Abgeordnete – Piratenfraktion im Landtag NRW https://www.piratenfraktion-nrw.de Blog der 20 Piraten - Klarmachen zum Ändern! Wed, 31 May 2017 22:04:58 +0000 de-DE hourly 1 „Unfaire Wettbewerbsvorteile etablierter Parteien“ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/05/unfaire-wettbewerbsvorteile-etablierter-parteien/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/05/unfaire-wettbewerbsvorteile-etablierter-parteien/#respond Tue, 09 May 2017 13:50:05 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=453286 Weiterlesen »]]> Zum „Report Mainz“-Bericht „Fragwürdige Wahlkampfhilfe für FDP im NRW-Wahlkampf“ erklärt Michele Marsching, Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion NRW:

„Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, welch unfaire Wettbewerbsvorteile etablierte Parteien genießen. Es muss für mehr Transparenz gesorgt werden. Wir PIRATEN sind eine kleine Partei und haben keine parteinahe Stiftung und keine großen Sponsoren.

Den Vorwürfen der Staatsrechtler muss unbedingt nachgegangen werden. Denn sollten sich die Vorwürfe erhärten, zeigt das das bigotte Verhalten der FDP: In ihrem Leitbild sprechen die Freien Demokraten zwar von fairen Spielregeln, brechen sie hier aber auf ganzer Linie.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/05/unfaire-wettbewerbsvorteile-etablierter-parteien/feed/ 0
„Eine Streaming-Rundfunklizenz ist Quatsch“ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/05/eine-streaming-rundfunklizenz-ist-quatsch/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/05/eine-streaming-rundfunklizenz-ist-quatsch/#respond Fri, 05 May 2017 13:42:38 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=453276 Weiterlesen »]]>

Jetzt ist es passiert: Der TwitchTV-Kanal PietSmiet hat seinen Sendebetrieb eingestellt, weil er keine Sendelizenz hat. „Hier zeigt sich mal wieder, was passiert, wenn alte Gesetze nicht an neue Gegebenheiten angepasst werden“, sagt Lukas Lamla, Medienpolitischer Sprecher der Piratenfraktion NRW. „Eine Streaming-Rundfunklizenz ist Quatsch. Deswegen haben wir haben im Landtag ein Update des Rundfunkstaatsvertrags gefordert, wodurch man das Übel an der Wurzel hätte packen können. Doch die anderen Fraktionen haben den Antrag dazu abgelehnt oder sich enthalten, weil sie immer noch in der Vergangenheit leben und nicht kapiert haben, welche Bedeutung Live-Streaming bereits im Alltag hat. Mit dieser Masche halten sie alte Geschäftsmodelle künstlich am Leben, wofür ihnen dann auch besonders gedankt wird. Zwinkersmiley.“

Anfang April hatte Lamla schon erklärt, dass es im Netz keine begrenzten Sendefrequenzen gibt, wie es bei Radio und Fernsehen der Fall ist, und es daher auch keine Lizenzen brauche. „Die heutigen Regeln wurden vor Jahrzehnten für den Rundfunk gemacht, nicht für das Internet. Wenn sich jetzt aber plötzlich jemand mit einem Hobby-Stream um eine Lizenz bemühen muss, wirkt das abschreckend, innovationshindernd und nicht zuletzt: albern. Eine Reform ist daher längst überfällig.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/05/eine-streaming-rundfunklizenz-ist-quatsch/feed/ 0
Joint Venture: Die Info-Party für Cannabis-Freunde und -Skeptiker am 29. April, 13-18 Uhr, in Düsseldorf https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/joint-venture-die-info-party-fuer-cannabis-freunde-und-skeptiker-am-29-april-13-18-uhr-in-duesseldorf/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/joint-venture-die-info-party-fuer-cannabis-freunde-und-skeptiker-am-29-april-13-18-uhr-in-duesseldorf/#respond Thu, 27 Apr 2017 15:24:36 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=453131 Weiterlesen »]]>

Die Piratenfraktion NRW hat Cannabis-Freunde, -Interessierte und -Skeptiker zur Cannabis-Info-Party „Joint venture“ eingeladen: Am 29. April, 13-18 Uhr, Akademiestraße 3, Düsseldorf haben sich die Besucher und Besucherinnen mit dem Landtagsabgeordneten Lukas Lamla alias „Der Hanfpirat“ unterhalten und von Cannabis-Experten erfahren, wie man selber anbaut, was im Straßenverkehr zu beachten ist, gegen welche Beschwerden Graspirin hilft oder wie man den perfekten Joint dreht.

„Cannabis ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, sagt Lamla. „Die Politik ist leider noch nicht so weit, das haben die letzten fünf Jahre im Landtag gezeigt.“ Sämtliche Anträge der Piratenfraktion zum Thema Cannabis wurden von allen anderen Fraktionen blockiert, auch von den Parteien, die in Wahlkämpfen für die Legalisierung werben. Siehe hier:

 

Mehr Infos

Mehr Infos

Mehr Infos

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/joint-venture-die-info-party-fuer-cannabis-freunde-und-skeptiker-am-29-april-13-18-uhr-in-duesseldorf/feed/ 0
Experten plädieren für Reform der Polizeilichen Kriminalstatistik – Rot-Grün blockt ab https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/experten-plaedieren-fuer-reform-der-polizeilichen-kriminalitaetsstatistik-rot-gruen-blockt-ab/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/experten-plaedieren-fuer-reform-der-polizeilichen-kriminalitaetsstatistik-rot-gruen-blockt-ab/#respond Mon, 24 Apr 2017 12:39:14 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=453123 Weiterlesen »]]>

Heute hat das Bundeskriminalamt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) herausgebracht, die eigentlich „Politische Kriminalstatistik“ heißen müsste. Wie jedes Jahr werden hier Zahlen und Fakten so interpretiert, dass sie politische Vorstellungen und Pläne rechtfertigen, aber wenig über die wirkliche Kriminalität aussagen, wie unter anderem die Bundeszentrale für Politische Bildung berichtet.

„Die PKS ist lediglich ein Arbeitsnachweis. Sie erfasst nur die Anzeigen von Straftaten, aber nicht, was aus diesen Anzeigen geworden ist“, sagt Frank Herrmann, Innenpolitischer Sprecher der Piraten im Landtag NRW.

Im Landtag NRW hatte die Piratenfraktion daher eine sogenannte Einheitsstatistik gefordert, die den Verlauf eines Strafverfahrens von Beginn (Anzeigenerstattung) bis zu seinem Ende (Verurteilung, Einstellung, etc.) und gegebenenfalls sogar darüber hinaus (Rückfälligkeit von Tätern, etc.) vollumfänglich und einheitlich erfasst.

In der Expertenanhörung sprachen sich alle Sachverständigen für eine solche Reform aus. „Nutzen Sie die Möglichkeiten des Piraten-Antrags und gehen Sie darüber hinaus“, sagte zum Beispiel der renommierte Kriminologe Prof. Dr. Wolfgang Heinz. Die rot-grüne Regierung lehnte mit der CDU den Antrag jedoch ab. Die FDP enthielt sich.

Weitere Informationen zum Antrag und zum Beratungsverlaufen gibt es hier.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/experten-plaedieren-fuer-reform-der-polizeilichen-kriminalitaetsstatistik-rot-gruen-blockt-ab/feed/ 0
Kein OpenData-Gesetz in NRW https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/kein-opendata-gesetz-in-nrw/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/kein-opendata-gesetz-in-nrw/#respond Tue, 11 Apr 2017 20:26:32 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=453062 Weiterlesen »]]> Es war die letzte Möglichkeit in dieser Legislatur. Nachdem Anfang März endgültig klar war, das es von rot/grün kein Transparenzgesetz in Nordrhein-Westfalen mehr geben wird, hat die Piratenfraktion noch ein Mini-Gesetz vorgelegt, mit dem drei Änderungen am bestehenden Informationsfreiheitsgesetz, kurz IFG NRW, umgesetzt werden sollten. Das Gesetz zur Harmonisierung und Stärkung des Informationsfreiheitsrechts und Zugang zu maschinenlesbaren Daten (OpenData-Gesetz) wurde am Freitag, 7. April 2017, in 2. Lesung von SPD, Bündnis90/Die Grünen, CDU und FDP im Landtag abgelehnt.

Hier meine Rede zum Gesetz und am Schluss ein Kommentar:

Wir wollen die Informationsfreiheit in Nordrhein-Westfalen stärken und dafür haben wir dieses Gesetz eingebracht.

Denn weder rot noch grün stehen in diesem Land für Transparenz. Beide Fraktionen haben es in den letzten 5 Jahren nicht geschafft, ein Transparenzgesetz in den Landtag einzubringen. Auch wenn die Abgeordneten der SPD und der Grünen regelmäßig anderes behaupten: Transparenz per Gesetz hat es mit ihnen nicht gegeben.

Vielfältig sind die Ausreden, mit denen Anträge und Gesetzentwürfe von uns Piraten
 zu mehr Transparenz,
 zu mehr Offenheit,
 zu OpenData und
 zu offenen Standards abgelehnt wurden.
Aktuell heißt es eben, das sei alles zu kurzfristig...

Was es bei rot-grün gegeben hat, waren nur freiwillige und unverbindliche Angebote. Ich habe hier noch den Bericht zum Fortschritt von Open Data in der Landesverwaltung. Er ist ungefähr ein Jahr alt. Da ist ganz toll erzählt, was man so alles vorhat: Unter anderem steht darin, dass das Transparenzgesetz noch im ersten Halbjahr im Innenministerium beraten wird und in der Ressortabstimmung ist.

Na das ist ja dann leider auf der Strecke geblieben.

Und das OpenNRW-Projekt, nur befristet bis nach der Wahl.
Und Transparenz immer nur dann, wenn sie der Mehrheit gefällt. Wenn man die eigene Arbeit gut darstellen möchte. Oder wenn man durch vermeintliche Transparenz von den eigentlichen Problemen ablenken möchte. Wie sonst ist es zu erklären, dass sich Kollege Stotko heute Mittag hier hinstellt und die Veröffentlichung der Zeugenaussagen im PUA „Anis Amri“ noch vor der Beweiswürdigung und dem Schlussbericht des PUA ankündigt, uns aber die sowieso jährlich zu erhebenden Zahlen von Straftaten in Verbindung mit der Videoüberwachung in der Düsseldorfer Altstadt vorenthalten werden, und zwar mit dem Hinweis, dass die Bekanntgabe der Zahlen der für 2018 vorgesehenen Evaluierung vorgreifen würde. Das passt irgendwie nicht zusammen.

Das ist nicht die Art von Transparenz, die wir Piraten wollen.
 Wir wollen Transparenz per Gesetz.

Verbindlich für alle Stellen und Einrichtungen, die öffentliche Aufgaben ausführen.

Wir wollen ein einklagbares Recht für die Öffentlichkeit, Zugang zu
Informationen, Akten und Daten der öffentlichen Hand zu erhalten.
Auch der viel gefeierte OpenGovernment-Pakt des Innenministers mit den Kommunen ist nicht viel mehr als eine Absichtserklärung auf freiwilliger Basis.

Da hat man einen Kongress veranstaltet, da hat man Experten zu nicht-öffentlichen Diskussionsrunden ins Ministerium eingeladen.

Und, Herr Minister Jäger, gibt es denn im OpenData-Portal des Landes bis heute auch nur einen einzigen Datensatz, der von allen NRW-Kommunen eingestellt wurde?

Können Sie mir da einen nennen? Nein, denn da ist keiner.

Das spricht ja dann auch Bände über die Qualität des OpenGovernment-Paktes.
Und weil uns all das nicht reicht, wollen wir ein Recht auf OpenData per Gesetz.
Wir wollen, dass es ein verbindliches, notfalls einklagbares Recht auf Opendata gibt, auf die Bereitstellung von vorhandenen, digitalen Daten der öffentlichen Hand im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes.

Nach den Bemerkungen der Vorredner ist mit einer Zustimmung heute nicht zu rechnen. Dann bleibt mir nur die Feststellung, das wohl in Zukunft weitere Anläufe nötig sind und ganz offensichtlich für Transparenz und Informationsfreiheit die Piraten im Landtag NRW gebraucht werden!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Das ein Gesetzentwurf der Opposition im Landtag abgelehnt wird, das ist nichts besonderes, das ist die Regel. Und die „kurze“ zur Verfügung stehende Zeit von 4 Wochen für die Beratung der drei kleinen Änderungen ist natürlich ein dankbarer und von allen gerne genommener Grund für die Ablehnung. Bemerkenswert fand ich jedoch die Argumentation vor allem der SPD zur Ablehnung der Weitgehendsten der drei vorgeschlagenen Änderungen:

In § 4 Absatz 1 Satz 1 werden hinter dem Wort „natürliche“ die Worte „oder juristische“ ergänzt.

Hierdurch würden dann neben Personen auch Firmen, aber auch Freiberufler wie z.B. Journalisten, antragsberechtigt. Sowohl von der SPD, wie auch von den Grünen, wurde hier jedoch immer wieder das Recht des Bürgers auf Informationszugang betont. Und auch Firmen könnten Informationen erhalten, denn es könne ja jederzeit ein Mitarbeiter eine IFG-Abfrage stellen, hieß es von der SPD. Mit dieser Einstellung zur Informationsfreiheit ist dann auch klar, warum wir in Nordrhein-Westfalen vermutlich noch lange darauf warten müssen, das Behörden freiwillig und ohne Aufforderung öffentliche Daten auch öffentlich zur freien Verfügung stellen.

Die zweite vorgeschlagene Änderung verstehen wir als bloße Klarstellung zur vorhandenen Praxis:

In § 5 Absatz 1 Satz 5 wird hinter dem Wort „Informationszugangs“ eingefügt: „, insbesondere der Informationszugang zu Daten oder Informationen in elektronischer und maschinenlesbarer Form“

Zwar darf der Anfragende schon heute die Art des Informationszuganges selbst wählen, z.B. eine Tabelle über Müllgebühren eben als elektronische Tabelle und nicht ausgedruckt auf Papier, allerdings kommt es doch immer wieder vor, das eine Behörde eine Tabelle in ein pdf-Format umwandelt und dieses dann elektronisch verschickt. Hier wollten wir mit unserer Ergänzung dafür sorgen, das auch die Original-Tabelle mit den Gebühren abgefragt werden kann, OpenData eben.

Insbesondere dieser Text führte jedoch zu Irritationen bei den Kommunalen Spitzenverbänden, insbesondere beim Städte- und Gemeindebund. In ihrer Stellungnahme befürchteten sie einen „beträchtlichen Zusatzaufwand“, „Kosten für neue technische Anwendungen und die Schulung und Fortbildung der Mitarbeiterschaft“ usw. usf.! Leider haben die Spitzenverbände übersehen, das sich das IFG immer nur auf vorhandene Daten bezieht und es somit auch nicht zu einem Zusatzaufwand käme, wenn die Information in einem vorhandenen OpenData-Format verschickt würde. Auch die anderen Fraktionen schauen natürlich gerne über dieses Grundprinzip des IFG hinweg und stützen sich bei ihrer Ablehnung des Gesetzentwurfs gerne auf die genannte Stellungnahme.

Die dritte Änderung sollte eine heute schon für mündliche Anfragen bestehende Wahlmöglichkeit auch für elektronische, also per E-Mail, gestellt Anfragen ermöglichen. Konkret erlaubt das Gesetz den Anfragenden im Falle der Ablehnung oder Teil-Ablehnung einer mündlich gestellten IFG-Anfrage durch die Behörde einen schriftlichen Ablehnungsbescheid zu fordern, dafür müssen sie dann Name und Adresse angeben, oder sie geben sich mit der mündlichen Ablehnung zufrieden. Da Behörden ansonsten immer schriftlich, also per Brief, ihre Bescheide verschicken müssen, wäre die Einführung der Wahlmöglichkeit auch bei Anfragen per E-mail eher als arbeitserleichternd zu werten. Der Vorschlag lautete wie folgt:

In § 5 Absatz 2 Satz 3 2. Halbsatz werden hinter den Worten „bei mündlicher“ die Worte „oder elektronischer“ eingefügt.

Natürlich verfahren die meisten Kommunen bereits so, weil es praktischer ist. Deshalb wäre es auch gut gewesen, das gesetzlich zu regeln. Aber es sollte nicht sein.

Zusammenfassend ist zu sagen, das wir selbst insbesondere durch die „Kürze“ des Beratungsverfahrens jetzt zum Ende der Sitzungszeit natürlich den simpelsten Ablehnungsgrund für die anderen Fraktionen geliefert haben. Andererseits haben die regierungstragenden Fraktionen schon mehr als einmal gezeigt, das Gesetze auch in weniger als vier Wochen, sogar in nur drei Tagen, durchs Plenum gebracht werden können, wenn man es will und wenn man die Mehrheit hat.

Betroffen macht mich jedoch, das in den Redebeiträgen von SPD, Bündnis90/Die Grünen und auch von Minister Jäger das Recht auf Informationszugang immer wieder quasi als „Individualrecht“ des Bürgers bezeichnet wurde! Damit sind wir dann offensichtlich von einer allgemeinen Transparenz der Behörden gegenüber allen Menschen noch meilenweit entfernt. Und das fehlende Verständnis für OpenData im Plenum war ebenfalls erschreckend.

Nach Ablehnung des Gesetzes bleibt es weiterhin an einzelnen Kommunen wie Moers und Bonn, sowie Initiativen wie Offene Kommunen.NRW und Mehr Demokratie hängen, den Nutzen von Informationsfreiheit und opendata zu demonstrieren. Transparenz ist in Nordrhein-Westfalen ein sehr zäher Prozess, und wir bleiben dran;)

 

Gesetzentwurf der Piratenfraktion: Drucksache 16/14379

Beschlussempfehlung und Bericht des Innenausschuss: Drucksache 16/14692

Stellungnahme der Kommunalen Spitzenverbände: Stellungnahme 16/4666

(Beitrag zuerst erschienen am 8. April hier: https://www.frank-herrmann.eu/kein-opendata-gesetz-in-nrw/)

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/kein-opendata-gesetz-in-nrw/feed/ 0
Asyl für Snowden: „Weil Sie keinen Arsch in der Hose haben“ #BestOf https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/asyl-fuer-snowden-weil-sie-keinen-arsch-in-der-hose-haben-bestof/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/asyl-fuer-snowden-weil-sie-keinen-arsch-in-der-hose-haben-bestof/#comments Tue, 11 Apr 2017 05:58:50 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=453056 Weiterlesen »]]>

Habt Ihr Euch schon mal gefragt, warum Ihr während der ganzen Snowden-Affäre so gut wie nie etwas von den Piraten gehört habt? Habt Ihr Euch gefragt: Warum nehmen sie diese Steilvorlage nicht an und was machen was draus?

Die Sache ist: Sie haben was gemacht. Im Landtag von NRW hatte die Piratenfraktion beantragt, dass Edward Snowden politisches Asyl bekommen sollte. Als ein grüner Abgeordneter sich in seiner gewundenen Argumentation sogar zu der These versteifte, die Piraten hätten den Antrag nur gestellt, um die anderen Fraktionen vorzuführen, da die Piraten ja wüssten, wie die Abstimmung ausgehen werde, platzte Pirat Lukas Lamla der Kragen: “Wieso geht das so aus? – Weil Sie keinen Arsch in der Hose haben!”

So steht es bis heute im Protokoll (PDF) nachzulesen. Lukas bekam eine Rüge, alle Nicht-Piraten – inklusive Grüne und FDP – stimmten namentlich gegen den Antrag, und das war’s. Bis auf eine kleine Meldung auf netzpolitik.org findet sich dazu kein einziger Artikel im Netz. Was glaubt Ihr: Warum ist das so? Postet Eure Meinung in die Kommentare.

Hier die gesamte Debatte:

Links:

Plenar-Protokoll (PDF)

Beratungsverlauf des Antrags

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/asyl-fuer-snowden-weil-sie-keinen-arsch-in-der-hose-haben-bestof/feed/ 3
Exklusiv: Die Uran-Gefahr in NRW https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/exklusiv-die-uran-gefahr-in-nrw/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/exklusiv-die-uran-gefahr-in-nrw/#comments Mon, 10 Apr 2017 12:40:08 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=453038 Weiterlesen »]]>

Eine offiziell noch nicht veröffentlichte Kleine Anfrage der Piratenfraktion NRW (PDF) hat ergeben: Die Zwischenlager in Jülich und Ahaus sowie die Urananreicherungsanlage in Gronau sind von den sogenannten „Renegade“-Alarmplänen ausgenommen, mit denen auf terroristische Angriffe per Flugzeug reagiert werden soll.

„Das ist besonders in Gronau unverständlich und verantwortungslos, da dort mehrere tausend Tonnen Uranhexafluorid gelagert werden“, sagt Hanns-Jörg Rohwedder, Umweltpolitischer Sprecher der PIRATEN im Landtag. Uranhexafluorid verdampft ab 56 Grad und reagiert sofort mit Wasser, dafür reicht schon die in der Luftfeuchtigkeit enthaltene Menge. Dabei entstehen Uranylfluorid und stark ätzende Flusssäure sowie in einem zweiten Schritt Uranoxid und noch mehr Flusssäure. Bei beiden Reaktionsschritten wird Wärme frei, es kommt zu einem Brand.

Das Uranoxid würde dann durch den Brand als Asche und Feinstaub je nach Windrichtung und –stärke unterschiedlich weit in die Umgebung geschleudert werden. Uran ist nicht nur radioaktiv, sondern als Schwermetall auch giftig, ebenso wie seine Verbindungen. Es würde in die Nahrungsketten gelangen, die Umgebung wäre großflächig verseucht. Das gesamte Gebiet um das Lager müsste dauerhaft evakuiert werden. Die Halbwertszeit von Uran-238 beträgt etwa 4,5 Milliarden Jahre.

Im Gegensatz zu Atomkraftwerken ist das Lager in Gronau – in dem bis zu 50.000 Tonnen Uranhexafluorid gelagert werden dürfen – zudem nicht durch eine dicke Betonkuppel geschützt und ist daher anfälliger für einen Flugzeug-Crash als ein AKW. Wenn es zu einem Brand kommt, sind Löschversuche bei diesen großen Mengen aussichtslos.

„Unsicherheitsminister Jäger scheint das Problem überhaupt nicht zu kennen und hat offenbar auch nicht vor, etwas daran zu ändern“, sagt Rohwedder. „Solange Uranhexafluorid in Gronau verarbeitet oder gelagert wird, muss es in die Renegade-Alarmpläne einbezogen werden. Das oberste Ziel bleibt natürlich die vollständige und endgültige Stilllegung der Anlage. Dass gerade eine rot-grüne Regierung hier so schlampig arbeitet, zeigt wieder einmal, wie wenig sie der angebliche deutsche Atomausstieg in Wirklichkeit interessiert.“

Mehr:

WDR: „Renegade“-Luftterror-Alarm – Mehr Atomkraftwerke betroffen als bislang bekannt

Die Antwort auf die Kleine Anfrage (PDF)

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/exklusiv-die-uran-gefahr-in-nrw/feed/ 1
Steter Tropfen höhlt den Stein: NRW stärkt auf Initiative der PIRATEN den Informatik-Unterricht https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/steter-tropfen-hoehlt-den-stein-nrw-staerkt-auf-initiative-der-piraten-den-informatik-unterricht/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/steter-tropfen-hoehlt-den-stein-nrw-staerkt-auf-initiative-der-piraten-den-informatik-unterricht/#respond Thu, 06 Apr 2017 12:15:52 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=453003 Weiterlesen »]]>

„Seit fünf Jahren werben für mehr Informatik-Unterricht an den Schulen, damit der Übergang von der Industrie- zur Informationsgesellschaft ohne böses Erwachen gelingt“, sagt Monika Pieper, bildungspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW. „Jetzt hat sich unsere Hartnäckigkeit ausgezahlt. Die regierungstragenden Fraktionen haben einen unseren Anträge dazu aufgenommen und werden ihn jetzt gemeinsam mit uns positiv abstimmen.“

Danach soll in Zukunft schon in der Grundschule für informatische Grundbildung gesorgt werden. „Das bedeutet natürlich nicht Programmieren“, erklärt Pieper. „Die Schülerinnen und Schüler lernen zum Beispiel, wie man Botschaften verschlüsselt, indem sie Briefe in Geheimschrift an ihre Klassenkameraden schreiben. Dadurch lernen sie spielerisch, wie Kryptographie funktioniert. In Zeiten von immer mehr Überwachung und Angriffen auf den Datenschutz ist das eine immens wichtige Fähigkeit.“

Außerdem wird die Ausbildung von Informatik-Lehrkräften gestärkt: Künftig sollen Lehreramtsstudierende mit dem Fach Informatik frei darüber entscheiden können, welches andere Fachgebiet sie wählen. Derzeit sind ihnen nach den Zulassungsregeln noch bestimmte Fächer wie Pädagogik verboten. „Durch diesen kleinen, aber wichtigen Schritt können Universitäten mehr Informatik-Studienplätze anbieten, wodurch der Numerus Clausus wegfallen soll und mehr Informatik-Lehrer ausgebildet werden können“, sagt Pieper. „Derzeit geben häufig noch fachfremde Lehrer ohne entsprechendes Studium Informatik-Unterricht. Das kann nicht sein.“ So lagen für das Schuljahr 2016/17 die entsprechenden Quoten zwischen 36,2% an Gymnasien und unglaublichen 82,8% an Hauptschulen.

„Für uns PIRATEN sind diese Änderungen ein erster Schritt hin zu Informatik-Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler“, sagt Pieper. „Denn in Zeiten der Digitalisierung noch immer zu glauben, informatische Allgemeinbildung könne fächerübergreifend oder in freiwilligen AGs gelehrt werden, ist einfach nur eines: verantwortungslos.“

Unter TOP 4 findet sich hier unser Original-Antrag sowie der angenommene Änderungsantrag

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/steter-tropfen-hoehlt-den-stein-nrw-staerkt-auf-initiative-der-piraten-den-informatik-unterricht/feed/ 0
Kampmann riskiert Kita-Kollaps: Geld fließt erst nach der Wahl. Vielleicht. Irgendwann. https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/kampmann-riskiert-kita-kollaps-geld-fliesst-erst-nach-der-wahl-vielleicht-irgendwann/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/kampmann-riskiert-kita-kollaps-geld-fliesst-erst-nach-der-wahl-vielleicht-irgendwann/#respond Thu, 06 Apr 2017 08:34:24 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452998 Weiterlesen »]]>

Die Kindertagesstätten in NRW sind chronisch unterfinanziert. Allein die Einrichtungen im Bereich der freien Träger weisen ein Defizit von 1,5 Milliarden Euro auf. Das schlägt sich vor allem auf die Personalausstattung nieder: Die Zahl der fehlenden Erzieher hat sich gegenüber 2012 verdoppelt und wird zurzeit bei 15.600 verortet.

Trotz dieser verheerenden Lage haben SPD, GRÜNE und FDP eine Zwischenfinanzierung von zwei Milliarden Euro für Kitas in NRW abgelehnt. Die CDU enthielt sich bei dem Antrag, den die PIRATEN gestellt hatten.

„Familienministerin Kampmann schiebt die ausreichende Finanzierung auf die nächste Legislatur-Periode, womöglich bis ins Jahr 2019 – wenn sie überhaupt kommt“, entrüstet sich Daniel Düngel, Familienpolitischer Sprecher der PIRATEN im Landtag. „Schon jetzt müssen die Kitas überall knapsen und knausern, viele stehen kurz vor der Schließung. Doch die Ministerin riskiert einen Kita-Kollaps und gefährdet so die Zukunft der Jüngsten.“

Antrag sowie Stellungnahmen von Experten gibt es hier.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/kampmann-riskiert-kita-kollaps-geld-fliesst-erst-nach-der-wahl-vielleicht-irgendwann/feed/ 0
Die Europäische Union: Ein Demokratie- und Freiheitsprojekt mit Defizit https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/die-europaeische-union-ein-demokratie-und-freiheitsprojekt-mit-defizit/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/die-europaeische-union-ein-demokratie-und-freiheitsprojekt-mit-defizit/#respond Wed, 05 Apr 2017 14:41:31 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452993 Weiterlesen »]]>

Bei der heutigen Debatte zur „Zukunft der Europäischen Union“ lobten die PIRATEN die EU als eines der „erfolgreichsten Demokratie- und Freiheitsprojekte der jüngeren Geschichte“ – und kritisierten als einzige ihren wohl gravierendsten Konstruktionsfehler: das Defizit an demokratischer Legitimation.

„Der Einigungsprozess konzentrierte sich vornehmlich auf wirtschaftliche Integration, mit guten, aber auch teils verheerenden Resultaten wie die Finanzkrise ab 2007/08 zeigte“, sagte der Europapolitische Sprecher Dr. Joachim Paul in seiner Rede im Landtag. „Politischen Entscheidungen auf europäischer Ebene müssen europaweite öffentliche Debatten vorausgehen, an denen sich alle Menschen auch angemessen beteiligen können. Ohne gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Kommunikation ist das unmöglich. Zur Überwindung des Demokratiedefizits brauchen wir eine echte europäische Öffentlichkeit, auf Basis eines freien Internets. Daran arbeiten wir jeden Tag!“

Paul plädierte zudem für eine positive Vision für den Kontinent: „Denn oftmals bedeutet die EU für die junge Generation nur noch ein lebloser Binnenmarkt oder chancenvernichtendes Spardiktat.

Was wir brauchen ist ein Europa des sozialen Ausgleichs, der politischen Transparenz, der Bildung in der digitalen Welt und der fairen Unternehmensbesteuerung. Ein Systemupdate für Europa ist verfügbar. Lasst es uns installieren.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/die-europaeische-union-ein-demokratie-und-freiheitsprojekt-mit-defizit/feed/ 0
Rumble in the Ticket Jungle: #Fahrscheinfrei vs. #2Euro1NRW https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/rumble-in-the-ticket-jungle-fahrscheinfrei-vs-2euro1nrw/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/rumble-in-the-ticket-jungle-fahrscheinfrei-vs-2euro1nrw/#respond Wed, 05 Apr 2017 08:31:30 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452986 Weiterlesen »]]>

Herzlich willkommen Ladies and Gentleman zum großen ÖPNV-Fight des Jahres. In der orangen Ecke steht #Fahrscheinfrei: das Projekt der Piratenfraktion, das über die letzten fünf Jahre evaluiert und mit Studien und Berechnungen nur auf eine Umsetzung wartet. Und in der grünen Ecke #2Euro1NRW: eine fixe Wahlkampf-Idee der Grünen, für die es keinerlei Studien oder Berechnungen für NRW gibt.

„#2Euro1NRW ist überhaupt nicht durchdacht: Es belastet den Staatshaushalt immens, doch nur wenige Leute profitieren davon. Es ist absolute Klientel-Politik“, sagt #Fahrscheinfrei-Coach und PIRATEN-Verkehrsexperte Oliver Bayer. „Bei #Fahrscheinfrei hingegen profitieren alle Menschen, und der öffentliche Haushalt wird geschont. Wenn es nur nach den besseren Argumenten geht, haben wir schon gewonnen.“ (siehe Tabelle weiter unten)

Allerdings haben gerade im Wahlkampf unsinnige, aber vollmundige Versprechen durchaus Chancen auf Erfolg. „Die Regierungspartei wirft einen Minister in den Ring. Den haben wir noch nicht. Doch in allen anderen Bereichen sind wir besser aufgestellt“, so Bayer. Der erste Schlagabtausch findet an diesem Mittwoch gegen 18 Uhr statt: Im Plenum wird ein PIRATEN-Antrag behandelt, der die Finanzierung eines Fahrscheinfrei-Modellprojekts fordert.

Hier die ganze Debatte:

Und hier eine Übersicht:

 

 

ORIGINAL VS KOPIE

BUS UND BAHN #FAHRSCHEINFREI

BILLIGE 2€-KOPIE

PARTEI

PIRATEN

Bündnis 90/Die Grünen

VORARBEIT

Im Wahlprogramm seit 2009, Evaluiert seit 2011, Enquetekommission im Landtag NRW initiiert und geführt, mehrere Studien und Berechnungen

Wahlkampf-Idee gehabt, in Enquetekommission das Vorbild Wien gut gefunden. In den letzten fünf Jahren im Landtag oder der Regierung nicht selbst aktiv gewesen.

ZIELGRUPPE

Alle Menschen in NRW

333.333 Fahrgäste pro Jahr (eine Million insgesamt), alle anderen gehen leer aus.

NACHHALTIGKEIT?

Ja, die falsche Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte wird sich grundlegend, aber ohne Verbote, zum Besseren verändern.

Nein, es werden nur Symptome behandelt und auch nur eine Auswahl an Menschen profitiert davon (Klientelpolitik).

NEUE FAHRGÄSTE?

Ja, weil es für alle sehr viel einfacher wird und alle es sofort und bei jeder Gelegenheit nutzen können.

Nein, einige bisherige Fahrgäste freuen sich über das verbilligte Ticket. Weiterhin hohe Hürde für Gelegenheitsfahrgäste.

UMSTEIGER?

Ja, denn es ist ganz einfach „einsteigen und losfahren“. Es gibt keine Einstiegshürden mehr. Ausprobieren ist möglich. Ein zusätzlicher Anreiz zum Umsteigen ist, dass Bus und Bahn bereits bezahlt sind.

Nein, der Erwerb des neuen Tickets erfordert eine bewusste und langfristige Entscheidung. Außerdem reicht das Kontingent (333.333 pro Jahr) nicht einmal für alle heutigen Abo-Kunden.

ATTRAKTIVERES ÖPNV-ANGEBOT?

Ja, weil mehr Einnahmen und mehr Fahrgäste ÖPNV-Ausbau bringen.

Nur mit zusätzlichem Geld aus dem Staatshaushalt.

ABSCHAFFEN DES TARIFDSCHUNGELS?

Ja, kein Tarifdschungel, keine Tarife, keine Zonen, kein Expertenwissen mehr nötig. Keine Hürden für Gelegenheitsfahrgäste. Keine Angst mehr, versehentlich Schwarz zu fahren.

Nein, es wird sogar noch komplizierter, weil ein zusätzliches Ticket eingeführt, aber keines abgeschafft wird.

Gelegenheitsfahrgäste haben gar keine Einfachheits-Vorteile.

GERECHT?

Ja, alle profitieren davon: Mobilität für ausnahmslos alle; kein Autozwang mehr: zusätzliche Wahlfreiheit auch für Autofahrende; weniger Lärm, Dreck, Unfälle, Staus und Platzverbrauch. Erschließung auch von bisher vom ÖPNV vernachlässigten Gebieten (dort die höchsten Neuinvestitionen; die Landbevölkerung finanziert also nicht den Nahverkehr in der Großstadt).

Nein, denn nach einer Million Tickets (333.333 pro Jahr) ist Schluss, alle anderen bekommen nichts; nicht einmal alle Abo-Kunden werden bedient; keine Wahlfreiheit jederzeit für alle; teurer als das deutlich schlechtere Sozialticket und für ärmere Menschen nicht bezahlbar. Dafür müssen aber alle Menschen die Zusatzkosten über die Steuern tragen.

KOSTEN FÜR DEN LANDESHAUSHALT?

(OHNE ÖPNV-AUSBAU)

Keine: „Bus und Bahn fahrscheinfrei“ ist das Ergebnis innovativer Finanzierungsinstrumente wie der solidarischen Umlage, der Kurtaxe oder zweckgebundenen Erschließungsabgaben.

Hoch: Das 2-EUR-Ticket belastet direkt den Landeshaushalt. Die Grünen können derzeit nicht nennen, wie hoch die Kosten sein würden. Unkalkulierbare Kosten würden durch die Begrenzung gedeckelt.

WER ZAHLT?

Die, die anschließend davon profitieren. Bei der solidarischen Umlage zahlen alle einen äußerst geringen Beitrag, aber alle profitieren davon.

Alle Menschen zahlen über die Steuern die vergünstigten Tickets, aber nur einige (maximal eine Million Fahrgäste) können sie tatsächlich nutzen

 
 

 

 

FINANZIELL DURCHDACHT?

Ja, die neuen, innovativen, kommunalen Finanzierungsinstrumente wurden fünf Jahre untersucht. Fahrscheinfrei rodet nicht nur den Tarifdschungel; Aufgabe ist auch die bessere Finanzierung des ÖPNV.

Nein, die 2 EUR sind ein politischer Preis und irgendwo (auch für den Ausbau) muss nun das Geld herbeiregnen. Alle Mittel aus dem Bund (u.a. die Regionalisierungsmittel) sind bereits jetzt fest verplant.

PREIS

15 EUR durchschnittlich pro Einwohner und Monat. (30 EUR, wenn durch Ausnahmen nur die Hälfte der Einwohner zahlt.)

60 EUR pro Begünstigter und Monat

VORBILD

Semesterticket und Bürgerticket: Die PIRATEN haben die Finanzierungsinstrumente erweitert: der fahrscheinfreie Nahverkehr kann auf mehreren Finanzierungssäulen stehen; Städte wie Hasselt und Tallinn sind nur teilweise Vorbilder.

Wien: Hier kostet das Abo 1 EUR pro Tag, 365 EUR im Jahr. Allerdings dürfen es dort alle kaufen und es ersetzt den Tarifwirrwar. Es ist nicht aufgesetzt, sondern gehört zum ÖPNV-Gesamtkonzept.

PERSPEKTIVE

Nach Modellprojekten (Praxiserprobung) landesweite Einführung. Langfristige Modellprojekte (mind. 2 Jahre) können eine starke aber freiwillige Veränderung des Verkehrsverhaltens der Bevölkerung zeigen.

Auf drei Jahre begrenztes Sonderangebot. Danach Evaluierung. Kaum Veränderungen des Verkehrsverhaltens oder des Verkehrssystems erwartbar.

GESAMTKONZEPT

Moderne, smartgerechte Verkehrswende mit konkretem Fahrplan bis 2025. Das beinhaltet eine Prioritätenverschiebung und einen massiven Ausbau des ÖPNV.

Sonderangebot vom 1.1.2018 bis 31.12. 2021. Außerdem „mindestens 500 Millionen Euro jährlich in den Ausbau des Bus- und Bahnangebots

RECHTLICH UMSETZBAR?

Ja, laut juristischer Gutachten rechtfertigt die Möglichkeit, den ÖPNV nutzen zu können – unabhängig von der tatsächlichen Nutzung – die Erhebung eines zweckgebundenen Beitrages. Die dadurch generierten Mittel müssen auch zweckgebunden für diese Leistung eingesetzt werden.

Ja, aber das Konzept beruht darauf, dass die Verkehrsverbünde mitspielen und sich dies vom Land bezahlen lassen. Sollten die Gespräche nicht zielführend sein, müsste das Land eine Weisung erlassen. Ein #fahrscheinfrei-Modellversuch dagegen benötigt nur ein kommunales Bündnis.

VERANTWORTLICH FÜR UMSETZUNG

Das Land schafft die gesetzlichen Voraussetzungen; die Kreise und Kommunen können die neuen Möglichkeiten nutzen und umsetzen. Das Beispiel Frankreich zeigt, dass kaum eine Kommune die Möglichkeit neuer Finanzierungsinstrumente ausschlagen wird.

Ein „Pakt für den Nahverkehr“. Das Land NRW entschädigt die Verkehrsverbünde für „Einnahmeausfälle“.

Damit bleibt das 2-EUR-Ticket eine Dauersubvention, die sich nicht selbst trägt und keine zusätzlichen Einnahmen (wie das Semesterticket bspw.) bringt.

KOSTEN IM BETRIEB

Keine: „Bus und Bahn fahrscheinfrei“ ist das Ergebnis innovativer Finanzierungsinstrumente wie der solidarischen Umlage, der Kurtaxe oder zweckgebundenen Erschließungsabgaben.

Hoch: Das 2-EUR-Ticket belastet direkt den Landeshaushalt. Die Grünen können derzeit nicht nennen, wie hoch die Kosten sein würden. Unkalkulierbare Kosten würden durch die Begrenzung gedeckelt.

BÜRGERINITIATIVEN

Gibt es. Die in NRW stärkste Bürgerinitiative mit vielen Partnern agiert in Wuppertal mit Workshops, Vortragsreihen u.v.m., weitere gibt es bspw. in Bonn und Grevenbroich.

Gibt es nicht. Doch die Regierungspartei hat eine inoffizielle Internet-Petition an die eigene Landesregierung gestartet, um Bürgerbeteiligung vorzugaukeln.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/04/rumble-in-the-ticket-jungle-fahrscheinfrei-vs-2euro1nrw/feed/ 0
Die Game- und Netzkultur lebt mit dem Streaming: Veraltete Rundfunkkonzepte der Medienanstalten müssen für das digitale Zeitalter neu konzipiert werden! https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/die-game-und-netzkultur-lebt-mit-dem-streaming-veraltete-rundfunkkonzepte-der-medienanstalten-muessen-fuer-das-digitale-zeitalter-neu-konzipiert-werden/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/die-game-und-netzkultur-lebt-mit-dem-streaming-veraltete-rundfunkkonzepte-der-medienanstalten-muessen-fuer-das-digitale-zeitalter-neu-konzipiert-werden/#respond Wed, 29 Mar 2017 14:23:15 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452876 Weiterlesen »]]> I. Sachverhalt

Gemäß des aktuell gültigen Rundfunkstaatsvertrages braucht ein regelmäßig ausgestrahltes Liveprogramm für über 500 Personen eine Zulassung als Rundfunkangebot. Demnach hat am 21. März die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Medienanstalten beschlossen, einem beliebten Streaming-Kanal aus NRW, der auf der Streaming-Plattform „Twitch“ den Betrieb untersagen, wenn kein Zulassungsantrag gestellt wird.

Diese Einschätzung des ZAK entspricht der zurzeit gültigen Rechtslage. Problematisch ist jedoch die Übertragung von Regelungen, die für traditionellen Rundfunk geschaffen worden sind, auf das Internet. Streaming-Angebote, wie im aktuellen Fall für das sogenannte „Let’s Play“ – der Liveübertragung von Gaminghandlungen ins Netz – sind fluktuierend. Die Streaming-Angebote sind nicht immer mit kommerziellen Absichten verbunden.

Jede Privatperson im Netz kann mit entsprechender Motivation selbst zum Live-Sender werden und damit Teil einer netztypischen „n:n-Kommunikation“ (Nutzer zu Nutzer). Diese Form der Kommunikation bedeutet, dass ein Sender gleichzeitig Empfänger ist und diese Rolle sich je nach Blickwinkel und aktueller Aktivität ändern kann. Ein Sender nach traditioneller Auffassung von Rundfunk strahlt aus und wird von einem Publikum empfangen. Der Sender selbst ist kein Empfänger.

Zusätzlich muss beachtet werden, dass die Anbieter von solchen Live-Streams nicht die Inhaber der jeweiligen technischen Plattform sind, von der aus sie ihr Angebot zur Verfügung stellen. Daher ist es notwendig, die Rolle der jeweiligen Streaming-Plattform zu evaluieren.

II. Der Landtag stellt fest

  • Die aktuell gültige Rechtslage im Rundfunkstaatsvertrag für genehmigungspflichtigen Rundfunk ist für die Art und Form von Video-Liveübertragungen im Internet nicht in allen Aspekten übertragbar.
  • Für die Live-Übertragungen von Audioinhalten gelten nicht dieselben Regeln.
  • Einzelpersonen ohne kommerzielle Interessen können potenziell ein großes Publikum im Netz erreichen. Dies würde nach derzeitiger Rechtslage zu hohem bürokratischen Genehmigungsaufwand führen, der nicht gerechtfertigt ist und Innovation hindert.
  • Die Situation bezüglich Live-Streaming-Angeboten muss bezüglich der Anbieter von technischen Streaming-Plattformen und der jeweiligen einzelnen Streamer getrennt evaluiert werden.

III. Der Landtag fordert die Landesregierung auf

  • Die Unterschiede zwischen traditionellem Rundfunk und Live-Streaming-Angeboten im Internet zu evaluieren
  • die Unterschiede zwischen den jeweiligen Technischen Streaming-Plattformen und einzelnen Live-Streamern zu untersuchen
  • Die Ergebnisse der oben genannten Prüfaufträge für die Novellierung des Rundfunkstaatsvertrages zu nutzen
]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/die-game-und-netzkultur-lebt-mit-dem-streaming-veraltete-rundfunkkonzepte-der-medienanstalten-muessen-fuer-das-digitale-zeitalter-neu-konzipiert-werden/feed/ 0
Davon würde Erdogan träumen: Das neue Patriotismus-Gesetz von Heiko Maas https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/davon-wuerde-erdogan-traeumen-das-neue-patriotismus-gesetz-von-heiko-maas/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/davon-wuerde-erdogan-traeumen-das-neue-patriotismus-gesetz-von-heiko-maas/#comments Wed, 29 Mar 2017 08:06:31 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452863 Weiterlesen »]]>

Wenn es nach dem neuen Gesetzesentwurf von Justiziminister Heiko Maas geht, werden in Deutschland schon bald „verfassungsfeindliche Verunglimpfungen“ oder „landesverräterische Fälschungen“ innerhalb von 24 Stunden gelöscht. Das geht aus dem Referentenentwurf des „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ hervor, der zur Notifizierung an die EU geschickt wurde. (Heise.de und Netzpolitzik.org berichten)

„Hätte es so etwas in der Art schon 1962 gegeben, wäre es nie zur Spiegel-Affäre gekommen, weil der ausschlaggebende Artikel einfach gelöscht worden wäre“, sagt Michele Marsching, Fraktionsvorsitzender Piratenfraktion im Landtag NRW. „Dieser Gesetzesentwurf ist der er erste Schritt zu einer vollumfänglichen Zensur, vor der wir PIRATEN schon immer gewarnt haben. Denn was verfassungsfeindlich oder Landesverrat ist, haben immer noch Gerichte zu entscheiden und nicht eine privatisierte Patriotismus-Polizei, wie Heiko Maas sie offenbar fordert.“

Bereits am 17. März hatten die PIRATEN im Landtag NRW einen Antrag eingebracht, der die Landesregierung aufforderte, solchen Bestrebungen vorzubeugen. „Wir sind gegen Zensur, für Meinungsfreiheit“, sagte Nico Kern in seiner Rede. Doch alle anderen Fraktionen – selbst die sich sonst so liberal gebenden Grünen und FDP – lehnten den Antrag ab.

„Wir PIRATEN sind offenbar die letzte Partei in Deutschland, die sich noch dafür einsetzt, dass die Gewaltenteilung beibehalten wird: Die Exekutive darf sich nicht in die Belange der Judikative einmischen“, sagt Marsching. „Derzeit zeigen wir immer mit dem Finger auf die Türkei und kritisieren Erdogan für seinen Umgang mit der Meinungsfreiheit. Was aber in unserem eigenen Land geschieht, bekommt kaum jemand mit – und irgendwann fliegt uns das um die Ohren. Dann aber wird keiner mehr darüber berichten.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/davon-wuerde-erdogan-traeumen-das-neue-patriotismus-gesetz-von-heiko-maas/feed/ 1
PIRATEN zwingen Rot-Grün zum Handeln: Informationspflicht für Fußballfans kommt https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/piraten-zwingen-rot-gruen-zum-handeln-informationspflicht-fuer-fussballfans-kommt/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/piraten-zwingen-rot-gruen-zum-handeln-informationspflicht-fuer-fussballfans-kommt/#comments Tue, 28 Mar 2017 09:27:37 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452860 Weiterlesen »]]>

Wer bei einem Fußballspiel nur zuschaut, kann unter Umständen – ohne etwas getan zu haben – ganz schnell aktenkundig bei der Polizei werden und steht plötzlich als Krimineller da. Möglich machen das die Regeln der sogenannten Datei „Szenekundige Beamte“ – kurz: SKB-Datei (mehr dazu hier).

Die Piraten fordern seit langem ein Ende dieser grundrechtsverletzenden Praxis. Um aber etwas konstruktiv verändern zu können, gingen sie moderat vor und forderten, dass die Betroffenen über die Speicherung ihrer Daten informiert werden sollen. „Nur wer informiert ist, kann sich auch wehren“, sagt Pirat Daniel Düngel, der im Landtag NRW für die Interessen von Fußballfans kämpft.

Nach der Anhörung von Experten im Sportausschuss des Landtages NRW am 14. März 2017, die die Position der PIRATEN mehrheitlich unterstützten, sind die regierungstragenden Fraktionen nun dazu gezwungen, der Forderung der PIRATEN im Sinne des Datenschutzes nachzugeben. Mit einem gemeinsamen Entschließungsantrag wird endlich die Informationspflicht eingeführt.

„Wir sind zwar immer noch der Meinung, dass diese geheime Datensammlung grundsätzlich gelöscht werden muss. Aber mit einer Informationspflicht werden die Rechte der Fußballfans deutlich gestärkt“, sagt Düngel. „Dass eine Oppositionspartei die Regierung so deutlich zum Handeln zwingen kann, ist ein großer Erfolg und beweist einmal mehr: die PIRATEN werden im Landtag gebraucht!“

Beratungsverlauf des Original-Antrags

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/piraten-zwingen-rot-gruen-zum-handeln-informationspflicht-fuer-fussballfans-kommt/feed/ 1
VRR erwägt fahrscheinfreien Nahverkehr – eine Forderung der PIRATEN https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/vrr-erwaegt-fahrscheinfreien-nahverkehr-eine-forderung-der-piraten/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/vrr-erwaegt-fahrscheinfreien-nahverkehr-eine-forderung-der-piraten/#respond Fri, 24 Mar 2017 09:56:24 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452841 Weiterlesen »]]> Der Abschlussbericht der Piraten-Enquetekommission zur Finanzierung des Öffentlichen Personenverkehrs schlägt hohe Wellen beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Im Ausschuss für Tarif und Marketing hat der VRR den Vertretern von Kommunalpolitik und Fahrgästen zugesagt, die Finanzierbarkeit eines von allen Bewohnern gemeinschaftlich zu finanzierenden Tickets für Bus und Bahn zu untersuchen.

„Genau das ist eine der Empfehlungen unseres Berichtes“, sagt Oliver Bayer, Verkehrsexperte der Piratenfraktion NRW und Vorsitzender der Enquetekommission. „Wir sprechen vom fahrscheinfreien Öffentlichen Nahverkehr, bei dem alle – ohne Fahrschein – einfach einsteigen und mitfahren können. Piraten fordern das seit Jahren und haben vor und nach der Enquetekommission verschiedene Machbarkeitsstudien dazu in Auftrag gegeben und vorgelegt. Vorbild ist das ebenfalls solidarisch finanzierte Semesterticket für Studierende – ein Erfolgsmodell.“

Christian Gebel, Vertreter der Piratenpartei in der Verbandsversammlung des VRR, ergänzt: „Noch liegt die Berechnung natürlich nicht vor, aber das Ziel liegt bei etwa 30 Euro pro Person und Monat. Das scheint auch realistisch, denn in diesem Preisrahmen liegt heute bereits das Semester-Ticket der Studierenden.“

Auf www.fahrscheinfrei.de erfährt man mehr.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/vrr-erwaegt-fahrscheinfreien-nahverkehr-eine-forderung-der-piraten/feed/ 0
CDU, SPD und Grüne verhindern Abstimmung über verfassungswidrige Abgeordneten-Boni https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/cdu-spd-gruene-und-fdp-verhindern-abstimmung-ueber-verfassungswidrige-abgeordneten-boni/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/cdu-spd-gruene-und-fdp-verhindern-abstimmung-ueber-verfassungswidrige-abgeordneten-boni/#comments Thu, 23 Mar 2017 15:03:31 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452835 Weiterlesen »]]>

Das Urteil des renommierten Staatsrechtlers Hans Herbert von Arnim fällt deutlich aus: „Die Funktionszulagen sind verfassungswidrig und in Nordrhein-Westfalen besonders hoch. Deswegen wollen die Abgeordneten sie möglichst verstecken“, sagte er in einem Bericht von Report Mainz vom 7. März 2017.

Die Piratenfraktion NRW hatte schon im Januar einen Antrag und im Februar einen Gesetzesentwurf zur Abschaffung dieser Boni für Abgeordnete gestellt. Eigentlich hätte der Gesetzesentwurf heute im Hauptausschuss beraten und abgestimmt werden können. CDU, SPD und Grüne meldeten aber plötzlich noch weiteren Beratungsbedarf an – wohlwissend, dass keine weitere Sitzung des Hauptausschuss vor der Wahl mehr stattfindet.

„Das ist eine Riesensauerei“, sagt Michele Marsching, Sprecher der Piraten im Hauptausschuss. „Ich kann nicht glauben, dass CDU, SPD und Grüne auf so dreiste Art und Weise eine Abstimmung über diese Boni im Sande verlaufen lassen.“

Der Landesrechnungshof NRW kritisiert diese Boni-Vergabe ebenfalls, hat aber keine Sanktionsmöglichkeiten.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/cdu-spd-gruene-und-fdp-verhindern-abstimmung-ueber-verfassungswidrige-abgeordneten-boni/feed/ 9
Qualiltät von Polizeibewerbern in NRW auf Rekordtief https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/qualiltaet-von-polizeibewerbern-in-nrw-auf-rekordtief/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/qualiltaet-von-polizeibewerbern-in-nrw-auf-rekordtief/#respond Mon, 20 Mar 2017 18:54:38 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452801 Weiterlesen »]]> Wie aus einer Antwort der Landesregierung zu meiner Kleinen Anfrage hervorgeht, steht es sehr schlecht um den dringend benötigten Polizeinachwuchs. Nicht nur, dass die Bewerberzahlen bei immer mehr Einstellungen nicht entsprechend mit ansteigen, sinkt auch die durchschnittliche Leistung beim Einstellungstest seit Jahren kontinuierlich.

Nun rächt sich, was ich im Landtag schon seit Jahren immer wieder kritisiere. Die Forderung nach immer mehr Einstellungen bei der Polizei wirkt sich gleichzeitig negativ auf die Qualität der Polizeianwärterinnen und -anwärter aus, denn bei den seit Jahren kontinuierlich steigenden Einstellungszahlen hat sich die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber dagegen kaum verändert. Immer nur mehr Polizei zu fordern geht am Ziel vorbei, wenn gleichzeitig die Qualität darunter leidet. Denn dies schadet letztlich nur dem Rechtsstaat, dem Image der Polizei und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern, die insbesondere in einem derart sensiblen Bereich wie der inneren Sicherheit zurecht eine deutlich über dem Durchschnitt liegende Leistung ihrer Polizei erwarten dürfen.

Die Leistung einer Polizeibewerberin bzw. eines Polizeibewerbers bemisst sich nach dem sogenannten Rangordnungswert (ROW). Je höher dieser ist, desto weiter oben wird die jeweilige Bewerberin bzw. der jeweilige Bewerber in eine Rangliste eingetragen. Werden, wie z.B. im Jahr 2016, 1.920 Anwärterinnen und Anwärter eingestellt, bekommen die ersten 1.920 Kandidatinnen und Kandidaten dieser Liste eine Einstellungszusage. Sagt jemand ab oder kann aus sonstigen Gründen doch nicht eingestellt werden, rückt die oder der Nächste auf der Liste nach.

Während im Jahr 2010 noch so gut wie alle letztlich eingestellten Bewerberinnen und Bewerber überdurchschnittliche Leistungen erbrachten, konnte im Jahr 2016 bereits ein knappes Drittel dieser Gruppe nur unterdurchschnittliche Leistungen vorweisen, und dies obwohl seit 2010 zusätzlich auch die durchschnittliche Leistung insgesamt signifikant gesunken ist.

Diese Zahlen sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Hinzu kommt, dass auch die Anforderungen in sportlicher und medizinischer Hinsicht (Anforderungen, die nicht in den ROW mit einfließen) ebenfalls seit Jahren herabgesetzt werden. Während die Polizei vor einigen Jahren die sportliche Leistungsfähigkeit von Bewerberinnen und Bewerbern noch selbst feststellte, reicht heute der externe Nachweis des deutschen Sportabzeichens sowie des DLRG-Rettungsschwimmerabzeichen jeweils in Bronze. Und selbst dort haben sich die Anforderungen immer weiter reduziert. Musste ein männlicher, 19-29 Jahre alter Bewerber beispielsweise im Jahr 2012 eine Laufstrecke von 3.000m noch in 13:00 Min. absolvieren, hat er heute, je nach Altersstufe (inwischen gibt es drei statt wie vorher nur eine Altersgruppe im Bereich zwischen 19 und 29 Jahren), zwischen 16:50 Min. und 17:20 Min. Zeit. Das hat nichts mehr mit Sport zu tun, das ist 3.000m Spazierengehen. Es gibt Anwärterinnen und Anwärter, bei denen sich nach(!) der Einstellung herausstellt, dass sie nicht einmal ihren Kopf unter Wasser tauchen können. Da frage ich mich schon manchmal, welcher Onkel denen wohl das Schwimmabzeichen bescheinigt hat, ohne dass die Leistung tatsächlich erbracht wurde.

Die Landesregierung schafft es einfach nicht, eine ausreichende Zahl an Menschen für den Polizeiberuf zu interessieren. Dies ist jedoch nicht verwunderlich. Schlechte Bezahlung, schlechte Aufstiegschancen sowie schlechte Voraussetzungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei gleichzeitig immer mehr Belastung und Aufgaben. Unter solchen Bedingungen reicht das Argument des sicheren Arbeitsplatzes allein nicht mehr aus.

Wir müssen den Polizeiberuf attraktiv und modern gestalten, um mehr Menschen dafür zu interessieren. Außerdem könnte man, indem man auch Haupt- und Realschüler wieder für den Polizeidienst zulässt, die Zahl der potentiellen Bewerberinnen und Bewerber kurzfristig und auf einen Schlag nahezu verdoppeln. Nur weil jemand kein Abitur hat, ist er nicht automatisch ein schlechterer Polizeibeamter, zumal auch die Bewerberinnen und Bewerber dieser Schulformen letztendlich dieselben Leistungen erbringen müssten, wie ihre Kolleginnen und Kollegen mit Abitur. Zunächst müsste allerdings sichergestellt werden, dass diese Bewerberinnen und Bewerber im Vorfeld der eigentlichen Ausbildung die Fachhochschulreife nachholen, da es sich bei der Polizeiausbildung in NRW um ein Fachhochschulstudium handelt. Dies wäre jedoch kein großes Problem, wie entsprechende Modelle anderer Bundesländer beweisen.

Die Landesregierung sowie die regierungstragenden Fraktionen von SPD und Grünen müssen sich die Frage stellen, was für eine Polizei sie zukünftig haben möchten. Möchten sie Bewerberinnen und Bewerber einstellen, die gerade noch soeben für den Polizeidienst geeignet sind oder möchten sie lieber solche einstellen, die im vorderen Drittel des Leistungsspektrums liegen? Die derzeitige Situation jedenfalls hat nicht mehr das Geringste mit Bestenauslese zu tun. Bei gerade einmal 2.625 geeigneten Bewerbern und knapp 2.000 Einstellungen im Jahr 2016 musste so gut wie jeder genommen werden, der gerade noch irgendwie geeignet war. Zumal 203 Bewerberinnen und Bewerber ihre Bewerbung im Nachhinein von sich aus zurückgezogen haben. Ich befürchte, dass das ausgerechnet 203 aus dem oberen Leistungsdrittel waren, denn solche Bewerberinnen und Bewerber bekommen natürlich auch Stellen mit deutlich besseren Konditionen in der freien Wirtschaft.

 

Die Antwort der Landesregierung trägt die Drucksachennummer 16/14518 und wird ab dem 21.03.2017 in der Datenbank des Landtages NRW verfügbar sein.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/qualiltaet-von-polizeibewerbern-in-nrw-auf-rekordtief/feed/ 0
Personalwechsel in der Piratenfraktion https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/personalwechsel-in-der-piratenfraktion/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/personalwechsel-in-der-piratenfraktion/#respond Fri, 10 Mar 2017 14:00:15 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452676 Weiterlesen »]]> Michele Marsching, Vorsitzender der Piratenfraktion im Landtag NRW, erläutert Personalwechsel in der Piratenfraktion:

Der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der Piratenfraktion im Landtag NRW, Marc Olejak aus Düsseldorf, hatte sein Amt am Aschermittwoch aus persönlichen Gründen niedergelegt. Die Fraktion wählte in der vergangenen Fraktionssitzung Torsten Sommer aus Dortmund zum Nachfolger.

Michele Marsching: „Ich danke Grumpy herzlich für seine bisherige Arbeit als Parlamentarischer Geschäftsführer. Mit ihm konnte ich als Fraktionsvorsitzender immer gut zusammenarbeiten. Für seinen Schritt habe ich vollstes Verständnis und freue mich auch auf die weitere Zusammenarbeit mit Marc als Abgeordneten.

Dass Torsten sich bereit erklärt hat, diesen Job zu übernehmen, freut mich ebenso. Dies umso mehr, als dass es bei den PIRATEN dafür keine verfassungswidrigen Sonderzahlungen gibt, sondern nur mehr Arbeit.“

Ein weiterer Personalwechsel kündigt sich in der Pressestelle an. Der Pressesprecher Mario Tants verlässt zum 31. März die Fraktion. Es ist derzeit nicht beabsichtigt, die Stelle wieder zu besetzen. Die Koordinierung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wird ab dem 16.3. der Abgeordnete Daniel Düngel übernehmen. Daniel Düngel ist hierfür telefonisch unter 0211 97532453 erreichbar.

„Mario hat uns gebeten seinen Vertrag aufzulösen, um ein Angebot aus seiner Heimat Schleswig-Holstein annehmen zu können. Diesem Wunsch haben wir schweren Herzens entsprochen, freuen uns aber auch darüber, dass die Sachkompetenz der Fraktion auch anderswo gefragt ist. Wir wünschen Mario für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg“, erläutert Marsching diese Personalie.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/personalwechsel-in-der-piratenfraktion/feed/ 0
Kleine Anfrage: Politische Landschaftspflege per Beamtenbesoldung zur Causa Wendt https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/kleine-anfrage-politische-landschaftspflege-per-beamtenbesoldung-zur-causa-wendt/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/kleine-anfrage-politische-landschaftspflege-per-beamtenbesoldung-zur-causa-wendt/#respond Wed, 08 Mar 2017 09:25:47 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452627 Weiterlesen »]]> Kleine Anfrage der Abgeordneten Torsten Sommer, Birgit Rydlewski, Daniel Düngel und Frank Herrmann, PIRATEN

Als Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft steht Rainer Wendt im öffentlichen Diskurs und ist somit eine Person der Zeitgeschichte. Dementsprechend steht er zur Zeit im Fokus einer Berichterstattung in der sowohl ihm, wie auch dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Inneres und Kommunales Verfehlungen vorgeworfen werden.

Wie einem Bericht von Report München, und anderen Medienberichten, zu entnehmen ist, bekam Rainer Wendt offensichtlich jahrelang Beamtensold, ohne als Beamter für die Landesregierung tätig zu sein. Nach eigenen Aussagen von Herrn Wendt, der laut Bericht 2010 sogar zum Hauptkommissar befördert und ins Landesamt für polizeiliche Dienste versetzt wurde, habe er die Tätigkeit als Hauptkommissar „natürlich nicht aktiv betrieben“. Dies bedeutet, dass er praktisch besoldet vom Dienst freigestellt wurde, um seine Aufgaben als Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft wahrnehmen zu können.

Im Personalvertretungsgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Landespersonalvertretungsgesetz) werden Freistellungen im § 42 geregelt. Demnach werden Mitarbeitende vom Dienst freigestellt, wenn sie in der letzten Personalratswahl in den Personalrat gewählt worden sind und ihre Arbeit zur Erfüllung ihrer Aufgaben als Personalrat wahrnehmen. Eine etwaige Förderung, Besoldung oder Freistellung, um der (bundesweiten) Tätigkeit zur Interessenwahrung einer Gewerkschaft nachzukommen, ist weder im § 42, noch in einem anderen Paragrafen des Landespersonalvertretungsgesetzes NRW zu finden.

Für die Tätigkeit als Gewerkschaftsvertreter bezahlen die Gewerkschaften ihre Vertreter aus eigenen, von den Mitgliedern bereitgestellten Mitteln. Dies ist wohl, nach eigenen Aussagen, auch im Fall von Herrn Wendt so.

Dem Bericht und den Aussagen nach zu urteilen, bekam Herr Wendt also sowohl eine Besoldung durch das Land NRW, wie auch ein Gehalt der Deutschen Polizei-gewerkschaft. Für die Besoldung durch das Land NRW hat Herr Wendt nach eigener Aussage „natürlich“ keine Gegenleistung erbracht.

Wie dem gleichen Bericht zu entnehmen ist, wird laut eines Sprechers des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes NRW diese „Praxis zur Förderung der Gewerkschaftsarbeit“ bereits seit mindestens 10 Jahren so gehandhabt, nach Aussagen von Herrn Wendt sogar seit 200. Auch wenn die Causa Wendt durch vorzeitige Pensionierung in diesem Fall nicht mehr praktiziert wird, scheint es weitere ähnlich gelagerte Fälle zu geben. In diesem Zusammenhang kann zusätzlich auf die Herren Rettinghaus (Deutsche Polizei Gewerkschaft Nordrhein-Westfalen, DPolG NW) und Fiedler vom Bund Deutscher Kriminalbeamter verwiesen werden.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

1. Seit wann war Herr Wendt „zur Förderung der Gewerkschaftsarbeit“ tatsächlich freigestellt?
2. Welche Summe an Steuergeld wurde in dieser Zeit „zur Förderung der Gewerkschaftsarbeit“ an Herrn Wendt gezahlt?
3. Wird die Landesregierung in der Nachbetrachtung den Fall Wendt kritisch prüfen?
4. Wird die Landesregierung Leistungen, die ohne Gegenleistung an Herrn Wendt geflossen sind, zurückfordern?
5. Sollte es zu unrechtmäßig erbrachten Leistung an Herrn Wendt gekommen sein, wird die Landesregierung die Pensionsansprüche des Herrn Wendt entsprechend senken?

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/kleine-anfrage-politische-landschaftspflege-per-beamtenbesoldung-zur-causa-wendt/feed/ 0
Kleine Anfrage: Politische Landschaftspflege per Beamtenbesoldung – generelle Handhabung https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/politische-landschaftspflege-per-beamtenbesoldung-generelle-handhabung/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/politische-landschaftspflege-per-beamtenbesoldung-generelle-handhabung/#respond Wed, 08 Mar 2017 09:22:56 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452625 Weiterlesen »]]> Kleine Anfrage der Abgeordneten Torsten Sommer, Birgit Rydlewski, Daniel Düngel und Frank Herrmann, PIRATEN

Wie einem Bericht von Report München und anderen Medienberichten zu entnehmen ist, bekam Rainer Wendt offensichtlich jahrelang Beamtensold, ohne als Beamter für die Landesregierung tätig zu sein. Nach eigenen Aussagen von Herrn Wendt, der laut Bericht 2010 sogar zum Hauptkommissar befördert und ins Landesamt für polizeiliche Dienste versetzt wurde, habe er die Tätigkeit als Hauptkommissar „natürlich nicht aktiv betrieben“. Dies bedeutet, dass er praktisch besoldet vom Dienst freigestellt wurde, um seine Aufgaben als Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft wahrnehmen zu können.

Im Personalvertretungsgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Landespersonalvertretungsgesetz) werden Freistellungen im § 42 geregelt. Demnach werden Mitarbeitende vom Dienst freigestellt, wenn sie in der letzten Personalratswahl in den Personalrat gewählt worden sind und ihre Arbeit zur Erfüllung ihrer Aufgaben als Personalrat wahrnehmen. Eine etwaige Förderung, Besoldung oder Freistellung, um der (bundesweiten) Tätigkeit zur Interessenwahrung einer Gewerkschaft nachzukommen, ist weder im § 42, noch in einem anderen Paragrafen des Landespersonalvertretungsgesetzes NRW zu finden.

Für die Tätigkeit als Gewerkschaftsvertreter bezahlen die Gewerkschaften ihre Vertreter aus eigenen, von den Mitgliedern bereitgestellten, Mitteln. Dies ist wohl, nach eigenen Aussagen, auch im Fall von Herrn Wendt so.

Dem Bericht und den Aussagen nach zu urteilen, bekam Herr Wendt also sowohl eine Besoldung durch das Land NRW, wie auch ein Gehalt der Deutschen Polizei-gewerkschaft. Für die Besoldung durch das Land NRW hat Herr Wendt nach eigener Aussage „natürlich“ keine Gegenleistung erbracht.
Wie dem gleichen Bericht zu entnehmen ist, wird laut eines Sprechers des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes NRW diese „Praxis zur Förderung der Gewerkschaftsarbeit“ bereits seit mindestens 10 Jahren praktiziert. Auch wenn die Causa Wendt durch vorzeitige Pensionierung in diesem Fall nicht mehr praktiziert wird, scheint es weitere, ähnlich gelagerte Fälle zu geben. In diesem Zusammenhang kann zusätzlich auf die Herren Rettinghaus (Deutsche Polizei Gewerkschaft Nordrhein-Westfalen, DPolG NW) und Fiedler vom Bund Deutscher Kriminalbeamter verwiesen werden.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

1. Wie viele ähnliche, praktische Freistellungen praktiziert die Landesregierung, über alle exekutiven Ebenen, noch?
2. Welche Summe an Steuergeld wird im Jahr für diese „Praxis zur Förderung der Gewerkschaftsarbeit“ durch die Landesregierung, über alle exekutiven Ebenen, aufgewandt?
3. Welche Vorteile erhofft sich die Landesregierung durch die leistungserbringungsfreie Besoldung, bzw. Freistellung und gleichzeitiger Besoldung von Gewerkschaftsfunktionären?
4. Wann wurde die „Praxis zur Förderung der Gewerkschaftsarbeit“ in der Landesregierung eingeführt?
5. Durch wen wurde die „Praxis zur Förderung der Gewerkschaftsarbeit“ in der Landesregierung eingeführt?

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/politische-landschaftspflege-per-beamtenbesoldung-generelle-handhabung/feed/ 0
Klar kann man die Grünen für ihre Politikversprechen wählen, man darf nur nicht erwarten, dass diese auch umgesetzt werden https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/klar-kann-man-die-gruenen-fuer-ihre-politikversprechen-waehlen-man-darf-nur-nicht-erwarten-dass-diese-auch-umgesetzt-werden/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/klar-kann-man-die-gruenen-fuer-ihre-politikversprechen-waehlen-man-darf-nur-nicht-erwarten-dass-diese-auch-umgesetzt-werden/#respond Thu, 02 Mar 2017 15:11:29 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452583 Weiterlesen »]]> Frank Herrmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion im Landtag NRW erklärt zum heute veröffentlichten Transparenz-Ranking des Bündnisses „NRW blickt durch“:

„Jahrelang haben die Regierungsfraktionen SPD/Grüne mit billigender Inkaufnahme von FDP/CDU die von PIRATEN geforderten Transparenzreformen im Landtag abgelehnt. Gleichzeitig haben sie es versäumt, das von Ihnen versprochene Transparenzgesetz zu liefern. Das rächt sich nun. Das enttäuschende Abschneiden Nordrhein-Westfalens beim Transparenz-Ranking ist ausschließlich das Ergebnis ihrer Untätigkeit.

Der kleinere Koalitionspartner beklagt nun wieder die Blockade des größeren und doch ist allen klar, dass sie mal wieder klein beigeben und sich beugen werden. Es zeigt sich erneut: Klar kann man die Grünen für ihre Politikversprechen wählen, man darf nur nicht damit rechnen, dass diese dann auch umgesetzt werden.

Die Piratenfraktion hat bereits im Juni 2013 einen ausführlichen Entwurf eines Transparenzgesetzes für NRW eingereicht. Wir PIRATEN wiederholen unsere Forderung nach einem vernünftigen Transparenzgesetz mit Nachdruck. Denn es ist richtig und wichtig, dass staatliches Handeln auf allen Ebenen für die Bürger transparent und nachvollziehbar gestaltet wird. Anderenfalls sollten wir uns nicht wundern, wenn Rechts- und Linkspopulisten dies für sich ausnutzen. Und daran tragen Grüne und SPD eben einen gehörigen Teil der Schuld.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/03/klar-kann-man-die-gruenen-fuer-ihre-politikversprechen-waehlen-man-darf-nur-nicht-erwarten-dass-diese-auch-umgesetzt-werden/feed/ 0
Hintergrund: „Eklat“ im Landtag https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/02/hintergrund-eklat-im-landtag/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/02/hintergrund-eklat-im-landtag/#respond Wed, 22 Feb 2017 11:35:16 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452573 Weiterlesen »]]> Dreifacher Eklat im Landtag:

„Die Grünen haben sich bis zur Unkenntlichkeit verbogen.“, „NRW-Piraten lassen Abgeordnete bei Abstimmung filmen“ und „Die Piraten sprechen von einer „Entgleisung“ der Landtagspräsidentin.“ … schrieben die Medien.

Es ist etwas passiert im Landtag. Die Grünen haben einmal mehr deutlich gegen ihre mutmaßlichen Überzeugungen gehandelt und abgestimmt. Das ist schlimm, aber wir kennen das. Die PIRATEN haben im Plenum gefilmt. Auch das ist nicht neu und auch nicht unüblich.

Doch was mich wirklich trifft und wütend macht, ist, dass es im Landtag zunehmend üblich wird, die kleinste – wohl unbequeme, aber in jeder Hinsicht unfaschistische – Oppositionsfraktion mit dem Hinweis auf „die deutsche Geschichte“ und eindeutigen Nazivergleichen zu brandmarken, um dann undemokratische Exempel statuieren zu können.

Anstatt mit Offenheit, niedrigen Hürden und Transparenz faschistische Argumentationsketten zu zerbrechen, zerlegt sich im Landtag die freiheitliche parlamentarische Demokratie im vorauseilendem Gehorsam vor möglichen Wahlergebnissen selbst. Und das möchte ich gerne verhindern. Aufwachen! Bitte! Transparenz denunziert nicht und nicht jedes Systemupdate ist ein Trojaner.

Vorneweg vergreifen sich die Mitglieder des Landtagspräsidiums, vergangene Woche die Landtagspräsidentin selbst, massiv mit ihren Worten. Wiederholt fällt es dem Präsidium schwer, die gern zitierten Lehren aus der Geschichte richtig einzuordnen – und das, obwohl ein vom Präsidium selbst in Auftrag gegebenes Gutachten ganz klar zeigt, wie die Handlungen der Nazis die Demokratie gefährden und die Handlungen der PIRATEN im Gegenteil die Transparenz fördern. Hier gibt es keine Parallelen aber anscheinend viel, was eine Landtagspräsidentin falsch machen kann.

Die Äußerungen der Abgeordneten der SPD und der Grünen machen dann auch deutlich, worum es eigentlich geht: An den PIRATEN sollen die Hürden, die Verbote und Knebel erprobt werden, die man sich für rechte Parteien ausdenkt, die man im Parlament erwartet. Nach dem anfänglichen Transparenz-Aufbruch, den die PIRATEN 2012 in den Landtag brachten und den die anderen Fraktionen – als die Umfragewerte der PIRATEN noch besser waren – unterstützt hatten, folgt nun seit einigen Monaten schrittweise ein unsäglicher Demokratieabbau im Parlament. Interne Hürden werden aufgebaut, Protektionismus wird erprobt. Man ebnet den rechten Parteien den Weg und denkt nicht daran, dass man eines Tages auch als SPD oder Grüne einmal auf der anderen Seite der Hürden sitzen könnte. Das ist gefährlich.

Ihr glaubt mir nicht?

Dann beginne ich noch einmal von vorne, beim ersten Eklat:

Die Grünen handeln gegen ihr Programm

Ob sich Die Grünen nun „bis zur Unkenntlichkeit verbogen“ und ihre „Ideale verraten“ haben oder ob es von Anfang an der Plan war, in der Regierung wesentliche „grüne“ Schwerpunkte zu ignorieren – ich weiß es nicht. Viele Wählenden dürften jedenfalls erwartet haben, dass Die Grünen in Sachen Braunkohle, Cannabis, Flughäfen, Verkehrswende und Klimawandel im Landtag anders agieren; nämlich so, wie sie es auf den grünen Wahlplakaten schreiben und auf zahlreichen Veranstaltungen erzählen.

Selbst das einsame Leuchtturmprojekt der Grünen gegen den Klimawandel, der NRW-Klimaschutzplan, ist ein äußerst zahnloser Tiger. Denn er verpflichtet die anderen Ministerien zu… nichts. Als der Klimaschutzplan erstmals in ein großes landesbedeutsames Projekt, den Landesentwicklungsplan (LEP), hätte einfließen können, zog sich die Landesregierung wiederum auf Unverbindlichkeiten zurück und strich die meisten „grünen“ Maßnahmen in einer Überarbeitung anschließend komplett.

Das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr hat bisher den Klimaschutzplan ignoriert, obwohl hier das größte Potential liegt. Die wichtige Verkehrswende haben die Grünen in sieben Jahren nicht anstoßen können. Sitzung für Sitzung habe ich als PIRAT für die Verkehrswende und den Ausbau des ÖPNV argumentiert und sah CDU und FDP den Minister für seine autogerechte Politik loben. Die Grünen hielten sich weitgehend raus. Im Januar 2017 stimmten sie sogar für den Einsatz von Gigalinern in NRW. Zu Fluglärm und Flughäfen haben Die Grünen inzwischen das Wort ergriffen, sie bleiben aber im Plenum an der Seite der SPD und handeln nicht. Hier sind die Grünen und die NRW-Regierung im siebten Jahr völlig ohne Konzept; allerdings nicht ohne Anträge der PIRATEN.

Im Januar 2017 folgte der letzte einer Reihe verschiedener Anträge der PIRATEN zum Thema Cannabis. Hier konnten sich Die Grünen noch nicht einmal dazu überwinden, ihren kommunalen Mandatsträgern in den Gemeinden zu helfen, in absehbarer Zeit Modellprojekte durchführen zu können. Den Antrag „Das Land NRW muss die Freigabe von Cannabis in lizenzierten kommunalen Abgabestellen unterstützen!“ lehnten Die Grünen folglich ab. Auch diese namentliche Abstimmung – es wird eindeutig notiert, wie jedes Mitglied des Landtags abstimmt – wollten PIRATEN filmen. Sie kamen nicht dazu, weil die Landtagspräsidentin Formfehler feststellte: Es wurde vom falschen Ort aus gefilmt. Es ist aber auch so bekannt geworden, dass Die Grünen im Landtag nicht das erfüllen, was sie anderswo laut fordern und versprechen.

Es ist eventuell tatsächlich zu viel verlangt, Oppositionsanträgen zuzustimmen, aber diese dienen natürlich auch dazu, die Regierungsfraktionen auf Möglichkeiten hinzuweisen und diese Möglichkeiten haben Die Grünen in keinster Weise genutzt – weder für eigene parlamentarische Initiativen, noch für die Arbeit mit den Ministerien.

Von sieben Jahren Rot-Grün bleibt am Ende nur die Braunkohle. Die grüne Basis dürfte schmerzen, dass während der grünen Regierungszeit der Schwarzbau Datteln IV (Steinkohlekraftwerk) genehmigt wurde, noch viel schlimmer sieht es aber bei der Braunkohle aus: NRW hat massiv beim Bund lobbyiert, um die Braunkohle und die dazugehörigen Kraftwerke zu erhalten – zum Schaden der Wirtschaft, des Klima- und Umweltschutzes und der Menschen in NRW.

Es geht wohl auf das Konto der Grünen, dass Garzweiler verkleinert wurde, weil die SPD selbst diese wirtschaftliche Notwendigkeit nicht allein umgesetzt hätte. Allen Akteuren dürfte jedoch klar sein, dass man damit nur Sicherheit für ein Gebiet geschaffen hat, das ohnehin – egal unter welcher Regierung – niemals abgebaggert worden wäre. Für RWE und die Anwohner ist diese Sicherheit natürlich wichtig. Energie- und umweltpolitisch ist die Entscheidung eine Nebelkerze.

NRW braucht dringend ein Braunkohleausstiegsgesetz – wie von PIRATEN laufend gefordert – und einen Plan. In den letzten Jahren ist an dieser Stelle nichts passiert und das ist ein deutliches Versagen beider Regierungsfraktionen, unter dem NRW noch zu leiden haben wird.

In dem „Skandal-Antrag“ der PIRATEN im Februar-Plenum ging es allerdings nichtmals um einen Braunkohlestopp. Es ging darum, dass für die Braunkohle die Ewigkeitskosten abgeschätzt werden müssen; schon allein, um das Risiko für RWE und NRW zu kennen. Wir PIRATEN forderten ein „Unabhängiges Gutachten zur Kostenschätzung der gesamten Folgekosten der Braunkohle“; es wurde im Ausschuss diskutiert; es gab eine Anhörung; die Anhörung bestätigte den Politikern die Notwendigkeit eines solchen Gutachtens.

Es gab genug Zeit für Die Grünen sich zu positionieren, eigene Ideen und Anträge einzubringen oder ein Ministerium dazu zu bringen, das Gutachten anzugehen. Nichts davon ist passiert. Das ist den Grünen zu Recht peinlich. Es ist peinlich, dass es überhaupt dazu kommen musste, dass sich Die Grünen in einer öffentlichen und namentlichen Abstimmung gegen die Transparenz bei den Folgekosten der Braunkohle positionieren mussten.

Die Grünen sagen, sie könnten Anträgen mit Spaltungspotential grundsätzlich nicht zustimmen. Aber vier Jahre Braunkohle-Anträge der PIRATEN und eine lange Beratungszeit des Antrags zu den Braunkohle-Folgekosten hätten wirklich genug Gelegenheiten geboten, die Sache dann auf eigene Weise einzubringen. Wenn es die Grünen in sieben Jahren Regierungszeit nicht einmal schaffen, die Frage der Folgekosten der Braunkohle zu klären – einer Frage, die auch Braunkohlebefürworter interessieren sollte, dann muss die Frage nach dem Sinn der Grünen gestellt werden. Zumindest will ich wissen: Wann – liebe Grünen – hattet Ihr vor, das Thema anzugehen? Wann hattet Ihr vor, all diese oben genannten dringenden Themen anzugehen? Erst, wenn die CDU-Politik a la Fukushima von der Realität eingeholt wird?

Aktuell erreichen Die Grünen in der Regierungskoalition nicht mehr als wir PIRATEN in der Opposition. Akzente werden gesetzt, einzelne Anträge durchgebracht, kleine Erfolge erzielt, aber wenn es wirklich wichtig wird, werden sie abgebügelt und im Gegensatz zu uns, bemühen sie sich noch nicht einmal mehr, inhaltlich zu wirken.

Was nicht nur Die Grünen vergessen: Das Wirken in festen Koalitionen ist so bequem wie problematisch, aber nicht alternativlos. Mehrheiten, die es im Parlament und in der Bevölkerung für Themen gibt, müssen genutzt werden. Das Regieren mit wechselnden parlamentarische Mehrheiten haben Dr. Christian Stecker und Dr. Thomas Däubler vom Mannheimer Zentrum für europäische Sozialforschung sowie Dr. Steffen Ganghof von der Universität Potsdam international untersucht und auch auf Landtage in Deutschland übertragen. Sie zeigen ein international erprobtes parlamentarisches System auf, vor dem Die Grünen keine Angst haben sollten. Ich möchte nicht verschweigen: es wäre auch ein System, in dem PIRATEN Regierungsverantwortung übernehmen könnten.

PIRATEN filmen im Plenarsaal

PIRATEN wollten die Debatte zum Folgekosten-Antrag und auch die namentliche – d. h. öffentliche und mit den Namen der Abgeordneten festgehaltene – Abstimmung mit Bildmaterial dokumentieren. Die vorherige filmische Dokumentation der Cannabis-Debatte der PIRATEN im Januar wurde abgebrochen: Die Kamera hatte sich nicht auf dem dafür vorgesehenen Platz befunden – befand die Landtagspräsidentin. In der Praxis nutzen Presse und Fraktionen die komplette Tribüne für Aufnahmen.

Die PIRATEN wollten keinen Skandal mit Filmaufnahmen provozieren, also tat der Fotograf und Video-Producer alles, um die Regeln des Landtags einzuhalten. Es wurde ausschließlich von den dafür vorgesehenen Plätzen gefilmt, alles war angemeldet, besprochen und abgenommen.

Filmaufnahmen aus dem Plenum sollten – sofern keine geheimen Abstimmungen stattfinden – für Parlamentarier kein Problem sein. Sie dienen der Transparenz und der Dokumentation. Alles, was die Mitglieder des Landtags tun, tun sie öffentlich. Ich bin nicht überzeugt davon, dass es für die Demokratie und den Parlamentarismus besser wäre, wenn demnächst Gerichtszeichner die Situationen im Landtag darstellen müssen.

Selbstverständlich greifen auch PIRATEN gern auf den Livestream aus dem Plenum zurück. Gerne hätten wir auch einen Livestream für jede Anhörung und jede Ausschusssitzung – aber obwohl dies technisch nach dem Einzug der PIRATEN ins Parlament möglich wurde, tun sich die anderen Fraktionen mit dieser Form der Öffentlichkeit und Transparenz noch schwer.

Im Plenum diente der offizielle Landtags-Livestream der Landtagspräsidentin als Argument gegen unsere Aufnahmen. Doch wenn es wichtig wird, dann liefert der Livestream leider nicht die gewünschte Zuverlässigkeit, er fällt hin und wieder aus oder hat Tonprobleme. Die Aufnahmen stehen nicht sofort zur Verfügung und – ganz wichtig – der offizielle Livestream des Landtags ist nicht neutral! Wenn die Präsidentin sagt „filmen Sie von Michele Marsching nicht das T-Shirt“, dann sieht man im Livestream nur den Kopf. So neutral ist der Stream. So neutral ist die Landtagspräsidentin, die den PIRATEN am 15. Februar offiziell und einseitig die Freundschaft kündigte.

Darüber hinaus zeigt der Livestream im Wesentlichen die Redenden und das Präsidium. Zwischenrufe oder für den Parlamentarismus durchaus wichtige Situationen im Plenarsaal werden vom Livestream leider äußerst unzureichend erfasst. Dem wollte der Fotograf der PIRATEN vorbeugen. Er wollte den Stream um eigene Bilder ergänzen.

Was folgte, war ein weiterer Eklat: Die Grünen erhoben laut Einspruch und beantragten die Unterbrechung der Sitzung. Der Fotograf der PIRATEN wurde der Tribüne verwiesen und bekam Beschimpfungen mit auf den Weg. Die Speichermedien mussten der Präsidentin ausgehändigt werden.

Dies alles geschah mit zweifelhafter Argumentation aber unter großem Applaus der Fraktionen der Grünen, SPD, CDU und FDP. Ein trauriger Eklat.

Im Plenarsaal empörten sich Die Grünen, wie wir das tun könnten, PIRATEN ständen doch nur bei 1%, würden aber „uns allen hier“ schaden. Das mag der Grund für die Eskalation gewesen sein: Die augenscheinlich unwichtige Partei bedroht Mandate der Grünen.

Der wirklich große Eklat jedoch ist die Begründung der Landtagspräsidentin und dass niemand aus den anderen Fraktionen ihr offen widersprochen hat.

Die Landtagspräsidentin öffnet die Dämonentore

Landtagspräsidentin Carina Gödecke rief die Situation zum parlamentarischen Wendepunkt aus. Vorher hätte über viele Legislaturperioden ein gutes Miteinander geherrscht. Weil die PIRATEN aber am Morgen diese Filmaufnahmen als Fraktion angemeldet (!) hätten, sei ihnen das Miteinander offensichtlich nicht mehr so wichtig. Sie kündigte den PIRATEN die Freundschaft und stellte diesen Tag, diese Situation, an die Schwelle zwischen dem guten Miteinander über Jahrzehnte und dem, was folgen wird.

In der Aufzeichnung des Streams[1] kann man dies nachverfolgen. Sie ergänzt: „Und ich lasse nicht zu, dass über den Tag hinaus mit Blick auf kommende Legislaturperioden das, was einer guten parlamentarischen Sitte entspricht, von Ihnen so infrage gestellt wird.“ Es folgt der Applaus der anderen Fraktionen. Es verwundert, dass die Landtagspräsidentin ausgerechnet in angemeldeten Filmaufnahmen etwas nie-dagewesenes sieht, das die „parlamentarische Sitte“ mehr infrage stellt, als alles andere.

Wir PIRATEN erleben tatsächlich das gute Miteinander nicht mehr, seit unsere Umfragewerte schlecht aussehen. Die SPD kündigte es aus unserer Sicht bereits auf, als sie mit fadenscheinigen Gründen verhinderte, dass die Piratenfraktion im Sommer 2014 einen Sitz im Präsidium erhält. Die SPD verweigerte die Wahl eines Piraten-Vizepräsidenten. Das ist ein Novum, denn bislang – über viele Legislaturperioden – war es üblich, dass jede Fraktion im Präsidium vertreten ist. Nicht ohne Grund: Hier werden Aktuelle Stunden, Tagesordnungen und die Sitten des Hauses festgelegt, parlamentarische Prozesse begleitet und hier könnte auch ein Systemupdate seine federführende Hand finden.

Womöglich ergreift die Landtagspräsidentin die Chance des Eklats, um weitere Pflöcke „mit Blick auf kommende Legislaturperioden“ – wie sie selbst sagt – einzurammen. Und an dieser Stelle wird es hässlich und mehr als destruktiv. Das fiel auch einem Kommentator des WDR auf: „Landtagspräsidentin Gödecke von der SPD verglich das Vorgehen der Piraten gar mit den Methoden der Nationalsozialisten.“[2] WTF?

Die PIRATEN sind eine äußerst konstruktive Protestpartei. Nicht um des Störens willen machen wir manche Dinge anders als die anderen, sondern weil wir die Politik und die parlamentarische Kultur konstruktiv verändern wollen. Wir wollen keinen Umsturz und keinen Zusammenbruch. Wenn wir die anderen Fraktionen in ihrem Alltag nerven, dann erfüllt das einen brechtschen Zweck und soll wachrütteln und hin und wieder die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Üblichkeiten stellen.

2012 fragten wir PIRATEN uns in den Parlamenten und in Blogbeiträgen, wie wir Debattenkultur gestalten müssen und wie wir sie verändern können. Wir wissen inzwischen, dass die sukzessive Arbeit an Veränderungen gerade bei Gegenläufigen Tendenzen wichtig und dennoch wirksam ist, aber sehr lange dauert und eine gewisse Unnachgiebigkeit fordert. Wir nehmen aber – zum Leidwesen von PR-Strategen – nicht die Brechstange, die schnell destruktiv wird. Unsere Intention bleibt stets erkennbar.

Das ist wichtig und führt uns zu einem Exkurs ins Plenum am 4. Dezember 2015. Am Rednerpult hatte ich den Zuschauenden und Abgeordneten zu Beginn meiner Rede einen komplexeren Sachverhalt erklären wollen. Vizepräsident Keymis unterbrach mich, mahnte Weimar an und das Präsidium beauftragte ein Gutachten[3], inwieweit Abgeordnete Besucher ansprechen dürfen. Das Gutachten sollte ausdrücklich mit Bezügen zur historischen Entwicklung arbeiten.

Durch die historische Gegenüberstellung im Gutachten wurde meine Rede – allein durch die kurze Ansprache der Zuschauenden – in den Kontext der Reden von Vertretern der NPD, KPD und NSDAP, u.a. Joseph Goebbels, gerückt. Diese dadurch gegebene implizite persönliche Unterstellung tauchte später in den Worten der Präsidentin am 15. Februar 2017 klar und unmissverständlich auf.

Das Gutachten weist allerdings deutlich darauf hin, dass die Intention entscheidend ist: Die NSDAP und faschistische Parteien streben eine Strategie des „Sands im Getriebe“ oder des „Zusammenbruchs der Kommunikationsstrukturen“ an, möchten das Volk vom Parlament entfernen und sie brechen die Regeln, um einfach nur zu polarisieren.

PIRATEN tun das Gegenteil. Wir wollen Regeln ändern statt pervertieren, dauerhaft den Parlamentarismus erhalten und dafür mit aktuellen Mitteln transparenter gestalten: Abschaffen wollen wir nur die Politikverdrossenheit.

Wir arbeiten hier an einer Weiterentwicklung und damit einer Stärkung des Parlamentarismus und der Demokratie. Das Gutachten spricht dabei von Errungenschaften und formuliert: „Hier ist auch ein Wertewandel zu berücksichtigen. Transparenz und Öffentlichkeit haben heute einen anderen Stellenwert als noch vor einigen Jahren.“ Das Gutachten zeigt, dass sich der Parlamentarismus ändern kann und weiter verändern muss und dass dies ein guter Prozess ist, den PIRATEN neu angestoßen und Abgeordnete anderer Fraktionen aufgenommen haben.

Nach Erscheinen des Gutachtens schrieb ich für die Piratenfraktion den Antrag „Das nordrhein-westfälische Parlament braucht eine fortschrittliche Debattenkultur, die den Erwartungen der Gesellschaft folgt.“[4] Der Redner der Grünen, Stefan Engstfeld, sagte in der Debatte am 21. April 2016: „Nicht Sie als Piratenfraktion stellen mit solchen Auflösungstendenzen des geübten Brauches eine Gefahr für unsere Demokratie dar. Aber nach Ihnen kommen vielleicht andere Parteien auch in dieses Parlament und berufen sich dann auf die von Ihnen schleichend benutzten und geduldeten neuen direkten Kommunikationsformen. […] Wehret den Anfängen!“

Das ist zunächst der falsche Schluss, weil die von den PIRATEN eingebrachten Tendenzen in die entgegengesetzte Richtung gehen, wie die des von Herrn Engstfeld auch zitierten rechten Abgeordneten im Schweriner Landtag. Die gefürchteten „Anfänge“ sind sicher nicht die von den PIRATEN angeschobenen Modernisierungen, Transparenz und Offenheit. Sie finden sich sehr viel eher im verkrusteten und aus fragwürdigen Üblichkeiten bestehenden System, das die Grünen verinnerlicht haben und nach außen tragen, wenn sie im Parlament weit abseits ihres Programms und ihrer Basis handeln. Das ist der Nährboden dieser „Anfänge“.

Es ist für die Demokratie sehr gefährlich, jetzt unter kuriosen Vorwänden am Beispiel der PIRATEN parlamentarische Hürden auf- und Beteiligungsmöglichkeiten abzubauen. Diese Maßnahmen treffen immer die Demokratie, aber eben selten die, die die nur stören wollen. Die schaffen das auch so, während funktionierende demokratische Prozesse im Zweifel nur sehr schwer wiederherzurichten sind. Vor allem dann, wenn die Macht über die Prozesse irgendwann verloren geht und die Hürden und Instrumente denen dienen, die man einst ausschließen wollte.

Die Worte der Landtagspräsidentin am 15. Februar 2017 waren und sind gefährlich. Nicht nur der oben zitierte WDR-Journalist wunderte sich über die Deutlichkeit ihrer Nazivergleiche. Im Video von WDR Aktuell[5] und in der Aufzeichnung des Landtagsstreams sagt Landtagspräsidentin Gödecke unter Anderem: „Zur politischen Einordnung will ich ein für alle Mal und unmissverständlich sagen, dass man aus der deutschen Geschichte wirklich gelernt haben sollte und dass Einschüchterungen und der Versuch der Einflussnahme auf Abgeordnete von Zuschauertribünen und von der Loge aus wirklich überhaupt nicht geht und ein demokratisches System schon einmal erheblich gestört hat.“

Sie und die Regierungsfraktionen werfen den PIRATEN Nazimethoden vor und stellen tatsächlich dar, das Filmen einer öffentlichen Plenarsitzung könne das demokratische System zu Fall bringen. Frau Gödecke und die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Frau Beer, drücken die PIRATEN in eine Ecke, die den Aufbau der daraufhin angekündigten Hürden rechtfertigen soll.

Wiederholt wird den PIRATEN „Denunziantentum“ vorgeworfen. Auch das ist abwegig. Das Dokumentieren und Transparent-Machen einer namentlichen Abstimmung ist nicht denunzierend, weil sie im höchsten Maße öffentlich ist. Sie taucht nicht nur in Protokollen auf, sondern wird sogar grafisch aufbereitet auf Internetplattformen dargestellt.

Das Ausüben von Hausrecht, um angemeldete Aufnahmen zu verhindern, die Diffamierung einer Fraktion und die Entgleisungen bis hin zu Nazivergleichen sind selbst dann völlig unverhältnismäßig, wenn man hätte verhindern wollen, dass aus dem Bildmaterial anschließend beleidigende Grafiken erstellt werden. Die PIRATEN haben hier ganz sicher in der Vergangenheit kein schlechteres Bild abgegeben als die Mitfraktionen. Das Argument darf aber auch kein Ausschlag für prophylaktische Verbote und Nazivergleiche sein. Es zieht hier auch nicht das vom Präsidium inflationär gebrauchte Totschlagargument der „Gefährdung der Funktionsfähigkeit des Parlamentes“: Nein, Bilder aus dem Plenarsaal gefährden die Funktionsfähigkeit nicht.

Die Landtagspräsidentin und die Reaktionen mancher SPD-Abgeordneten dagegen zeigten, wie sich ein funktionsfähiges Parlament nicht verhalten sollte und wie das mit dem Denunzieren wirklich funktioniert. Selbst Ministerpräsidentin Kraft beteiligte sich an der Suche mutmaßlich schuldiger Mittäter auf der Tribüne – Leuten mit Handy, die weder gefilmt, noch fotografiert hatten.

Bei einer lautstarken Auseinandersetzung im Plenum, währenddessen im Stream leider kein Ton zu hören ist, warfen SPD-Abgeordnete den PIRATEN vor, Wegbereiter rechter Parteien zu sein. An dieser Stelle muss ich mich persönlich entschuldigen, denn ich habe sie angeschrien. Ich war wütend. Eine kuriosere Verdrehung der Tatsachen kann ich mir nicht vorstellen.

Alle wollen sie „unbequem“ sein – von den Grünen bis zum Bundespräsidenten – alle loben sich auf Parteitagen und in Ansprachen dafür, unbequem zu sein. Wenn es dann aber doch mal im Plenum ein ganz klein bisschen unbequem für die eigene Fraktion wird, weil einem die Kluft zwischen zugesagtem Anspruch und eigenem Handeln aufgezeigt wird, dann wird die unbequeme Piratenfraktion mit der ganzen Härte des Nazivergleichs überzogen. Das ist die aktuelle Situation im Landtag. Das ist der große Eklat.

Am Folgetag, dem 16. Februar 2017, gab es dann einen neuen Eklat um einen weiteren Antrag der PIRATEN, aber ganz ohne dass man uns die Schuld in die Schuhe schieben könnte. Es war ein Novum. Etwas, das geeignet gewesen wäre, das gute Miteinander in Frage zu stellen: Die Fraktionen der Grünen, CDU und FDP redeten nicht zu unserem Antrag. Das ist einmalig. Sie schwiegen. Das Thema war ihnen zu unbequem. Es ging um unerlaubte Fraktionszulagen.

Oliver Bayer MdL

 

[1] Ab 07:23:00 unter https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/Webmaster/GB_I/I.1/video/video.jsp?id=1005213

Auf YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=V-NxmBFL17s

[2] http://www1.wdr.de/nachrichten/streit-um-braunkohle-eskaliert-100.html

[3] Gutachten „Zulässigkeit der Kommunikation zwischen Abgeordneten und Besuchern während der Plenardebatte mit Bezügen zur historischen Entwicklung“

https://landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMI16-339.pdf

Anm.: Genaueres zur Beauftragung und die Hintergründe des Präsidiums sind der Piratenfraktion unbekannt, da sie aus dem Gremium ausgeschlossen wird und es keine öffentlichen Protokolle gibt.

[4] https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-11689.pdf

Die Debatte: https://youtu.be/PQKQ2aJ8SZk

[5] http://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/piraten-eklat-landtag-100.html

Edit 22.02.2017 17:50 Jahreszahl, Verkleinerung Garzweiler

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/02/hintergrund-eklat-im-landtag/feed/ 0
Wir brauchen einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss, damit vom ‚Zurückweisungsminister‘ nichts unter den Teppich gekehrt wird https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/02/wir-brauchen-einen-parlamentarischen-untersuchungsausschuss-damit-vom-zurueckweisungsminister-nichts-unter-den-teppich-gekehrt-wird/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/02/wir-brauchen-einen-parlamentarischen-untersuchungsausschuss-damit-vom-zurueckweisungsminister-nichts-unter-den-teppich-gekehrt-wird/#respond Wed, 15 Feb 2017 11:47:54 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452532 Weiterlesen »]]> Simone Brand, Stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss für die Piratenfraktion im Landtag NRW, erläutert die Gründe der PIRATEN für die Einsetzung eines Untersuchungsausschuss:

„Die Landesregierung unter Ministerpräsidentin Kraft wollte über die Einsetzung eines so genannten „unabhängigen Gutachters“ die parlamentarische Kontrolle durch den Landtag umgehen.

Auch wenn es dem Machterhalt nicht unbedingt dient, obliegt dem Parlament nun einmal die Kontrolle der Landesregierung. Es ist allerdings höchst bemerkenswert, wenn ‚grün-rot‘ dabei eine innenpolitische Koalition gegen sich schafft, die es natürlicherweise nicht gibt.

Die Opposition aus PIRATEN, CDU und FDP will mit diesem Untersuchungsausschuss verhindern, dass Versäumnisse von Behörden oder einzelnen Personen im Verantwortungsbereich des Innenministers unter den Teppich gekehrt werden. Dieser hat sich landesweit vor allem als ‚Zurückweisungsminister‘ einen Namen gemacht. IM PUA soll es um Aufklärung und Lernen für die Zukunft und nicht um die nächste Wahl und deren Ausgang gehen.

Wir wollen wissen, was schief gelaufen ist. Wir wollen wissen, was die Politik tun kann und muss, um das Risiko von Anschlägen zu minimieren, denn gänzlich verhindern können wir sie leider nicht.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/02/wir-brauchen-einen-parlamentarischen-untersuchungsausschuss-damit-vom-zurueckweisungsminister-nichts-unter-den-teppich-gekehrt-wird/feed/ 0
Innenminister qualifiziert sich fürs Viertelfinale https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/02/innenminister-qualifiziert-sich-fuers-viertelfinale/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/02/innenminister-qualifiziert-sich-fuers-viertelfinale/#respond Thu, 02 Feb 2017 14:05:19 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452422 Weiterlesen »]]>

Frank Herrmann, Sprecher der Piratenfraktion im Innenausschuss erklärt zur heutigen Sondersitzung des Innenausschusses:

„Die Fehleinschätzungen der nordrhein-westfälischen Sicherheitsbehörden unter Führung des Innenministers endeten im fatalen Anschlag in Berlin. Es hat sich nicht ausgezahlt, einen gewaltbereiten Gefährder an der langen Leine zu halten. Das war entweder naiv oder aber unnötig riskant.

Der Innenminister will – politisch vor der anstehenden Wahl noch nachvollziehbar, aber nicht in Ordnung – die Schuld dafür dem Bundesinnenminister bzw. dessen nachgeordneten Behörden zuschieben. Mit diesem erneuten Versuch qualifiziert er sich fürs Viertelfinale im ‚Verantwortungs-Pingpong‘. Das Bild, das er hierdurch im Bewusstsein der Menschen hinterlässt, ist jämmerlich.

Wir brauchen in Nordrhein-Westfalen eine klare Sicherheitsstrategie, die klarmacht, dass wir Extremisten, wenn notwendig, mit der ganzen Härte der rechtlichen Möglichkeiten entgegen treten. Wir brauchen aber ebenso eine Sicherheitsstrategie, die früh auf Prävention setzt, um auch hier den Anfängen zu wehren.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/02/innenminister-qualifiziert-sich-fuers-viertelfinale/feed/ 0
Das Verantwortungs-Ping Pong der Innenminister https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/das-verantwortungs-ping-pong-der-innenminister/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/das-verantwortungs-ping-pong-der-innenminister/#respond Tue, 31 Jan 2017 15:20:06 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452412 Weiterlesen »]]> Frank Herrmann, Sprecher der Piratenfraktion im Innenausschuss erklärt zur Vorbereitung der Sondersitzung am kommenden Donnerstag:

„Mittlerweile weiß jeder, der sich dafür interessiert, dass bei den Ermittlungsbehörden im Fall des Mörders Anis Amri Fehler gemacht worden sind. Auch dadurch konnte der Anschlag auf die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz nicht verhindert werden. Für die Zukunft gilt es solche Fehler möglichst auszumerzen.

Was dabei aber auf keinen Fall hilft, ist das Verantwortungs-Ping Pong, das nun zwischen dem Innenminister hier und dem Bundesinnenminister in Berlin gespielt wird. Immer haben die anderen Schuld. Vom hasenherzigen Innenminister Nordrhein-Westfalens kennen wir das schon aus anderen Fällen, aber das macht es nicht besser.

Ich frage mich, wann es denn die Ministerpräsidentin bei irgendeiner seiner Ausweichmanöver trifft. Die baldige Ablösung des Innenministers könnte für diese pragmatischer Selbstschutz sein.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/das-verantwortungs-ping-pong-der-innenminister/feed/ 0
NRW ist bereit für Bus und Bahn #fahrscheinfrei – Studie ermittelt notwendige Umsetzungsschritte https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/nrw-ist-bereit-fuer-bus-und-bahn-fahrscheinfrei-studie-ermittelt-notwendige-umsetzungsschritte/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/nrw-ist-bereit-fuer-bus-und-bahn-fahrscheinfrei-studie-ermittelt-notwendige-umsetzungsschritte/#respond Mon, 30 Jan 2017 14:50:26 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452398 Weiterlesen »]]> Oliver Bayer (PIRATEN), Vorsitzender der Enquetekommission Finanzierung, Innovation und Nutzung des Öffentlichen Personenverkehrs (EK IV) im Landtag NRW hat heute die Machbarkeitsstudie „Bus und Bahn fahrscheinfrei in NRW“ in einer historischen Straßenbahn der Düsseldorfer Rheinbahn vorgestellt:

„Andere problematisieren, wir bieten Lösungen. Das Gutachten schließt die Lücke zwischen Wissenschaft und Praxis. Interessierte Kommunen erhalten einen konkreten Fahrplan in die Zukunft des Nahverkehrs: Für erwartbare betriebliche, juristische und finanzielle Hindernisse wurden gangbare Lösungen zur sofortigen Umsetzung erarbeitet.

Finanziert werden soll ein fahrscheinfreier Nahverkehr – wie bereits das Semesterticket für Studierende – vorwiegend durch einen geringen Pflichtbeitrag aller Bürger – ein Bürgerticket. Die kürzlich abgeschlossene Enquetekommission des Landtags NRW befasste sich intensiv mit dieser Finanzierungsoption. Angesichts der massiven Unterfinanzierung des ÖPNV sind neue, kommunale Finanzierungsinstrumente notwendig. Die Studie hebt auch die Grundsteuer und Erschließungsbeiträge in den Fokus.

Die Studie belegt: Bus und Bahn fahrscheinfrei ist keine Spinnerei, sondern das rechtlich und logistisch umsetzbare Mobilitätskonzept der Zukunft. Die Piratenfraktion wird sich jetzt dafür einsetzen, dass die entsprechenden landesrechtlichen Grundlagen geschaffen werden.“ Ein in der Studie skizzierter Modellversuch soll dann 2018 starten.

Im Vorfeld der Studie wurden lokale, parteiunabhängige Initiativen zu einem Wettbewerb aufgerufen. Die drei Gewinner (Bad Salzuflen, Kreis Recklinghausen und Wuppertal) profitieren von einer spezifischen Untersuchung ihrer Modellkommune.

Das Gutachten wurde im Auftrag der Piko NRW e. V. von tjm-consulting mobilitätsmanagement aus Köln erstellt. Es kann unter www.fahrscheinfrei.de kostenfrei abgerufen werden.

Mehr Infos:

Kurzfassung der Machbarkeitsstudie

Fazit der Machbarkeitsstudie in 4 Punkten

Faktencheck zu Fahrscheinfrei

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/nrw-ist-bereit-fuer-bus-und-bahn-fahrscheinfrei-studie-ermittelt-notwendige-umsetzungsschritte/feed/ 0
Machbarkeitsstudie: „Fahrscheinfrei ist eine Utopie, aber nicht utopisch“ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/machbarkeitsstudie-zum-nahverkehr-fahrscheinfrei-ist-eine-utopie-aber-nicht-utopisch/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/machbarkeitsstudie-zum-nahverkehr-fahrscheinfrei-ist-eine-utopie-aber-nicht-utopisch/#respond Mon, 30 Jan 2017 13:52:46 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452374 Weiterlesen »]]>

Ohne Ticket durch ganz NRW fahren? Das ist machbar, sagt eine neue Studie der Piratenfraktion NRW. Präsentiert hat sie der Abgeordnete Oliver Bayer in einer historischen Straßenbahn.

(Alle Bilder sind frei verwendbar)

Mehr Infos:

Kurzfassung der Machbarkeitsstudie

Fazit der Machbarkeitsstudie in 4 Punkten

Faktencheck zu Fahrscheinfrei

Pressemitteilung: NRW ist bereit für Bus und Bahn #fahrscheinfrei – Studie ermittelt notwendige Umsetzungsschritte

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/machbarkeitsstudie-zum-nahverkehr-fahrscheinfrei-ist-eine-utopie-aber-nicht-utopisch/feed/ 0
Ein Cannabisverbot hilft nur den Dealern https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/ein-cannabisverbot-hilft-nur-den-dealern/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/ein-cannabisverbot-hilft-nur-den-dealern/#respond Fri, 27 Jan 2017 17:52:44 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452367 Weiterlesen »]]>

Lukas Lamla, Drogenpolitischer Sprecher der Piratenfraktion in NRW zur heutigen Landtagsdebatte „Das Land NRW muss die Freigabe von Cannabis in lizenzierten kommunalen Abgabestellen unterstützen!“:

„Fakt ist: Cannabis wird konsumiert. Cannabis ist verboten. Fakt ist aber auch,
dass der Zweck der Cannabisprohibition systematisch verfehlt wird,
dass die Prohibition schädlich für die Gesellschaft ist,
dass die Prohibition unverhältnismäßig kostspielig ist,
dass die Prohibition schädlich für die Konsumenten ist,
dass mit der Prohibition der Staat seine Kontrolle über Verfügbarkeit und Reinheit von Cannabis aufgibt.
Prohibition nutzt also nur den Dealern.

Bürger und Kommunen sind sich dessen in großen Teilen schon bewusst und diskutieren die Einrichtung von lizensierten, öffentlichen Abgabestellen. Wir sollten endlich das Richtige tun. Sorgen wir für eine geordnete und kontrollierte Abgabe von Cannabis in darauf spezialisierten Geschäften, die staatlicher Kontrolle unterliegen. Wir PIRATEN wollen dafür einen Fördertopf der Landesregierung, um Kommunen bei der Entwicklung, Antragstellung und Durchführung von Modellprojekten zur Einrichtung von lizenzierten Abgabestellen finanziell zu ermöglichen.“

Am Freitag, 27. Januar 2017, wurde der Antrag der PIRATEN abgelehnt.

Die gesamte Debatte hier:

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/ein-cannabisverbot-hilft-nur-den-dealern/feed/ 0
Diese Gesetzesänderung ist längst überfällig https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/diese-gesetzesaenderung-ist-laengst-ueberfaellig/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/diese-gesetzesaenderung-ist-laengst-ueberfaellig/#respond Thu, 26 Jan 2017 17:06:05 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452351 Weiterlesen »]]> Michele Marsching, Vorsitzender der Piratenfraktion im Landtag NRW, begründet den in der heutigen Landtagsdebatte vorgestellten Gesetzesentwurf der Piratenfraktion zur Änderung des Verfahrens bei Volksinitiativen, Volksbegehren und Volksentscheiden:

„Diese von der PIRATEN vorgeschlagene Gesetzesänderung ist längst überfällig. Sie schließt eine unsinnige Regelung, welche die Bürgerbeteiligung in der öffentlichen Listenauslegung künstlich niedrig hält. Wir wollen Mitbestimmung einfacher machen.

Die Durchführung von Volksbegehren wird derzeit durch eine unnötig eng befristete Listenauslegung bei öffentlichen Stellen verkompliziert. Gerade zum Ende eines Volksbegehrens, wenn das Interesse an der Teilnahme am Größten ist, stehen die Listen in öffentlichen Einrichtungen nicht mehr zur Verfügung.

Zweck unseres Gesetzentwurfs ist es daher, die Eintragungsfristen zu harmonisieren und den Stimmberechtigten die Möglichkeit zu geben, ihre Stimmen bis zum Abschluss des Volksbegehrens direkt bei den Gemeinden abzugeben.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/diese-gesetzesaenderung-ist-laengst-ueberfaellig/feed/ 0
Wie viele Gerichtsurteile braucht es noch, damit Einsicht kommt? https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/wie-viele-gerichtsurteile-braucht-es-noch-damit-einsicht-kommt/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/wie-viele-gerichtsurteile-braucht-es-noch-damit-einsicht-kommt/#respond Wed, 25 Jan 2017 17:18:43 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452345 Weiterlesen »]]> Frank Herrmann, Sprecher der Piratenfraktion im Innenausschuss erklärt zur heutigen Landtagsdebatte über die verfassungswidrige Vorratsdatenspeicherung‘:

„Eine anlasslose, jeden betreffende Speicherung von Daten ist verfassungswidrig. Punkt. Aus.

Damit könnte diese Pressemitteilung eigentlich enden. Dass sie es nicht tut zeigt, dass das noch nicht bei jedermann angekommen ist – entweder, weil dieser jemand zu blöd oder aber, weil er böswillig ist.

Der EuGH hat am 21.12.2016 erneut geurteilt, dass eine anlasslose und flächendeckende Speicherung von Telekommunikationsverkehrsdaten – eine Vorratsdatenspeicherung – mit der Charta der Grundrechte der Europäischen Union unvereinbar ist. Dieses Urteil steht in der Tradition vielen anderen Urteile zum selben Thema. Damit wäre eigentlich alles gesagt.

Die Bundesregierung hat aber schon vorher nicht interessiert, wie Gerichte urteilen, und sie hat ein neues Gesetz zur anlasslosen Speicherung von Telekommunikationsdaten auf den Weg gebracht. Einschließlich der Zustimmung des Bundesrates mit besonderem Einsatz unserer Ministerpräsidentin.

Es gibt da aber aktuell ein Problem: Da das deutsche Gesetz noch gilt, sind die Internet- und Telefon-Provider verpflichtet, die technischen Vorkehrungen für eine Umsetzung der Speicherung zu treffen. Es gibt eine Frist dazu bis zum 1.7.2017. Gerade für NRW wäre es aber ein großer Schaden, wenn hier ansässige Unternehmen nach einem erneuten, gleichlautendem Urteil mehrere hundert Millionen Euro als Verlust abschreiben müssten, nur weil eine Regierung zu blöde oder eben böswillig ist.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/wie-viele-gerichtsurteile-braucht-es-noch-damit-einsicht-kommt/feed/ 0
Hat die SPD den Kampf gegen die AfD bereits verloren gegeben? https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/hat-die-spd-den-kampf-gegen-die-afd-bereits-verloren-gegeben/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/hat-die-spd-den-kampf-gegen-die-afd-bereits-verloren-gegeben/#respond Tue, 24 Jan 2017 15:55:21 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452341 Weiterlesen »]]> Michele Marsching, Vorsitzender der Piratenfraktion im Landtag NRW, nimmt Stellung zum angekündigten Verzicht Sigmar Gabriels auf die Kanzlerkandidatur und die Personalspiele der SPD:

„Der angekündigte Rücktritt des Wirtschaftsministers und Vizekanzlers ist nichts weniger als das Eingeständnis, dass er und die SPD gegen die Merkel-CDU keine Chance haben. Angesichts der Umfragewerte der Sozialdemokraten im Bund stellt sich sogar die Frage, ob Gabriel auch den Kampf gegen die AfD um Platz 2 verloren gegeben hat und sich nur der Verantwortung für die Politik der großen Koalition entziehen will.

Das sich daraus ergebende Personalgeschacher ist selbst einer SPD unwürdig. Martin Schulz ist damit nicht mehr der Heilsbringer aus Brüssel, sondern der designierte Wahlverlierer. Ich bin mir nicht sicher, dass er dies bei seinem Ausscheiden aus der europäischen Politik bereits wusste.

Sehr interessant und wenig glaubwürdig erscheint in diesem Zusammenhang, die Aussage von Ministerpräsidentin Kraft beim Ständehaus-Treff der Rheinischen Post, dass sie dies bereits am 28. November wusste.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/hat-die-spd-den-kampf-gegen-die-afd-bereits-verloren-gegeben/feed/ 0
#Hanfdebatte (2. Teaser) https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/hanfdebatte-2-teaser/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/hanfdebatte-2-teaser/#respond Tue, 24 Jan 2017 12:04:47 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452332

Tagesordnung der Plenarsitzung mit #Hanfdebatte (TOP 9)
Antrag der Piratenfraktion

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/hanfdebatte-2-teaser/feed/ 0
Weder Terroristen noch Innenminister dürfen an der langen Leine gehalten werden https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/weder-terroristen-noch-innenminister-duerfen-an-der-langen-leine-gehalten-werden/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/weder-terroristen-noch-innenminister-duerfen-an-der-langen-leine-gehalten-werden/#comments Tue, 24 Jan 2017 09:15:58 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452328 Weiterlesen »]]> Frank Herrmann, Sprecher der Piratenfraktion im Innenausschuss nimmt Stellung zur wiederholt getroffenen Einschätzung des Innenministers, dass alle rechtsstaatlichen Mittel im Fall Amri ausgenutzt wurden:

„Der Innenminister liegt mit seiner Einschätzung schlicht falsch, wie nicht nur das Gutachten von Prof. Dr. Henning Ernst Müller aufzeigt. Es drängt sich nach den Berichten im Innenausschuss der Eindruck auf, dass auf Anis Amri bewusst kein Verfolgungsdruck ausgeübt wurde, damit die Ermittlungsbehörden weitere Erkenntnisse gewinnen. Das ist eine fatale Vorgehensweise.

Weder Terroristen noch Innenminister dürfen an der langen Leine gehalten werden, wenn die Menschen vor Schäden bewahrt werden sollen. Gefahrenabwehr verlangt präventives Handeln und nicht stures Aussitzen. Das erlebt in den letzten Tagen auch die Ministerpräsidentin. Ihre immer verzweifelter wirkenden Unterstützungsappelle für den Innenminister fallen auf sie zurück.

Die Behörden hätten an mehrere Stellen die Möglichkeit gehabt, den Mörder Anis Amri klar zu machen, dass er unter der dauernden Beobachtung des Rechtsstaats steht. Und die Behörden hätten ebenso mehrfach die ausländerrechtlichen Möglichkeiten nutzen können, ihn an seinem Treiben zu hindern. Es ist unerheblich, ob der Innenminister öffentlich noch anderes behauptet.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/weder-terroristen-noch-innenminister-duerfen-an-der-langen-leine-gehalten-werden/feed/ 1
#Hanfdebatte (Teaser) https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/hanfdebatte-teaser/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/hanfdebatte-teaser/#respond Fri, 20 Jan 2017 11:44:11 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452303

Tagesordnung der Plenarsitzung mit #Hanfdebatte (TOP 9)
Antrag der Piratenfraktion

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/hanfdebatte-teaser/feed/ 0
Augen zu und durch – Politik ohne Blick nach vorn – die ewig gestrigen in der Regierung! https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/augen-zu-und-durch-politik-ohne-blick-nach-vorn-die-ewig-gestrigen-in-der-regierung/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/augen-zu-und-durch-politik-ohne-blick-nach-vorn-die-ewig-gestrigen-in-der-regierung/#respond Wed, 18 Jan 2017 10:56:23 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452274 Weiterlesen »]]> Am 6. September 2016 haben wir Piraten im Landtag unseren Antrag für ein „Unabhängiges Gutachten zur Kostenschätzung der gesamten Folgekosten der Braunkohle“ gestellt (Drucksache 16/12842).

Gegen jede Vernunft und die Interessen der Menschen in NRW wurde der Antrag heute im Wirtschaftsausschuss mit den Stimmen von SPD, Die Grünen, der FDP und CDU abgelehnt.
Das heißt:
Die Berechnungsgrundlagen und Sicherheiten für die Rückstellungen von RWE bleiben weiterhin intransparent, eine externe Prüfung wird es nicht geben. RWE kann weiterhin behaupten, dass es überhaupt keine „Ewigkeitslasten“ wie bei der Steinkohle gibt. Dabei wurde in der Anhörung der Experten am 23. November 2016 deutlich, dass selbst ohne alle tatsächlichen Folgekosten zu betrachten, davon ausgegangen werden muss, dass die bisherigen Rückstellungen bei weitem nicht reichen. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Rekultivierungen bzw. die Anlage der Restseen mit einem Teil der derzeitigen und zukünftigen Gewinne aus dem Braunkohleabbau finanziert werden sollen.

Allerdings sollte jedem, der den Klimaschutz auch nur ein bisschen ernst nimmt, klar sein, dass der Ausstieg aus der Braunkohle deutlich früher kommen muss und wird, als bisher in NRW geplant.

Damit entfällt dann ein wesentlicher Teil der Grundlage des Finanzierungsmodells und RWE wird für die Kosten nicht aufkommen können. Wie schon bei den Folgekosten der Atomenergie steht zu befürchten, dass die Allgemeinheit, das heißt die Steuerzahler, auf den kosten sitzen bleiben wird.

Das eigentliche Geschäftsmodell von RWE bleibt:

Gewinne an die Aktionäre ausschütten und die Kosten der Gesellschaft aufbürden.

Nur ein wirklich unabhängiges Gutachten hätte diese Zusammenhänge deutlich machen und die Grundlage für weitere Vorsorge bieten können. Möglich wären beispielsweise die Einrichtung eines Fonds oder die Forderung einer Sicherheitsleistung vom Unternehmen.

Die Abstimmung heute im Ausschuss beweist:
Rot/Grün regiert für die Interessen von RWE und gegen die der Menschen in unserem Land.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/augen-zu-und-durch-politik-ohne-blick-nach-vorn-die-ewig-gestrigen-in-der-regierung/feed/ 0
NPD ist bedeutungslos – und rechtsextrem https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/npd-ist-bedeutungslos-und-rechtsextrem/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/npd-ist-bedeutungslos-und-rechtsextrem/#respond Tue, 17 Jan 2017 14:46:08 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452267 Weiterlesen »]]> Michele Marsching, Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion NRW erklärt zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts:

„Das Gericht hat ein gutes Urteil für die Demokratie in Deutschland gefällt. Das Gericht hat wichtige Dinge klar gestellt und benannt.

Die NPD ist rechtsextrem und sie ist verfassungsfeindlich. Das politische Konzept der NPD ist unvereinbar mit demokratischen Prinzipien. PIRATEN sind in dieser Hinsicht einer Meinung mit dem Bundesverfassungsgericht. Dass die NPD in Deutschland keinen Erfolg hat, begrüßen wir sehr.

Wir sind der Meinung, dass die NPD und ihre widerlichen Ideen politisch und nicht juristisch bekämpft werden müssen. Faschismus ist für uns keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Nichtsdestotrotz muss eine starke und wehrhafte Demokratie auch abstruse Meinungen zulassen und aushalten.

Letzten Endes führt kein Weg an der Aufklärung über die Menschen verachtende Politik der Alt- und Neunazis vorbei. Ich hoffe, dass sich dieser unselige Geist irgendwann erledigt.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/npd-ist-bedeutungslos-und-rechtsextrem/feed/ 0
Kehrtwende in der Sicherheitspolitik mit neuem, heißem Scheiß https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/kehrtwende-in-der-sicherheitspolitik-mit-neuem-heissem-scheiss/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/kehrtwende-in-der-sicherheitspolitik-mit-neuem-heissem-scheiss/#respond Tue, 10 Jan 2017 16:33:34 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452228 Weiterlesen »]]>

Frank Herrmann, Sprecher der Piratenfraktion im Innenausschuss erklärt zum Vorschlag von Bundesinnenminister und Justizminister zum Einsatz elektronischer Fußfesseln gegen mutmaßliche ‚Gefährder‘:

„Die Bundesregierung will offenbar endlich das tun, was wir PIRATEN schon lange fordern: so genannte Gefährder frühzeitig ansprechen.

Gab es bisher die Losung bei den Sicherheitsbehörden, Gefährder in Deutschland ‚in Sicherheit zu wiegen‘ und nur heimlich zu beobachten, scheint sich das nun ins Gegenteil zu drehen: der neue ‚heiße Scheiß‘ der Sicherheitsindustrie muss her: elektronische Fußfesseln.

Nur, eine Fußfessel kann man nun mal nicht heimlich anlegen. Dazu muss ein Gefährder angesprochen werden, muss informiert werden, dass man ihm etwas vorwirft und ihn für fähig und willens hält, eine schwere staatsgefährdende Straftat zu begehen.

Auf jeden Fall haben Innen- und Justizminister erstmal eine neue, vermeintliche Lösung und die Schlagzeilen für sich. Dass sie damit aber endlich das tun, was wir schon lange fordern, fällt fast unter den Tisch: die vermeintlichen oder möglichen Gefährder direkt anzusprechen.

Jetzt müssen wir nur noch über den Zeitpunkt und die Art und Weise der Ansprache sprechen. Unser Vorschlag wäre, so früh wie möglich die Menschen anzusprechen, und zwar schon bevor sie als Gefährder eingestuft werden. Für die, die sich durch solche Maßnahmen nicht erreichen lassen, sieht unser Rechtssystem bereits eine breite Palette an Sanktionsmöglichkeiten vor, dazu gehören auch Meldeauflagen und weitere Sanktionen bei Verstößen dagegen.

Wir werden das Problem des Terrors nie lösen, wenn wir nur zugucken, wie sich Strukturen und Täter immer weiter entwickeln. Wir müssen mehr für Prävention tun. Ein neues Spielzeug wie die elektronische Fußfessel braucht es dabei nicht.“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2017/01/kehrtwende-in-der-sicherheitspolitik-mit-neuem-heissem-scheiss/feed/ 0
Captain Marsching erzählt eine Weihnachtsgeschichte https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/captain-marsching-erzaehlt-eine-geschichte/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/captain-marsching-erzaehlt-eine-geschichte/#respond Fri, 23 Dec 2016 17:41:00 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452196

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/captain-marsching-erzaehlt-eine-geschichte/feed/ 0
Grobes Foulspiel bei Fußballfans https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/grobes-foulspiel-bei-fussballfans/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/grobes-foulspiel-bei-fussballfans/#respond Fri, 02 Dec 2016 12:56:51 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452087 Weiterlesen »]]> Frank Herrmann, Sprecher im Innenausschuss für die Piratenfraktion NRW, zur heutigen Landtagsdebatte über den Antrag „Keine geheimen Datensammlungen über Fußballfans!“:

Inhalt und Nutzung der Dateien über Fußballfans muss endlich transparent werden. Polizei und Landesregierung haben doch hier nichts zu verstecken.

Alle Erfahrung zeigt, dass staatliche Datensammlungen immer wieder unabhängig überprüft werden müssen. Das ist mit den Dateien über Fußballfans (SKB-Dateien) bis heute nicht passiert. Prüfungen vergleichbarer Dateien in anderen Bundesländern haben gezeigt, dass bis zu 40% der Speicherungen rechtswidrig erfolgten. Das ist grobes Foulspiel.

Die Folgen für die erfassten Personen können erheblich sein, denn die Daten werden für die Begründung von Meldeauflagen, Stadionverboten und Reiseverboten verwendet.

Schon aufgrund der Tatsache, dass die SKB-Dateien bis letztes Jahr geheim gehalten wurden, ist eine Überprüfung dringend erforderlich. Das haben wir nun beantragt und wir PIRATEN hoffen, dass sich die anderen Fraktionen dem anschließen.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/grobes-foulspiel-bei-fussballfans/feed/ 0
Fußballfans sind keine Verbrecher und Menschenrechte enden nicht am Stadiontor https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/fussballfans-sind-keine-verbrecher-und-menschenrechte-enden-nicht-am-stadiontor/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/fussballfans-sind-keine-verbrecher-und-menschenrechte-enden-nicht-am-stadiontor/#respond Fri, 02 Dec 2016 12:56:04 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452085 Weiterlesen »]]> Daniel Düngel, Ordentliches Mitglied im Sportausschuss für die Piratenfraktion NRW, zur heutigen Landtagsdebatte über den Antrag „Keine geheimen Datensammlungen über Fußballfans!“:

Fußballfans sind keine Verbrecher und Menschenrechte enden nicht am Stadiontor.

Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber wir wollen dies auch jedem Landtagsabgeordneten sicher bewusst machen. Unser Antrag fordert die Landesregierung auf, betroffene Personen über die Speicherung ihrer Daten in einer ‚Gewalttäterdatei‘ zu informieren und die bisher aufgenommenen Daten überprüfen zu lassen.

Kein Ding für den King, möchte man meinen. Wer nichts zu verbergen hat, hat ja nichts zu befürchten. Das hören die PIRATEN ja anderenorts immer wieder. Was soll also schiefgehen, wenn dieser Antrag im Landtag beraten wird?

Wir PIRATEN wollen nicht, dass stinknormale Fußballfans wie Verbrecher behandelt werden und ihre Rechte am Stadiontor abgeben müssen, nur um ein Fußballspiel zu sehen.

Wir PIRATEN haben in mehreren Anträgen die Anliegen der Fans ins Parlament getragen und zum Teil sogar erfolgreich. So haben die Fanprojekte mehr Anerkennung erfahren, so werden nun Verletzungen rund um Fußballspiele nach Pfefferspray/Pyro im ZIS.-Bericht für NRW aufgeschlüsselt und so wurde die Polizeipräsenz bei Spielen zurückgefahren. Das wurde auch zusammen mit den anderen Parteien erreicht. Wir hoffen, dass dies auch bei diesem Antrag der Fall sein wird.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/fussballfans-sind-keine-verbrecher-und-menschenrechte-enden-nicht-am-stadiontor/feed/ 0
Egal ob Hooligan oder Fußballfan, gespeichert wird ohnehin https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/egal-ob-hooligan-oder-fussballfan-gespeichert-wird-ohnehin/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/egal-ob-hooligan-oder-fussballfan-gespeichert-wird-ohnehin/#respond Fri, 02 Dec 2016 12:30:29 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452073 Weiterlesen »]]>

Unser Abgeordneter @rwolupo über die massenhafte Speicherung von #Fandaten #SKBDateien #fanrechte #ltnrw Mehr: https://t.co/Sm9IzX3Idt pic.twitter.com/ooZrA5n7jE

— Piratenfraktion NRW (@20piraten) December 2, 2016

Polizeibehörden in NRW sammeln Daten über tausende Fußballfans – und die erfahren nichts davon. Piraten fordern nun eine Mitteilungspflicht. Doch die Analog-Parteien mauern.

6.500 Fußballfans in NRW sind offenbar eine echte Gefährdung für die Allgemeinheit – warum sonst sollten die Polizeibehörden deren Daten klammheimlich speichern? Vielleicht, weil sie es einfach können und sich einen feuchten Furz um Datenschutz scheren? Ach Unsinn, wer würde denn sowas behaupten?

Sogenannte „Szenekundige Beamte“ (SKB) in 17 NRW-Kreispolizeibehörden speichern derzeit die Daten von „Personen mit Risikopotential“ – das ergab eine Kleine Anfrage der Piratenfraktion NRW vom September 2015 (PDF).

„Überwacht wird aber nicht nur der bekannte Hooligan, sondern auch der engagierte Ultra, der die Choreo plant“, sagt der Piraten-Abgeordnete Daniel Düngel. „Dieser pauschale Generelverdacht gehört in die Tonne. Fußballfans sind keine Verbrecher.“

In anderen Bundesländern führte die Entdeckung dieser SKB-Dateien zur Überprüfung der Datenbestände: Der Landesdatenschutzbeauftragte in Hamburg bezeichnete die Praxis als „zum großen Teil rechtswidrig“, und die Polizei musste daraufhin 900 von 2.200 Personen aus ihrer Datenbank entfernen. In Schleswig-Holstein wurden alle betroffenen Personen über die Speicherung ihrer Daten informiert.

Die Piratenfraktion NRW fordert in einem Antrag eine solche Mitteilungspflicht auch für Nordrhein-Westfalen. Doch bei der ersten Debatte im Landtag zeigten sich die Analog-Parteien mehr als skeptisch. Jetzt wird im Sportausschuss weiter beraten.

Mehr:

Antrag: Keine geheimen Datensammlungen über Fußballfans! Kontrolle und Transparenz ermöglichen – Betroffene proaktiv informieren

Pressemitteilung: Grobes Foulspiel bei Fußballfans

Pressemitteilung: Fußballfans sind keine Verbrecher und Menschenrechte enden nicht am Stadiontor

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/egal-ob-hooligan-oder-fussballfan-gespeichert-wird-ohnehin/feed/ 0
#fahrscheinfrei Adventskalender https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/fahrscheinfrei-adventskalender/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/fahrscheinfrei-adventskalender/#respond Fri, 02 Dec 2016 10:01:29 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452074

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/fahrscheinfrei-adventskalender/feed/ 0
Bertelsmann-Stiftung und NRW-Regierung: Ziemlich beste Freunde? https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/bertelsmann-stiftung-und-nrw-regierung-ziemlich-beste-freunde/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/bertelsmann-stiftung-und-nrw-regierung-ziemlich-beste-freunde/#comments Thu, 01 Dec 2016 15:29:24 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452049 Weiterlesen »]]>

Die Piratenfraktion NRW hat eine Große Anfrage zu den Verbindungen zwischen Bertelsmann-Stiftung und Landesregierung gestellt und Antwort erhalten. Joachim Paul, der wirtschaftspolitische Sprecher der Piratenfraktion NRW, wartete in seiner Rede mit einer Information auf, die die Landesregierung in ihrer Antwort (PDF) eher lapidar dargestellt hat:

Doch auch die Antworten der Landesregierung sind aufschlussreich. Allein die Treffen zwischen Ministern und Stiftungsvertretern nehmen ganze 14 DINA4-Seiten ein.

Hinzu kommen noch sieben Seiten über Veranstaltungen, zu der die Stiftung eingeladen hat:

Die Dunkelziffer ist allerdings noch viel höher (diesen Satz wollten wir schon immer mal schreiben):

Und da die Landesregierung und die Stiftung sich so gut verstehen, wurden auch gleich ein paar Projekte vergeben:

Sehr aufschlussreich sind auch diese Absätze, worin klar wird: Die Bertelsmann-Tochter arvato stellt die Kommunikationsinfrastruktur und gibt den Mitarbeitern gar einen Schlüssel für die Staatskanzlei.

morpheus-meme

Die Piratenfraktion tritt weiter ein für mehr Transparenz in der Politik, unter anderem mit einem Lobbyregister, das auch Sachverständige befürworten.

Und hier noch die gesamte Debatte im Landtag:

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/bertelsmann-stiftung-und-nrw-regierung-ziemlich-beste-freunde/feed/ 5
Warum verschleiert die Landesregierung bei Bertelsmann? https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/warum-verschleiert-die-landesregierung-bei-bertelsmann/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/warum-verschleiert-die-landesregierung-bei-bertelsmann/#respond Thu, 01 Dec 2016 15:00:43 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452067 Weiterlesen »]]> Dr. Joachim Paul, Hochschulpolitischer Sprecher der Piratenfraktion NRW, erklärt zur heutigen Landtagsdebatte zur Großen Anfrage der PIRATEN zu Bertelsmann:

80% aller eingehenden Bürgerkontakte, werden bereits im Erstkontakt fallabschließend durch die Arvato-Mitarbeiter bearbeitet. Das heißt vier von fünf Bürgeranfragen kommen nicht an die Exekutive heran, sondern werden schon vorher von einer privaten Firma erledigt. Die Politik der ausgestreckten Hand verkommt zur Politik des erhobenen Mittelfingers.

 

Das ist nur eine Erkenntnis aus der Antwort der Landesregierung zu unserer Anfrage, die nach Aktivitäten und politischen Initiativen der Landesregierung im mittelbaren und unmittelbaren Zusammenhang mit der Bertelsmann-Stiftung fragt.

 

Und was unsere Fragen angeht nach den Drehtüreffekten, Drehtür-Personalien und Beschäftigungswechseln zwischen der Landesregierung und Bertelsmann, welche die Landesregierung mit Verweis auf Persönlichkeitsrechte und Datenschutzgründe zurückgewiesen hat: diese sind uns und anderen bekannt. Gängige Suchmaschinen sind da bisweilen hilfreicher als eine Antwort der Regierung Kraft.

 

Alles in allem erhärtet die Landeregierung durch ihre Antwort die Ansicht, dass es sich in den Strukturen zwischen Stiftung und der Bertelsmann-Unternehmensgruppe um ein effizientes Steuersparmodell mit Lizenz zur Politikbeeinflussung plus ein sehr gewinnträchtiges „Services für die öffentliche Hand“-Geschäftsmodell für die Bertelsmann-Unternehmensgruppe handelt.

 

Wir haben mehr als ein Gefühl, dass die Landesregierung nicht mit offenen Karten spielt. Wir wissen das. Wir bleiben dran.

Mehr:

Bertelsmann-Regierung und Bertelsmann-Stiftung: Ziemlich beste Freunde?

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/12/warum-verschleiert-die-landesregierung-bei-bertelsmann/feed/ 0
Bus & Bahn Fahrscheinfrei: Argumente für eine ÖPNV-Flatrate https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/bus-bahn-fahrscheinfrei-argumente-fuer-eine-oepnv-flatrate/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/bus-bahn-fahrscheinfrei-argumente-fuer-eine-oepnv-flatrate/#respond Wed, 30 Nov 2016 17:46:34 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452034

Die Piratenfraktion NRW bringt ihre Fahrscheinfrei-Initiative weiter voran: In einem Workshop wählte ein Experte markige Worte für die Einführung eines ticketlosen Nahverkehrs.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/bus-bahn-fahrscheinfrei-argumente-fuer-eine-oepnv-flatrate/feed/ 0
3.000 Unterschriften sind kein Problem – G9 jetzt! https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/3-000-unterschriften-sind-kein-problem-g9-jetzt/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/3-000-unterschriften-sind-kein-problem-g9-jetzt/#respond Tue, 29 Nov 2016 12:07:08 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=452024 Weiterlesen »]]> Monika Pieper, Bildungspolitische Sprecherin der Piratenfraktion NRW, zur Übergabe der erforderlichen Unterschriften durch die ‚Initiative G9 jetzt!‘ an den Innenminister:

Wir freuen uns, dass die Initiative ‚G9 jetzt!‘ heute die erforderlichen 3.000 Unterschriften beim Innenminister einreicht. Damit steht einem Volksbegehren formal nichts mehr im Weg. Wir haben dieses Anliegen mit unserer Aktion #G9fürNRW immer aktiv unterstützt.

 

Die anderen Parteien sollten endlich aufwachen. Wer auf der einen Seite den Erfolg populistischer Parteien beklagt, muss zwangsläufig auf der anderen Seite den Willen der Menschen in diesem Land respektieren, um diesen Parteien nicht noch mehr Zulauf zu verschaffen. Und er darf auch nicht auf Lösungen setzen, die das Problem nicht grundsätzlich lösen.

 

Auf jeden Fall bleibt festzustellen, dass es bei desem Thema kein Problem war, innerhalb kürzester Zeit 3.000 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern Nordrhein-Westfalens zu bekommen.

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/3-000-unterschriften-sind-kein-problem-g9-jetzt/feed/ 0
„Politiker sind keine Nutten“ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/politiker-sind-keine-nutten/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/politiker-sind-keine-nutten/#comments Thu, 24 Nov 2016 13:16:30 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=451988 Weiterlesen »]]>

Michele Marsching, Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion NRW, erklärt zum Lobbyismus-Antrag im Landtag Nordrhein-Westfalen:

 „Politik darf nicht den Eindruck erwecken, dass sie käuflich ist. Daher brauchen wir klare, verpflichtende Regeln in Form eines Lobbyregisters. Es ist höchste Zeit, dass wir uns diese Regeln zumindest in Nordrhein-Westfalen geben und damit Vorbild für ganz Deutschland werden.

Nicht nur angesichts des gerade bekannt gewordenen SPD-Skandals, bei dem sich Regierungsvertreter quasi wie Politik-Prostituierte gegen Geld zu Gesprächen buchen ließen, bekommt der von uns PIRATEN bereits im März eingebrachte eingereichte Antrag (DrS 16/11414) wieder große Bedeutung.

Das Vertrauen der Bürger in Exekutive und Legislative wird durch solch ein Verhalten beschädigt. Dann ist es auch kein Wunder, dass die Leute nicht zur Wahl gehen oder aus Protest Extremisten wählen. Vertrauen setzt die Möglichkeit der Kontrolle und Überprüfung voraus.

Wir Politiker sind keine Nutten und das darf auch jeder wissen.“

Mehr:

Blogbeitrag: Piraten fordern Lobbyregister – Sachverständige auch

Antrag:  Lobbyismus transparent machen – Einführung eines Lobbyregisters in NRW (PDF)

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/politiker-sind-keine-nutten/feed/ 2
Piraten fordern Lobbyregister – Sachverständige auch https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/piraten-fordern-lobbyregister-alle-sachverstaendigen-dafuer/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/piraten-fordern-lobbyregister-alle-sachverstaendigen-dafuer/#respond Thu, 24 Nov 2016 13:00:58 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=451993 Weiterlesen »]]>

Die Piratenfraktion NRW fordert ein Lobbyregister für den Landtag – und bei einer Anhörung haben sich alle Sachverständigen dafür ausgesprochen. Lobby Control und Transparency International haben den Antrag insgesamt ausdrücklich begrüßt und darauf hingewiesen, dass eine unzureichende Reglung eines Lobbyregisters eine negative öffentliche Wirkung haben könnte. Prof. Dr. Lothar Michael von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sprach in dem Zusammenhang von „Teiltransparenz“.

Timo Lange von LobbyControl kritisierte, dass es in Nordrhein-Westfalen noch kein Lobbyregister gebe. Maximilian Schiffers, Lehrbeauftragter der Universität Duisburg-Essen hält zudem die bestehenden Regelungen für den Bundestag und einige andere Bundesländer für zu „niedrig“. Gerade die Exekutive bedürfe eines Lobbyregisters, da „Regierungen und Ministerien mit Abstand die wichtigeren Ansprechpartner des Lobbying sind“ (siehe dazu auch: #RentASozi).

Nach Schiffers bietet die Tätigkeit des Landtags, im Vergleich zur Bundes- oder EU-Ebene, durchaus Ansätze für Lobbyaktivitäten. Als konkretes Beispiel wurde das Klimaschutzgesetz NRW genannt. „Es gibt keinen signifikanten qualitativen Unterschiede zwischen dem Lobbying auf Bundesebene und auf Länderebene.“

Zur Kostenseite: Hier hat der Sachverständige aus dem Generalsekretariat der Europäischen Kommission, Martin Kröger, im Hinblick auf das einschlägige Lobbyregister ausgeführt, dass Einmalkosten für den Aufbau einer Datenbank angefallen seien. Der Personalstab für das Führen eines Lobbyregisters sei relativ gering, der Verwaltungsaufwand „vernachlässigbar“. Anders dürfte es aussehen, wenn eine Lobbystelle auch Kontrollaufgaben und -befugnisse bekommt, wie von der Piratenfraktion NRW gefordert!

Angesprochen wurde auch die Problematik von Lobbyaktivitäten von Rechtsanwälten bzw. Rechtsanwaltskanzleien. Hier erklärte Kröger jedoch, dass rechtsberatende Tätigkeiten von Lobbytätigkeiten klar auseinandergehalten werden könnten und es diesbezüglich auf europäischer Ebene keine rechtlichen Schwierigkeiten gebe.

Zudem bemängelte Norman Loeckel von Transparency International Deutschland e. V. das Sanktionssystem bei Verstößen gegen Registrierungspflichten auf europäischer Ebene als zu schwach. Dort reiche es nämlich aus, sich in das Lobbyregister eintragen zu lassen. Wer nicht eingetragen sei, bekomme zwar keinen Zugang. Aber die Angaben im Lobbyregister als solche seien kaum aussagekräftig. Insoweit gebe es keine „Hürde“ für die Eintragung bzw. für Lobbytätigkeiten.

 „Politik darf nicht den Eindruck erwecken, dass sie käuflich ist“, erklärt Michele Marsching, Vorsitzender der Piratenfraktion NRW via Pressemitteilung. „Daher brauchen wir klare, verpflichtende Regeln in Form eines Lobbyregisters. Es ist höchste Zeit, dass wir uns diese Regeln zumindest in Nordrhein-Westfalen geben und damit Vorbild für ganz Deutschland werden.“

Mehr:

Antrag „Lobbyismus transparent machen – Einführung eines Lobbyregisters in NRW“ (Drucksache 16/11414, PDF)

Pressemitteilung: „Politiker sind keine Nutten“

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/piraten-fordern-lobbyregister-alle-sachverstaendigen-dafuer/feed/ 0
Präventionsprojekt Wegweiser: gut gemeint – schlecht umgesetzt https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/praeventionsprojekt-wegweiser-gut-gemeint-schlecht-umgesetzt/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/praeventionsprojekt-wegweiser-gut-gemeint-schlecht-umgesetzt/#respond Thu, 24 Nov 2016 09:14:17 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=451913 Weiterlesen »]]>

Ja, so sieht sie wirklich aus, die Homepage des NRW-Präventionsprogramms „Wegweiser“. Hier soll Jugendlichen geholfen werden, die sich auf dem Weg in den gewaltbereiten Salafismus befinden. Dem aufmerksamen Beobachter stellen sich dabei ein paar klitzlekleine Fragen.

Warum ist diese Homepage auf der Internetseite des Innenministeriums versteckt? Warum prangt überall fett das Wort Verfassungsschutz? Und warum zeigt da ein Typ im Anzug mit einem Stift auf ein Organigramm, über dem „Verfassung – fdGO“ steht? Da denkt sich doch kein Jugendlicher: „Hey yo, das sieht ja mal cool aus hier, da geh‘ ich mal vorbei.“

Es ist ja gar nichts gegen das Wegweiser-Programm einzuwenden – im Gegenteil: Mehr Prävention ist sinnvoll. Doch gerade das Internet stellt einen wichtigen Handlungsraum für sich radikalisierende Menschen dar. Und diese Menschen gewinnt man nicht durch ein paar Bullet-Points und einen Mann im Anzug, der vor kryptischen Abkürzen posiert.

Im Gegenteil: Sie schreckt sogar ab. Die Verknüpfung von Präventionsprojekt und Verfassungsschutz schaffe eine „gefühlte Barriere“, sagte der Experte Aladin El-Mafaalani während einer Anhörung von Sachverständigen im Landtag.

„Präventions- und Deradikalisierungsarbeit sollte nicht vom Verfassungsschutz, sondern von zivilgesellschaftlichen Organisationen betrieben werden“, erklärt Frank Herrmann von der Piratenfraktion NRW und fordert in einem Antrag (PDF) „die Entwicklung von Angeboten, die sich an Menschen mit verschieden ausgeprägten Radikalisierungstendenzen richten.“

Zudem könnten „anonyme Kontaktmöglichkeiten, ähnlich wie bei Whistleblower-Hinweisgebersystemen“ eine erste Anlaufstelle für zweifelnde oder ausstiegswillige Salafisten darstellen. Die anderen Fraktionen lehnten den Antrag jedoch ab.

 

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/praeventionsprojekt-wegweiser-gut-gemeint-schlecht-umgesetzt/feed/ 0
Salafismus in NRW: SPD, Grüne, FDP und CDU pfeifen auf Gewaltenteilung https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/aus-profilierungssucht-spd-gruene-fdp-und-cdu-gerieren-sich-als-oberste-richter/ https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/aus-profilierungssucht-spd-gruene-fdp-und-cdu-gerieren-sich-als-oberste-richter/#respond Tue, 15 Nov 2016 12:13:25 +0000 https://www.piratenfraktion-nrw.de/?p=451872 Weiterlesen »]]>

Jetzt ist also das passiert, was SPD, Grüne, FDP und CDU in NRW in ihrem Antrag (PDF) gefordert hatten: Das Bundesministerium hat den Verein „Lies!“ verboten (Pressemitteilung). Es gab 190 Razzien in 10 Bundesländern, darunter viele in NRW. Die Fraktionen im Landtag werden sich nun auf die Schultern klopfen, dass sie sich dafür stark gemacht haben. Doch wenn die Zuständigkeit für ein Verbot ganz klar bei Staatsanwaltschaft und Bundesministerium liegt, darf man sich fragen: Warum haben sie diesen Antrag überhaupt gestellt?

Seit mehr als zwei Jahren hat der Verfassungsschutz schon gegen den „Lies!“ ermittelt, und ja, es gab Hinweise auf gewaltbereite Strömungen, und es war klar: Wenn die Ermittler genügend Beweise zusammen getragen haben, werden sie den Verein als verfassungsfeindlich einstufen. Und doch – ohne große Not – schwangen sich die Analog-Parteien zu höchsten Richtern auf und stellten fest: „Lies! ist eine verfassungsfeindliche Kampagne“ und forderten das Bundesministerium auf, den Verein zu verbieten.

lies-verfassungsfeindlich-markiert

Woher nahm sich der Gesetzgeber – also die Legislative – das Recht über etwas zu entscheiden, dessen Entscheidungsgewalt vor allem bei Judikative und Exekutive liegt? Hatten die Fraktionen etwa mehr Informationen als der Verfassungsschutz? Wohl kaum. Es scheint eher so, als dass sie schon geahnt hatten, dass das Bundesministerium etwaige Schritte erwägt und sich schon mal in Position bringen wollten, um sich nachher selbst zu loben. Also wurde flugs ein alter Antrag der FDP (PDF) herausgekramt, in dem nur eine Überprüfung von „Lies!“ gefordert wurde, mit einer Verbotsforderung aufgepimpt und einfach mal auf die Gewaltenteilung gepfiffen.

Toll gemacht.

Wenn die Fraktionen wirklich etwas gegen die Radikalisierung von Jugendlichen tun wollten, würden sie auf die Experten der jüngsten Anhörung zum Thema hören: „Die Jugendlichen haben Fragen wie ‚Warum interveniert der Westen hier und nicht da?'“, sagte etwa Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani von der FH Münster. „Doch die Antworten, die sie bekommen, sind oft zu allgemein – und deshalb suchen sie sich Antworten von den falschen Leuten.“

Zwar hat der Landtag NRW ein entsprechendes Handlungskonzept verabschiedet, geschehen ist jedoch wenig. Auf Antrag der Piratenfraktion NRW wurde das Thema jetzt noch einmal auf die Tagesordnung gehievt – aber wieder nur beschwichtigend abgewiegelt.

 

]]>
https://www.piratenfraktion-nrw.de/2016/11/aus-profilierungssucht-spd-gruene-fdp-und-cdu-gerieren-sich-als-oberste-richter/feed/ 0