Feuerwehreinsatz beim doppelten Abiturjahrgang
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) hat mit dem Monitoringbericht einen weiteren Beleg aufgeführt, dass der doppelte Abiturjahrgang auf die NRW-Hochschulen zurollt und diese oftmals nicht richtig gewappnet sind.
„Es ist schön, wenn die Ministerin immer von Good-Practice-Initiativen spricht und diese auch in den Vordergrund stellt. Aber diese kreativen Beispiele sind in erster Linie Augenwischerei, denn schon jetzt platzen die Hochschulen aus allen Nähten“, sagt Joachim Paul, Fraktionsvorsitzender und Sprecher der Piraten im Wissenschaftsausschuss des Landtags NRW. „Natürlich sind die angekündigten 820 Millionen Euro für Hochschulen eine ordentliche Finanzspritze für die sowieso unterfinanzierten Hochschulen, aber mehr als ein Feuerwehreinsatz ist dies nicht. Es wurde jahrelang seit dem Beschluss der Schulzeitverkürzung G8 viel zu wenig getan!“
Besonders kritisch sind die Verhältnisse bei der sozialen Infrastruktur in den großen Hochschulstandorten. Vielerorts werden die Mensakapazitäten, adäquater Wohnraum, BAföG-Bearbeitung und Lehrplatzangebote nicht ausreichen.
„Es ist die Verantwortung auch dieser Landesregierung, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und sich nicht hinter der Eigenständigkeit der Hochschulen, wie im Monitoringbericht zu lesen, zu verstecken. Ministerin Schulze muss jetzt dieses Thema endlich zur Chefsache machen und nicht allein auf die Bereitschaft der Hochschulen hoffen“, fordert Paul.