In eigener Sache: Fahne an falscher Stelle

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In den vergangenen Tagen haben bei einigen Demonstrationen der Partei ProNRW verschiedene Demo-Teilnehmer Piraten-Flaggen hochgehalten. Damit wollten sie den Eindruck erwecken, die Piraten seien rechtsradikal.

Dem ist nicht so! Ganz im Gegenteil!

Dr. Joachim Paul, Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion im Landtag NRW:

„Wir bedauern außerordentlich, dass verschiedene ProNRW-Mitglieder mithilfe der Piraten-Flaggen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen. Dies verurteilen wir aufs Schärfste. Weiterlesen »

IHKen müssen Vorstandsgehälter offenlegen

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Daniel Schwerd | Foto: Tobias M. EckrichEiner Pressemitteilung der Grünen NRW konnte man entnehmen, dass diese die Offenlegung der Vorstandsgehälter von IHK-Vorständen fordern.

Das finden wir toll, da wir das in der Vergangenheit bereits gefordert hatten – zusammen mit einer Reihe weiteren Forderungen nach Transparenz, Erhöhung von Effizienz und der demokratischen Mitbestimmung in diesen Institutionen. Ich konnte nicht widerstehen, die untenstehende Pressemitteilung herauszugeben.

IHKen müssen Vorstandsgehälter offenlegen

Die Piratenfraktion im Landtag NRW freut sich über die Entscheidung der Landtags-Grünen, sich der Forderung der Piraten nach eine Veröffentlichung der IHK-Vorstandsgehälter in NRW anzuschließen. „Wer wie die Industrie- und Handelskammern öffentliche Aufgaben wahrnimmt, steht in der Pflicht, sein Handeln transparent zu machen“, erklärt Daniel Schwerd, Wirtschaftspolitischer Sprecher der Piratenfraktion NRW. Leider sieht die Realität zurzeit anders aus: „16 IHK in NRW, das sind 16 gut bezahlte Vorstände, 16 intransparente Verwaltungen, 16 mal unterschiedliches Briefpapier – das ist ein bürokratischer Wasserkopf. Wer das Privileg von Pflichtmitgliedsbeiträgen genießt, muss der Öffentlichkeit auch sagen, wofür er sie ausgibt“, so Schwerd.

Aus Sicht der Piratenfraktion NRW ist der aktuelle Vorstoß der Grünen jedoch nicht ausreichend. Die Grünen hatten Wirtschaftsminister Duin aufgefordert zu prüfen, ob das Transparenzgesetz NRW auch auf die IHK angewendet werden kann. „Die Grünen tun so, als sei die Veröffentlichung der Vorstandsgehälter der IHK eine juristische Auslegungsfrage. Wir sagen: Es ist eine Frage des politischen Wollens. Eine geringfügige Änderung des Transparenz- oder des IHK-Gesetzes würde genügen, um die IHK juristisch zweifelsfrei zur Veröffentlichung ihrer Vorstandsgehälter zu verpflichten“, so Daniel Schwerd.

„Bei einer bloßen ‚Prüfung‘ durch das Wirtschaftsministerium wird hingegen nichts herumkommen“, befürchtet Schwerd. Das Wirtschaftsministerium hatte schon im Oktober 2012 auf eine Kleine Anfrage der Piraten (Drucksache 16/1196) geantwortet, dass es gesetzliche Maßnahmen ablehnt und auf freiwillige Selbstverpflichtungen der IHK setzt. „Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft nicht ausreichend sind“, so Schwerd. „Wenn die Grünen ein ernsthaftes Interesse an mehr Transparenz bei den IHK haben, müssen wir den Weg der Gesetzgebung gehen: Wir erwarten eine entsprechende politische Initiative der Grünen für das nächste Plenum – hieran werden sich die Piraten gerne beteiligen.“

Sollten die Grünen keinen entsprechenden Entwurf vorlegen, wird die Piratenfraktion ein eigenes Papier einbringen. Die Offenlegung der IHK-Vorstandsgehälter ist aus Sicht der Piratenfraktion dabei nur ein erster Schritt: „Mittelfristig werden wir einen Entwurf für ein neues IHK-Gesetz erarbeiten, um auch die weiteren Missstände bei den IHK anzugehen – neben dem intransparentem Umgang mit den Geldern sind dies vor allem die ineffiziente Verwaltungsstruktur und die mangelnde Demokratie bei internen Willensbildungsprozessen,“ so Schwerd.

Foto: Tobias M. Eckrich

KellerCast Spezial #002 – #rewe2jail – vom 18.03.2013

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In Kürze: @teilerdoehrden erläutert seine persönliche Sicht des Geschehens um seine kurzzeitige Verhaftung als Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen in Köln am 18.03.2013, da er ein Logo eines Supermarkts innerhalb des Hauptbahnhofs Köln fotografierte – kein Scherz.

Wir werden hier auf jeden Fall auch eine Resonanzliste mit reinpacken, weil die Geschichte so erschreckend “lustig” ist… wer ist schon Landtagsabgeordneter und kann sich zur Not aus einer solchen Situation herausziehen? Man beachte ab Minute 12 die Martinshörner im Hintergrund – sie galten nicht uns.

Es kam gerade Resonanz, auch warum wir nicht auf “Der Westen” bzw. die WAZ-Gruppe verlinken, die doch “so viel” darüber schreiben würden. Simple Lösung: das “Leistungsschutzrecht” – kein Links für Verlage, die die Gegenwart nicht verstehen.

Für Live-Süchtel direkt:

reweKeller #002 bei Metacafé

Resonanz:

Hardcore-Resonanz (der Teiler lügt!drölf!!!!):

Anmerkung #1 von Grumpy: Bemerkenswert: Das Video wurde nach 12h noch nicht gesperrt durch Métacafé.
Anmerkung #2 von Grumpy: Iphones können kein Metacafé abspielen? UPDATE: Metacafé unterstützt das wohl direkt – aber das “gigya”-PlugIn von WordPress kann das wohl nicht.
Anmerkung #3 von Grumpy: “Das die Bundespolizei widersprechen muss, liegt in der Natur des Erlernten. Fehler dürfen daher nicht eingestanden werden. Eine Fehlerkultur liegt einfach nicht vor. Egal ob sich ein gewählter Abgeordneter oder der normale Bürger beschwert – relativieren, abwiegeln, negieren.”


Wirtschaftsminister setzt geheim tagendes Lobbygremium ein

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holzAn der jetzt veröffentlichten Umsetzungsverordnung zum Mittelstandsförderungsgesetz gibt es von Piratenseite ganz massive Kritik. Insbesondere die sog. “Clearingstelle Mittelstand” hat es in sich – stellt sie doch die Legalisierung und Institutionalisierung des Lobbyismus dar. Transparenz wurde aus dieser Stelle – offensichtlich ganz bewusst – herausgehalten. Abgerundet wird die Sache dadurch, dass die Kosten dieser Stelle der Steuerzahler trägt. Ich habe dazu die unten stehende Pressemitteilung verschickt.

Wirtschaftsminister setzt geheim tagendes Lobbygremium ein

„Ein weiteres Mal hat sich Wirtschaftsminister Duin gegen transparente Arbeitsabläufe in seinem Zuständigkeitsbereich entschieden“, so fasst der Wirtschaftspolitische Sprecher der Piratenfraktion im Landtag NRW, Daniel Schwerd, die neue Verordnung zum Mittelstandsförderungsgesetz zusammen. Im Fokus der Kritik steht die aus Wirtschaftsvertretern bestehende „Clearingstelle Mittelstand“, die nun konkret wurde.

Nach dem Willen des Wirtschaftsministers soll diese explizit in „Vertraulichkeit“ tagen und erhält zudem die Möglichkeit, nicht nur eine Stellungnahme abzugeben, sondern fortdauernd am Entstehungsprozess von Gesetzen mit Mittelstandsrelevanz mitwirken zu können. Einmalig in Deutschland erhalten auf diese Weise bezahlte Interessensvertreter per Gesetz das Recht, aktiv in den Gesetzgebungsprozess einzugreifen – lange bevor die gewählten Abgeordneten im Landtag die Gesetzesentwürfe zu Gesicht bekommen.

„Viel schlimmer hätte es nicht kommen können“, so Schwerd. „Wir sehen unsere Befürchtung bestätigt, dass das Mittelstandsförderungsgesetz ein Einfallstor für den Lobbyismus darstellt. Geheim tagende Lobbyveranstaltungen haben aber definitiv keinen Platz im Gesetzgebungsverfahren!“

Über Transparenzregeln

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Seit einiger Zeit setze ich mich im Landtag NRW für mehr Transparenz ein, vor allem durch meine Mitarbeit in der “Arbeitsgruppe Transparenz der Nebeneinkünfte von Abgeordneten” der Piratenfraktion, durch meine Mitarbeit im Geschäftsordnungsausschuss und die daraus entstandene Runde zur Überarbeitung der Transparenzregeln im Landtag NRW.

Ich möchte behaupten, dass die Piraten – zumindest in NRW – die weitestgehensten Forderungen stellen. Mit einiger Sicheheit garantiere ich, dass auch die bundespolitischen Standpunkte ganz weit vorne sein werden.

Heute habe ich den Verhaltenskodex von Marko Bülow kennengelernt. Selbiger ist Bundestagsabgeordneter der SPD und hat sich selbst ein Verhalten auferlegt, mit dem er Vorbild für andere Abgeordnete sein will. Ich habe mir diesen Kodex gut durchgelesen und kann ihm in größten Teilen zustimmen, aber…

Leider fällt mir wieder einmal ein spezieller Punkt auf, den ich so nicht unterschreiben könnte. Nicht weil meine eigene Situation dem Nahe kommen würde, sondern weil ich die Verlinkung zwischen der Kontrolle von Interessensvertretern und zusätzlichen Einnahmen der Abgeordneten einfach nicht haben kann. Der Punkt I.3. spricht davon, alle Nebeneinkünfte über der Hälfte der monatlichen Abgeordnetenbezahlung liegen, an eine gemeinnützige Organisation zu spenden. Diesen Punkt möchte ich niemandem auferlegen und begründe dies wie folgt:

Politiker zu werden soll jedem Mitglied der Gesellschaft gleichermaßen offen stehen. Dies gilt sowohl für den erwerbsarbeitslosen politisch engagierten Menschen, als auch für den gut verdieneneden Manager. Eine solche Regelung würde dazu führen, dass Gutverdienende, die sich bereits einen gewissen Lebensstandard vor der Abgeordnetentätigkeit erarbeitet haben, plötzlich einen großen Teil ihrer Nebenverdienste abgeben müssten.

Ich gebe zu bedenken, dass man auch durch Anteile an einer Gesellschaft oder Teilhaberschaft an einer Sozietät monatliche Einkünfte in höheren Bereichen erhalten kann. Das gleiche gilt für die Mitinhaberschaft an einer Firma zum Beispiel durch Aktienbesitz. Jedwede Regelung, die ein Verhältnis zwischen Nebeneinkünften und Einkünften der Abgeordnetentätigkeit herstellt, beschräkt potentiell den Personenkreis derer, die als verantwortliche Politiker wirken wollen.

Die Besserverdiener verlagerten dann ihre Tätigkeuiten in den Lobbyismus, was genau konträr zu meiner persönlichen Zielsetzung wäre und ich glaube auch zu der eines Marko Bülow.

Daher plädiere ich dafür, alle Transparenzregeln anzusetzen, jedoch nicht darauf zu bestehen, dass es für jedwede Nebeneinkünfte einen maximalen Wert gibt. Auch wenn dieser “freiwillig” ist und ein guter Wille dahinter steht.

Diese Woche im Plenum

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TO2Diese Woche Mittwoch, Donnerstag und Freitag finden drei Plenartage statt. Der erste Plenartag steht im Zeichen des Haushalts, der in dritter Lesung besprochen und verabschiedet werden wird. Der Landesregierung und jeder Fraktion stehen 45 Minuten Redezeit zu. Der WDR will übertragen.

Am Donnerstag, 21. März, werde ich drei Redeslots übernehmen: Gegen 15:55 Uhr TOP 7 “Mit Forschung und Entwicklung den Mittelstand in NRW stärken” (ein Antrag der CDU), etwa 16:55 Uhr TOP 10 “Fahrplan Breitbandausbau” (ein Antrag von uns) und gegen 19:20 Uhr TOP 15 “NRWs Wirtschaft braucht Freiräume” (ein Antrag der CDU). Achtung, Uhrzeiten können sich jederzeit kurzfristig verschieben.

Am Freitag, 22. März, werde ich gegen 12:55 Uhr zu TOP 4 “Landesregierung muss eigenes Mittelstandsgesetz ernst nehmen” (von der CDU) und gegen 13:55 Uhr zu TOP 6 “Abschaffung der Störerhaftung” reden (letzteres ein Antrag von uns). Auf die Rede zur Störerhaftung und zum Breitbandausbau freue ich mich sehr, sind es doch originäre Piratenthemen, und auf unserer Agenda ganz weit oben.

Der Antrag zum Leistungsschutzrecht, der eigentlich auch diese Woche ins Plenum kommen sollte, ist aufgrund des Anhörungsantrags der Grünen verschoben worden.

Die Herrschaften auf den teuren Plätzen

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Ich war heute nach langer Zeit wieder im Stadion. Durch die Firma meines Mannes hatte ich eine VIP-Lounge Karte und einen sehr guten Sitzplatz auf der Tribüne.
Es ist oft nicht leicht Fan vom VfL Bochum zu sein, aber ich habe mich sehr gefreut endlich mal wieder ein Spiel sehen zu können.
Noch schöner war das Transparent, daß die Fans vor dem Spiel in der Bochumer Kurve ausrollten. In riesigen Lettern stand dort:
“Gegen Rassismus, Homophobie und Menschenverachtung” – schön! Die Fans zeigen Flagge!
Irgendwann im Laufe der ersten Halbzeit stürmte der Braunschweiger Torschützenkönig David Kumbela auf das Bochumer Tor zu und in der Reihe hinter mir schrie einer:
“Nehmt dem Nigger den Ball weg!”
Nix verstanden, ich schämte mich zutiefst!

 

Der Antrag mit der Frauenquote

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Mal wieder ein Dilemma:

Die Piratenpartei, erst recht in NRW, ist nicht für eine Frauenquote. (Bei der Frage an die KandidatInnen in Berlin auf der Aufstellungsversammlung konnte ich noch schlechter gucken als aktuell, meine aber, dass eine große Mehrheit die Karten für eine Frauenquote in Führungspositionen gehoben hat.)

Nun haben wir am Freitag folgenden Antrag im Plenum:

http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMD16/2277

Hierbei geht es um die Forderung an die Bundesregierung, die EU-Vorgaben bezüglich einer Frauenquote in börsennotierten Unternehmen umzusetzen.
Frauen sind, obwohl oftmals sehr gut ausgebildet, gerade in einflussreichen, börsennotierten Unternehmen in Deutschland stark unterrepräsentiert. Man spricht von der sogenannten “gläsernen Decke”.

Leider sehe ich in der Piratenpartei auch bisher keine anderen Vorschläge, diesen Missstand zu beheben. Ich habe die Quote auch mal für unnötig gehalten, da aber aus einer durchweg privilegierten Position argumentiert, die ich selber auch erst einmal erkenne musste.

Ich glaube heute nicht mehr, dass wir die Gesellschaft einfach so durch Einsicht verändern können. Ich befürchte, dass gerade in Gremien mit Führungspersonen weiße, ältere Männer sich gegenseitig bestätigen und damit eine patriarchale Struktur fortführen. Dies wird kaum ohne Zwang und durch reine Freiwilligkeit aufzubrechen sein. Wer gibt in so einer Position gerne freiwillig Macht ab?

Ich mache mir also mal wieder Feinde, denn ich gehe davon aus, dass ich für diesen Antrag stimmen werde.

(Ob ich dazu reden werde, ist noch unklar. Ich müsste komplett frei reden, weil ich noch nicht schnell genug lesen kann mit der Netzhauterkrankung. Zudem würde ich vermutlich die Position der Partei hier kaum vertreten können. Ich kann und will nicht gegen eine Quote reden.)