Großer Erfolg des internationalen Vogelschutzes
Von Wilderei auf Malta sind auch nordrhein-westfälische Brutvögel und Durchzügler betroffen
Seit vielen Jahren ist Malta ein Brennpunkt illegaler Vogeljagd. Wechselnde Regierungen haben immer wieder die geltenden Regeln verändert, aber niemals wurde die EU-Direktive eingehalten, die Jagd zur Zugzeit verbietet.
Internationale Vogelschutzorganisationen wie das Komitee gegen den Vogelmord oder Birdlife International (in Deutschland NABU) haben jedes Jahr zur Zugzeit im Frühjahr und Herbst in Zusammenarbeit mit Birdlife Malta Camps auf Malta durchgeführt, um die Wilderei zu dokumentieren und Straftäter zur Anzeige zu bringen sowie den Zug zu monitoren.
Den Vögeln wird auf alle mögliche Weise nachgestellt. Betroffen sind auch Arten, die in Nordrhein-Westfalen brüten oder hier durchziehen. Angewendet werden Lebendfang mit Lebendködern, Fallen und Netzen sowie massiver Beschuss mit Schrot. Es sind wahllos alle Arten betroffen, von kleinen Finkenvögeln bis zu Reihern, Flamingos, Störchen und Greifvögeln. Seit der Ausrottung des maltesischen Schleiereulenbestandes hat man dort ein massives Mäuseproblem. Dennoch gilt weiter „if it flies, it dies“ (wenn es fliegt, stirbt es). Die Wilderer sind gut organisiert, sie melden sich gegenseitig Einflüge sowie Aktivitäten der Umweltpolizei ALE und der Vogelschützer. Beschimpfungen und auch tätliche Angriffe durch Wilderer gegen Vogelschützer bis hin zum Entglasen von Autos durch Schrotschüsse und dem Versuch, Menschen mit SUVs anzufahren, kamen in der Vergangenheit vor. Auch jetzt wurden wieder Vogelschützer mit Steinen beworfen.
In diesem Herbst war die Aufmerksamkeit der maltesischen Medien hoch. Die zahlreichen Verstöße gegen das geltende Recht durch Wilderer wurden dokumentiert und veröffentlicht. Die maltesische Regierung sah sich jetzt gezwungen, die Jagd komplett bis zum 10. Oktober auszusetzen . Ich sehe das auch im Zusammenhang mit einer Volksabstimmung gegen die Jagd zur Zugzeit, die im nächsten Frühjahr stattfinden wird.
Ich habe selbst in den Jahren 2011, 2013 und 2014 an den Frühjahrscamps „Bird Watch Malta“ aktiv teilgenommen und mich von den Zuständen dort überzeugt. Vom 04. bis zum 15. Oktober werde ich am „Raptor Camp“ mit Schwerpunkt Greifvogelschutz teilnehmen. Trotz des Jagdverbotes werden die Wilderer sicher weiter aktiv sein – und ab 20. Oktober ist die Jagd auf Finken freigegeben.
Hans Klok
Super relevant fuer die Arbeit im Landtag … NICHT.
Wier irgendsoein Einzelthema ohne Zusammenhang.
Kein Wunder, dass keiner versteht, was die Piraten im Landtag wollen bzw. sollen. Schade, schade…
Hanns-Jörg Rohwedder
Biodiversität ist ein großes Thema im Lande NRW. Wenn hier aufwändiger Schutz betrieben wird und die Zugvögel dann anderswo sinnlos gefangen oder geschossen werden, soll das kein Thema sein?
Genau wie bei vielen andereThemen gibt es kaum reine Landespolitik. Datenschutz, Naturschutz, Klimaschutz, Umweltschutz, Wirtschaft und weitere sind international. Darf ich auch nicht an internationalen Anti-Fracking-Konferenzen teilnehmen? Oder zumindest nicht darüber berichten?
Frank
Natürlich dürfen Sie – und sollten sogar. Was mich indes wundert, ist Ihr Schweigen zur gegenwärtig laufenden, von der Landesregierung geplanten großen Jagdrechtsnovelle in NRW. Für Sie kein Thema?
Der Entwurf der Landesregierung ist ein Schlag ins Gesicht all jener Menschen im ländlichen Raum, die mit und von der sachgerechten Nutzung natürlicher Ressourcen leben und mehr von Ideologie, denn Sachverstand gekennzeichnet.
Wie weit das geht, zeigt sich darin, dass bereits selbst Artenschutzverantwortliche an der NABU-Basis kaum an Deutlichkeit zu überbietende Kritik geübt haben.
Zu all dem – mit Verlaub – Gängelungsschwachsinn – den die Grünen da initiiert maxgeblich vom NABU-Landesvorstand initiiert haben und bei dem sich, entsprechend der „Spielwiesenaufteilung“ im Koalitionsvertrag, die SPD weitgehend zurückhält, von den Piraten kein Wort!
Wer bitte braucht eine solche Opposition?