterzieher vorgehen. Dafür benötigen die Finanzbehörden mehr Mitteln und Personal. Sie müssen Anreize für gut ausgebildetes und motiviertes Personal schaffen können. Wir fordern außerdem die Landesregierung auf, im Bundesrat eine Initiative zur Beseitigung von Steuerschlupflöchern zu starten.

Robert Stein, Finanzpolitischer Sprecher der Piratenfraktion: „Die aktuelle rot-grüne Steuerorgie ist absolut verantwortungs- und ideenlos. Einerseits werden historisch hohe Steuereinnahmen erzielt, andererseits fehlt es am Willen, vor Steuererhöhungen unser geltendes Steuerrecht durchzusetzen. Mehr Personal im Bereich der Finanzbehörden wird kurzfristig zu einer weiteren Verbesserung der Staatseinnahmen führen, ohne Steuerexzesse zu befeuern. Auch das Schließen von Steuerschlupflöchern sollte vor mittelstands- und leistungsträgerbelastenden Steuererhöhungen das Mittel der ersten Wahl sein. Seit 2002 – verursacht durch die damalige rot-grüne Unternehmenssteuerreform – konnten Banken dem Staat bei Aktienleerverkäufen durch ein entsprechendes Schlupfloch bis zu 12 Milliarden Euro vorenthalten. Dieser verantwortungslosen Steuerpolitik dürfen wir nicht weiter Tür und Tor öffnen.“

Drucksache 16/2890

Abstimmungsergebnis: Der Antrag wurde einstimmig an den Haushalts- und Finanzausschuss überwiesen.

Rede Robert Stein

Mehr Sicherheit für Verbraucher durch geänderte Lebensmittelkennzeichnung

Verbraucher werden nicht vollständig über die Bestandteile von Lebensmitteln aufgeklärt. Es besteht keine verpflichtende Regelung für die Kennzeichnung des tierischen Ursprungs von Zutaten, Zusatzstoffen, Aromen und technischen Hilfsstoffen. Eine Definition der Begriffe „vegetarisch“ und „vegan“ gibt es nicht. Das macht es einer Vielzahl von Verbrauchern nahezu unmöglich, sich gemäß ihrer Überzeugung oder religiösen Zugehörigkeit zu ernähren. Wir wollen eine entsprechende Gesetzesänderung im Bundesrat anstoßen.

Simone Brand, Sprecherin der Piratenfraktion für Verbraucherschutz: „Hätten Sie gedacht, dass Schokolade und  Rotwein Bestandteile tierischen Ursprungs enthalten? Nur der informierte Verbraucher kann die für sich richtigen Entscheidungen treffen. Das gilt natürlich gerade auch für Menschen, die sich aus religiösen oder anderen Gründen entschieden haben, keine oder nur bestimmte Nahrung tierischen Ursprungs zu sich zu nehmen. Die eindeutige Kennzeichnung ist lange überfällig.“

Drucksache 16/2894

Abstimmungsergebnis: Der Antrag wurde einstimmig an den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz überwiesen.

 

Steigende Dunkelziffer bei Menschenhandel in NRW

Menschenhandel kann nur durch gezielte und nachhaltige Maßnahmen zum Schutz der Betroffenen wirksam bekämpft werden. Unter anderem müssen dazu die Strafverfolgung von den Opferrechten entkoppelt und die Rechte der Betroffenen unabhängig von ihrer Kooperationsbereitschaft bei der Strafverfolgung geschützt werden. Zwar sind die Verfahrenszahlen aus 2011 rückläufig, aber die Dunkelziffer bei Verbrechen vor dem Hintergrund von Menschenhandel steigt. Dies ist ein Beweis für die sinkende Aussagebereitschaft der betroffenen Menschen aufgrund mangelnder Unterstützung seitens der Behörden. Wir wollen diesen Missstand aufgreifen und die Situation der von Menschenhandel betroffenen Menschen verbessern.

Dirk Schatz, Innenpolitischer Sprecher der Piratenfraktion: „Um dem Menschenhandel entschieden und wirksam entgegenzutreten, muss der Opferschutz in den Vordergrund gerückt werden. Ein Strafverfahren ist bei einem derartigen Sachverhalt maßgeblich von der Zeugenaussage der Opfer abhängig. Droht trotz der Aussage im Strafverfahren eine Abschiebung, unterbleibt jedoch die Zeugenaussage häufig aus Angst vor den Konsequenzen durch die kriminellen Organisationen in den entsprechenden Heimatländern. Eine einseitige Konzentration auf strafrechtliche Sanktionen gegen die Täter oder gezielte Aktionen gegen Zuhälter, wie sie Innenminister Jäger fordert, führen ohne die benötigte Zeugenaussage schlicht ins Leere.“

Drucksache 16/2891

Abstimmungsergebnis: Der Antrag wurde an den Innenausschuss – federführend -, an den Ausschuss für Frauen, Gleichstellung und Emanzipation sowie an den Ausschuss für Europa und Eine Welt überwiesen