Für euch im Ausschuss:
Monika Pieper (Obfrau) Michele Marsching
Fachreferent: Johannes Clessienne
Piraten wirken…
2014/2015
Anfang 2014 haben wir auf Anregung der Piraten aus Münster die in der Debatte um die verbindliche Einführung von grafikfähigen Taschenrechnern in der Sekundarstufe II gefordert, auch Softwarelösungen auf Tablets und Laptops zu zulassen. Nach einem Sachverständigengespräch im Schulausschuss reagierte das Schulministerium mit einem Erlass, der dies grundsätzlich erlaubt.
Bei der Anhörung zu unserem Antrag „Bildungsinnovation 2020 – Chancen der Digitalisierung für die Bildung nutzen“ wurden die Handlungsbedarfe auf dem Feld des digitalen Lernens aufgezeigt und wichtige Impulse für die weitere Beschäftigung mit diesem zukunftsweisenden Thema gesetzt.
Bei der Anhörung zu unserem Antrag „Chancengleichheit durch verlässliche Gewährung von Nachteilsausgleichen für Schülerinnen und Schüler mit Teilleistungsschwächen“ deutlich, dass eine Neuregelung beim Nachteilsausgleich notwendig ist. Wir sind zuversichtlich, dass wir in den weiteren Beratungen eine Verbesserung der Rechtslage für die Betroffenen durchsetzen können. Diesen Antrag haben wir auf Grund einer Anregung aus der Parteibasis gestellt und gemeinsam erarbeitet.
Ein Schwerpunkt wird im Frühjahr 2015 die Verbesserung der Qualität der Angebote der Offenen Ganztagsschulen sein. Der offene Ganztag ist ein wichtiger Förderort für Schülerinnen und Schüler. Gerade unter den aktuellen Bedingungen, wie z. B. die Integration von Flüchtlingskinder und der Inklusion werden die Herausforderungen und Anforderungen an den offenen Ganztag immer größer. Es fehlt an qualifiziertem Personal und ausreichen Zeit für individuelle Förderung. Zur diesem Thema werden wir eine Anhörung beantragen.
Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Schulen im 21. Jahrhundert ankommen. Dabei werden wir neben der technischen Ausstattung der Schulen auch Fragen von Medienbildung und die Vorteile von freien Bildungsmedien (Open Education Resources) thematisieren.
Daneben wird uns vor allem der Ausbau der schulischen Inklusion beschäftigen. Bei der Umsetzung der Schulrechtsänderung zum laufenden Schuljahr, zeigen sich jetzt schon eine Reihe von Schwierigkeiten.
Bildung ist unser wichtigstes Gut für den Erhalt, die Weitergabe und die Vermehrung von Wissen, Fortschritt und gesellschaftlichem Wohlstand. Deshalb stellen wir Piraten Bildungspolitik ins Zentrum unseres politischen Handelns. Bildung ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe, deshalb müssen alle Bildungsangebote barriere- und gebührenfrei zugänglich sein.
Wir fordern eine bessere finanzielle Ausstattung des Bildungsressorts. Es fällt zu viel Unterricht aus, die Lehrer-Schüler-Relation ist zurzeit nicht ausreichend. Wir brauchen mehr Lehrer, aber auch andere Professionen, wie Sozialarbeiter, Schulpsychologen und Inklusionshelfer.
Wir beteiligen uns nicht an der ideologischen Schulformdiskussion (gegliedertes Schulsystem versus Einheitsschule). Wir begrüßen Angebote des längeren gemeinsamen Lernens, sehen aber den Elternwillen als maßgebend an. In einem Spektrum von Schulformen entscheiden die Eltern über die richtige Schule für ihr Kind. Die Bevorzugung einiger Schulformen durch bessere Bedingungen, die ideologisch begründet sind, lehnen wir ab. Jede Schulform muss eine bestmögliche Förderung gewährleisten können.
Kooperationsverbot
Wir haben uns mit einem Antrag für die Aufhebung des Kooperationsverbots eingesetzt. Das Kooperationsverbot bedeutet, dass der Bund sich nicht an den Kosten für Bildungsaufgaben in den Bundesländern beteiligen darf. Wir möchten das abschaffen. Denn auch der Bund muss sich an den Aufgaben der Bildung finanziell beteiligen.
Förderung digitaler Bildungsmedien durchgesetzt
Wir haben die Haushaltsberatungen 2013 mit vielen kreativen Ideen begleitet. Mit großer Mehrheit wurde unser Haushaltsänderungsantrag angenommen, die Weiterentwicklung der Bildungssuchmaschine Learn: Line mit zusätzlichen 100.000 Euro zu fördern. Das Portal bietet kostenlos Lehr- und Lernmaterialen an.
Inklusion
Wir setzen uns für die Umsetzung eines konsequent inklusiven Bildungssystems ein. Dafür müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden. In der Auseinandersetzung um den Ausbau der inklusiven Schulen liegt unser Augenmerk auf der Gewährleistung hochwertiger Angebote für alle Kinder und Jugendlichen. Inklusion muss mit den notwendigen personellen und sachlichen Ressourcen ausgestattet sein, um erfolgreich umgesetzt zu werden.
Ausblick:
Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass mehr Geld in den Bildungsbereich investiert wird, um Schule und Unterricht so zu gestalten, dass alle Schüler die Chance auf einen möglichst hochwertigen Schulabschluss bekommen.
Wir werden uns weiter mit dem Ausbau von Angeboten im Bereich neue Medien im Unterricht beschäftigen und dazu weitere Anträge stellen.
Wir werden uns mit dem Thema Bekenntnisgrundschulen beschäftigen und fordern für alle Schüler, egal welcher Kultur und welchen Glaubens, die gleichen Zugangsmöglichkeiten zu von Steuergeldern finanzierten Bildungseinrichtungen.